IBA Alzette-BelvalLuxemburg und Frankreich wollen internationale Bauausstellung

IBA Alzette-Belval / Luxemburg und Frankreich wollen internationale Bauausstellung
Die Direktorin des Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit Alzette-Belval, Dorothée Habay-Lê, gab am Dienstag Informationen über die Internationale Bauausstellung Archvibild: Editpress

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Internationale Bauausstellungen sind nichts für Heimwerker. Es geht um Planung, Raumordnung und auch um Architektur und Politik. Luxemburg und Frankreich bereiten eine Ausstellung im Grenzgebiet vor. Auch in der Großregion gibt es Überlegungen.

Luxemburg und Frankreich planen eine zehn Jahre dauernde Internationale Bauausstellung (IBA) im Grenzgebiet der einstigen luxemburgischen Stahlmetropole Esch/Alzette. Die Vorplanung werde am Donnerstag offiziell beginnen, sagte die Direktorin des Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit Alzette-Belval, Dorothée Habay-Lê, am Dienstag im französischen Audun-le-Tiche der Deutschen Presse-Agentur. Ende 2021 solle die Planung stehen. Nach der Zustimmung aller Partner sei die IBA Alzette-Belval dann für die Jahre 2022 bis 2032 geplant.

„Die Idee ist, große raumplanerische Projekte gemeinsam umzusetzen“, sagte Habay-Lê. „Die IBA ist ein weiterer Schritt zur integrierten Zusammenarbeit.“ Die Region um die Stadt Esch, die direkt an der Grenze zu Frankreich liegt und 2022 zur Kulturhauptstadt Europas wird, sei „schon immer Frankreich sehr zugewandt“ gewesen. Seit 1990 gebe es eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, seit 2012 auch den Verbund für die territoriale Zusammenarbeit (GECT). „Mit der IBA könnten wir grenzüberschreitende Projekte verwirklichen, die von direktem Nutzen für unser Gebiet sind.“

Der Plan zur internationalen Bauausstellung Alzette-Belval sei unabhängig von einem Vorschlag des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) für eine internationale Bauausstellung in der Großregion entstanden, sagte Habay-Lê. Hans, der auch den Vorsitz in der Großregion mit fast zwölf Millionen Einwohnern im Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Lothringen und der belgischen Wallonie führt, strebt eine Entscheidung der Regierungschefs der Region Ende 2020 an. Dann endet auch sein Vorsitz in der Großregion.

Angaben zur Finanzierung noch nicht möglich

Man habe von den Überlegungen des Saarlandes gehört und sich deshalb schon mehrmals mit saarländischen Vertretern getroffen, sagte Habay-Lê. „Jeder hat sein eigenes Projekt. Aber die Idee ist, vielleicht zu bestimmten Themen zusammenzuarbeiten.“ Es gebe zweifellos sehr lokale Themen ebenso wie Themen, die weit über das luxemburgsich-französische Grenzland hinaus von Interesse seien. „Wir wollen so gut wie möglich zusammenarbeiten.“ Genauere Vorschläge müssten in der nun beginnenden Vorplanung ausgearbeitet werden.

Angaben zur Finanzierung der IBA Alzette-Belval seien noch nicht möglich. Der Finanzbedarf könne erst nach der Vorplanung abgeschätzt werden. „Wir haben eine sehr starke politische Unterstützung“, sagte die Direktorin des Verbundes für territoriale Zusammenarbeit. Der Verbund wurde vom luxemburgischen und vom französischen Staat gegründet und von vier luxemburgischen Gemeinden und vier französischen Gebietskörperschaften unterstützt. Die Vorplanung, die am Donnerstag in der luxemburgischen Universität Belval einen Steinwurf von der Grenze entfernt beginnt, erfolge in der Erwartung, „dass es 2022 dann eine Konkretisierung gibt“.

Bauausstellungen verstehen sich als Experimentierfelder für Planen und Bauen. Seit der ersten Internationalen Bauausstellung 1901 in Darmstadt hat es Bauausstellungen unter anderem in Berlin, im Ruhrgebiet, in Brandenburg, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Heidelberg, Thüringen und Stuttgart gegeben, aber auch in Basel, Limburg (Niederlande) und Wien.