Luxemburger Bob Jungels peilt Top 10 bei der Tour de France an

Luxemburger Bob Jungels peilt Top 10 bei der Tour de France an

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Als Fahrer für das Gesamtklassement geht Bob Jungels am kommenden Samstag in Noirmoutier-en-l’Ile an den Start. Nach Platz acht beim Giro d’Italia 2017 und dem Sieg beim Klassiker Bastogne-Lüttich-Bastogne zählt der Luxemburger zum erweiterten Favoritenkreis. Der 25-Jährige gibt sich jedoch gelassen und schraubt die Erwartungen etwas herab.

Aus Noirmoutier-en-l’Ile berichten Pascal Gillen (Texte) und Jeff Lahr (Foto)

„Mein Hauptziel ist das Gesamtklassement und die Mission fängt am Samstag für mich an. Alle Etappen haben etwas Schwieriges, da ist es wichtig, dass meine Mannschaft mich in eine gute Position bringt.“ Vor allem der Sprinter Fernando Gaviria wird in den ersten Tagen in den Fokus der Quick-Step-Floors-Mannschaft rücken. Der Kolumbianer hat nach den beiden Sprintankünften am Wochenende und der dritten Etappe, die im Rahmen eines Mannschaftszeitfahrens stattfindet, die Chance auf das Gelbe Trikot. Während die belgische Mannschaft Gaviria in eine gute Position bei den Sprints bringen möchte, genießt der Luxemburger ein Privileg: „Normalerweise muss ich in den ersten Tagen nicht viel für Fernando arbeiten, was mir schon Kräfte ersparen wird.“ Gaviria gilt als Sprinter, der gut über die Hügel kommt, was der Mannschaft weiterhelfen wird. Sprinter wie Marcel Kittel oder Mark Cavendish haben dort öfter Probleme. „Diesen Vorteil müssen wir gut ausspielen, um am Ende der ersten Woche vielleicht das Gelbe Trikot zu tragen. Fernando kommt gut über die Hügel, das ist ein großer Vorteil für das ganze Team.“

Das Team von Manager Patrick Lefevere hat mehr als nur ein Ziel und fährt mit hohen Erwartungen durch Frankreich. „Wir sind nicht nur wegen des Gesamtklassements hier. Wir wollen und können auch mit Fahrern wie Julian Alaphilippe, Niki Terpstra, Philippe Gilbert oder Yves Lampaert Etappen gewinnen. Ich denke, dass wir auf dem Papier extrem stark sind. Einzelne Etappensiege könnten am Ende wichtiger als das Gesamtklassement sein, das kommt dann auf die Platzierung an.“ Jungels kann auf die Unterstützung von erfahrenen Fahrern sowie starken Einzelfahrern bauen, was die Quick-Step Floors zu einem starken Gesamtpaket wachsen lässt. „Es gibt mir viel Rückhalt, dass ich so eine starke Mannschaft habe. Ich weiß, dass sie mich aus gefährlichen Situationen heraushalten kann und mich in schwierigen Situationen unterstützt.“

Nichts bedauern

Für Jungels selbst geht es darum, in der französischen Hauptstadt eine ordentliche Platzierung im Gesamtklassement einzufahren und seine Leistung aus dem Giro zu bestätigen. „Ob das eine Top-15- oder Top-10-Platzierung wird, kann ich erst in Paris sagen. Mein Traum wäre eine Top-10-Platzierung. Ich bin sehr fit und habe mich sehr gut vorbereitet. Mit etwas Glück ist das drin. Wenn ich in Paris ankomme und alles gegeben habe, bin ich zufrieden.“ Jungels, der bereits 2015 an der Tour teilnahm, will Etappe für Etappe angehen, verrät aber, dass das Mannschaftszeitfahren für ihn besonders wichtig ist: „Das Teamzeitfahren ist für mich von hoher Bedeutung, da will ich zeigen, dass ich in guter Form bin. Dort können wir vielleicht schon Zeit auf andere gutmachen oder ausbauen.“ Spürbar anders sei die Tour Tage vorher, berichtet der Luxemburger. Das Medienaufgebot und die Atmosphäre sei unvergleichbar. „Die Tour ist noch mal anders als der Giro. Ich merke, dass ich nervöser bin und dass es etwas besonderes ist.“