CoronastepLuxemburger Abwasser-Untersuchungen ergeben mäßige Virusverbreitung mit Abwärtstrend

Coronastep / Luxemburger Abwasser-Untersuchungen ergeben mäßige Virusverbreitung mit Abwärtstrend

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das Coronavirus ist zwar noch in Luxemburgs Kläranlagen verbreitet, aber derzeit eher „mäßig“, teilt das Coronastep-Forscherteam vom „Luxembourg Institute of Science and Technology“ mit. Die Wissenschaftler, die mehrmals wöchentlich Proben aus dem Abwasser im Großherzogtum entnehmen, melden sogar einen leichten Abwärtstrend.

Forscher des „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (LIST) entnehmen dreimal wöchentlich Abwasserproben aus Luxemburgs Kläranlagen. Diese untersuchen sie dann nach Überresten des Coronavirus, die dort mitsamt der Exkremente der Bevölkerung landen. Anhand der Konzentration der Viren-RNA im Abwasser sollen Hinweise auf die Verbreitung des Virus in der Bevölkerung gesammelt werden.

Die Corona-RNA-Werte in den Kläranlagen waren in der 38. Woche des Jahres 2021, also der vergangenen Woche ab dem 20. September, laut den Wissenschaftlern eher mäßig vorhanden. „Ein deutlicher Rückgang der Viruszirkulation wurde zu Beginn der Woche und auch am Ende der Woche beobachtet“, schreibt das LIST-Team in dem Bericht. „Die Ergebnisse der nächsten Woche werden zeigen, ob dieser Trend anhält.“

Bei den untersuchten Kläranlagen sei insgesamt ein ähnliches Muster zu beobachten, wobei bei den meisten untersuchten Kläranlagen ein Rückgang zu verzeichnen sei, erklären die Forscher. Ausnahmen seien Echternach und Übersyren – dort sei die Virenlast im Vergleich zur Vorwoche konstant geblieben.

Die blauen Punkte zeigen die durch LIST-Abwasserproben erkannte Verbreitung des Coronavirus in Luxemburg, die grauen Balken stellen die täglich von der „Santé“ offiziell gemeldeten Coronavirus-Fallzahlen dar
Die blauen Punkte zeigen die durch LIST-Abwasserproben erkannte Verbreitung des Coronavirus in Luxemburg, die grauen Balken stellen die täglich von der „Santé“ offiziell gemeldeten Coronavirus-Fallzahlen dar Grafik: Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST)

So funktioniert die Coronastep-Untersuchung

Das Forschungsinstitut entnimmt Proben an 13 Luxemburger Kläranlagen: Beggen, Bettemburg, Schifflingen, Bleesbrück, Mersch, Petingen, Hesperingen, Echternach, Übersyren, Grevenmacher, Ulflingen, Böwingen/Attert und Wiltz. Insgesamt wird somit ein Einzugsgebiet mit 445.302 Menschen abgedeckt. Dafür wird über 24 Stunden Wasser am Zufluss der jeweiligen Kläranlage gesammelt. Die Virus-RNA ist in menschlichen Exkrementen nachweisbar und kann deshalb in Kläranlagen gefunden werden. Die Forschungseinrichtung LIST beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit Abwässern und den Viren, die sich darin befinden. Normalerweise gehen die Forscher Viren nach, die Magen-Darm-Entzündungen oder andere Infektionen des Verdauungstrakts auslösen können. Für die Auswertung benutzen die Wissenschaftler im Grunde die gleiche PCR-Methode, wie sie auch bei Rachenabstrichen angewandt wird. Sie erlaubt es, die RNA – also den genetischen Bauplan des Virus – aufzuspüren. (sen/gr/mb)