PandemieLuxemburg ab dem Wochenende kein Risikogebiet mehr?

Pandemie / Luxemburg ab dem Wochenende kein Risikogebiet mehr?
Grenzübergang bei Grevenmacher Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Offiziell gilt Luxemburg für die Deutschen noch immer als Corona-Risikogebiet. Und das, obwohl die Zahl der Neuinfektionen seit Wochen rückläufig ist und die Inzidenz stabil unter 50 liegt. Am Freitag wird das Großherzogtum vermutlich von der Liste der Risikogebiete gestrichen.

Seit Juli vergangenen Jahres wird Luxemburg – mit kurzer Unterbrechung – von Deutschland als Corona-Risikogebiet eingestuft. Diese Einstufung ist mit Einschränkungen beim Reiseverkehr verbunden. Das  Auswärtige Amt warnt vor nicht notwendigen Reisen in das Land. Das bedeutet normalerweise, dass Deutsche, die sich länger als 24 Stunden in einem Risikogebiet aufhalten, sich bei der Wiedereinreise nach Deutschland über die Internetseite https://www.einreiseanmeldung.de registrieren und innerhalb von 48 Stunden einen negativen Corona-Test vorlegen müssen — es sei denn, sie sind vollständig geimpft oder hatten in den vergangenen sechs Monaten eine Corona-Infektion.

Rheinland-Pfalz hat für seine Bürger eine Sonderregelung erlassen: Demnach dürfen sich Rheinland-Pfälzer bis zu 72 Stunden im Nachbarland aufhalten, ohne dass sie bei der Rückkehr einen negativen Test vorlegen müssen. Luxemburger dürfen sich bis zu 24 Stunden in Deutschland aufhalten, ohne dass sie sich registrieren und einen Test oder einen Impf-Nachweis vorlegen müssen. Mit diesen Einschränkungen könnte es an diesem Wochenende vorbei sein. Seit 11. Juni liegt die Inzidenz in Luxemburg stabil unter 50. Das ist der Grenzwert, den das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) für die Einstufung eines Risikogebietes festgelegt hat. Nach Informationen von volksfreund.de bewertet man seitens der Bundesregierung die Lage in Luxemburg mittlerweile als entspannt. Es wird damit gerechnet, dass das Nachbarland auf der neuen Liste der Risikogebiete, die das RKI am Freitagmittag veröffentlichen wird, nicht mehr auftauchen wird.

Eine offizielle Bestätigung dafür gab es aus Berlin allerdings noch nicht. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es auf Anfrage von volksfreund.de: „Die Bundesregierung beobachtet die Lage in Luxemburg intensiv, die Entscheidung über eine Einstufung als Risikogebiet und auch deren Aufhebung treffen die beteiligten Ressorts Auswärtiges Amt, Bundesinnen- und Bundesgesundheitsministerium stets gemeinsam.“ Die Einstufung werde fortlaufend überprüft. Übersteige die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 50, werde ein Land als Risikogebiet eingestuft. Stabilisiere sich die Inzidenz unter diesem Wert, werde die Einstufung zurückgenommen.

„Maßgeblich für die quantitative Bewertung sind tatsächliche und stabile Trends des Infektionsgeschehens, nicht Momentaufnahmen. Daher wird für die Risikobewertung, abhängig von der jeweiligen Situation, in der Regel die Entwicklung des Inzidenzgeschehens über wenigstens eine Woche herangezogen“, verlautet es aus dem deutschen Außenministerium. Maßgeblich für die Einschätzung der Lage sind für die Bundesregierung und das RKI Zahlen und Auswertungen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Dort werden für jedes Land Daten zur Rate der Sars-CoV-2-Neuinfektionen, zur Positivrate und zur Testrate gesammelt und ausgewertet.

Zudem gäben deutsche Auslandsvertretungen eine Lageeinschätzung zum jeweiligen Land ab, so ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. „Maßgeblich für die Bewertung sind insbesondere die Infektionszahlen und die Art des Ausbruchs, lokal begrenzt oder flächendeckend, Testkapazitäten sowie durchgeführte Tests pro Einwohner sowie in den Staaten ergriffene Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens.“