Luxemburg ist beim Finanzplatz-Ranking nur im Grünen ganz spitze

Luxemburg ist beim Finanzplatz-Ranking nur im Grünen ganz spitze
Weltweit gilt  Luxemburg als 25. wichtigstes Finanzzentrum Foto: Editpress/Alain Rischard

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Der Luxemburger Finanzplatz darf wieder aufatmen. Nachdem er im weltweit beachteten Ranking der internationalen Finanzplätze zuletzt auf den 30. Platz weltweit (und auf den sechsten in Europa) abgerutscht war, zeigt in dem aktuellen GFCI-Ranking der Pfeil wieder nach oben. Zudem verbucht Luxemburg sehr gute Resultate im Bereich Grüne Finanzen.

Seit dem im September veröffentlichten Ranking zählt Luxemburg nun wieder als 25. wichtigster Finanzplatz der Welt. In Europa ist Luxemburg in den letzten Jahren jedoch hinter Frankfurt und Paris zurückgefallen.

Anfang 2017 wurde das Großherzogtum noch als wichtigstes Finanzzentrum im Euroraum eingestuft. Die Hoffnung, dass Luxemburg dank des Brexit in dem Ranking zulegen könnte, hat sich nicht erfüllt.

Grafik: Tageblatt

Frankfurt, Sitz von Europas Zentralbank, war bereits im Laufe des Jahres 2017 im Ranking an Luxemburg vorbeigezogen. Mittlerweile ist die Rhein-Metropole weltweit auf Platz 15 angekommen. Europaweit steht die Stadt auf Platz drei, hinter London und Zürich.

Standort Paris auf der Überholspur

Im Laufe des letzten Jahres hat auch Frankreichs Hauptstadt aufs Gas gedrückt. Sie zählt mittlerweile als 17. wichtigster Finanzplatz weltweit. Tendenz steigend.

Die irische Hauptstadt Dublin, die im Sektor der Investmentfonds als Wettbewerber Luxemburgs zählt, schafft es weltweit nur auf Platz 38, direkt hinter Amsterdam in den Niederlanden.

In der letzten Ausgabe des GFCI („Global Financial Centres Index“) hat Luxemburg im weltweiten Vergleich jedoch nicht nur Plätze wettgemacht, der Standort hat ebenfalls 17 zusätzliche Bewertungs-Punkte erhalten. An der Spitze des Rankings schnitt praktisch nur Paris, mit 29 Punkten mehr, deutlich besser ab. Frankfurt hat vier Punkte verloren.

Grafik: Tageblatt

Im sektoriellen Vergleich schneidet Luxemburg weltweit sehr gut in den Bereichen Versicherung (Platz sieben), Regulierung (Platz acht) und Vermögensverwaltung (Platz 12) ab, kommt jedoch in der Top 15 des Bankings nicht einmal vor.

Auch im Bereich FinTech erreicht Luxemburg die Top 20 nicht. Als in dem Bereich führende europäische Stadt erreicht London den weltweit sechsten Platz. Die beiden ersten Plätze belegen Peking und Schanghai.

In einem anderen Nischenbereich, dem der Grünen Finanzen, schneidet Luxemburg jedoch sehr gut ab. Dies geht aus einem weiteren Ranking, dem „Global green finance Index 4“, der ebenfalls von der Denkfabrik Z/Yen im September veröffentlicht wurde, hervor. Unter die Lupe genommen werden die Tiefe und die Qualität des Angebotes in diesem Bereich.

Gut in „green finance,“ weniger in FinTech

Europäische Städte bleiben im Bereich „green finance“ weltweit führend, so die Experten. Amsterdam, London und Zürich belegen die drei ersten Plätze. Luxemburg folgt auf einem guten vierten Platz. Im Unterbereich Tiefe erreicht Luxemburg den weltweit zweiten Platz, im Bereich Qualität ist es der siebte. In beiden Kategorien legte das Großherzogtum auch bei den Bewertungs-Punkten stark zu.

Grafik: Tageblatt

Als insgesamt weltweit wichtigster Finanzplatz bezeichnet das GFCI-Ranking weiterhin die Stadt New York. Auf den Plätzen zwei und drei folgen London und Hongkong. In der weltweiten Top 10 fällt auf, dass sieben der zehn größten Finanzzentren in Asien liegen.

Doch auch wenn Frankfurt und Paris nun an Luxemburg vorbeigezogen sind, so ist verglichen mit März 2007, als das Ranking erstmals erstellt wurde, für das Großherzogtum eigentlich wenig passiert.

Damals belegte Luxemburg Platz 26 in der Welt. Europäische Finanzzentren wie Frankfurt und Paris lagen mit dem sechsten und 11. Platz weltweit klar vor Luxemburg. Ihre weltweiten Spitzenpositionen mussten diese vornehmlich an asiatische Großstädte abgeben. Nur Dublin (damals Platz 22, heute 38) konnte Luxemburg klar hinter sich lassen.

Das GFCI-Ranking

Das weltweite Ranking von Finanzzentren „Global Financial Centres Index“ (GFCI) ist ein wichtiges Marketing-Instrument für Finanzstandorte.

Untersucht werden Faktoren wie das Geschäftsumfeld, die Entwicklung des Finanzsektors, die Infrastruktur, das Fachwissen der Mitarbeiter, der Ruf des Platzes und einige „generelle Faktoren“. Hinzu kommen die Ergebnisse einer Online-Umfrage.

Erstellt wird das Ranking von der Londoner Denkfabrik Z/Yen Group. Publiziert wird es zweimal im Jahr, im März und September. In der letzten Ausgabe wurden 104 Standorte unter die Lupe genommen.

Fred Reinertz Barriera z.Z London
7. Oktober 2019 - 19.34

Zu bemerken dass Luxemburg noch weiter an Terrain verlieren wird nach dem Brexit, Dublin in der Investment Fond Branche wird langsam aber sicher aufholen, da es dort keinen Taxe d'Abonnement gibt, was die Iren denn auch aggressiv als Marketinginstrument benutzen...also Luxemburg kann sich nicht auf seinem Lorbeer ausruhen..sonst kommt das böse Erwachen.!