Post-CoronaLSAP-Chef Yves Cruchten: Kapital soll höher und Arbeit niedriger besteuert werden

Post-Corona / LSAP-Chef Yves Cruchten: Kapital soll höher und Arbeit niedriger besteuert werden
Im Wahljahr 2023 werde „die LSAP Klartext reden“, verspricht Cruchten Archivbild: Editpress/Julien Garroy

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Der LSAP-Präsident Yves Cruchten hat sich als RTL-„Invité“ über den Vorschlag der Partei geäußert, in Post-Coronazeiten eine auf die Krisengewinner gemünzte Steuer einzuführen. Die Idee hatte Arbeitsminister und Vizepremier der Partei, Dan Kersch, während des LSAP-Kongresses am Sonntag vorgestellt.

LSAP-Chef Yves Cruchten äußerte sich als RTL-„Invité“ am Montagmorgen zur Idee der Partei, nach der Pandemie eine selektive Steuer für Krisengewinner einzuführen. Als programmatischer Punkt war der Vorschlag während des Parteitags der LSAP am Sonntag von Arbeitsminister und Vize-Vorsitzendem Dan Kersch ins Feld geführt worden. Dahinter stehe ein „normales sozialistisches Prinzip“, so Cruchten am Montag. „Diejenigen, die mehr besitzen, sollen sich auch stärker einbringen.“ Denke man an Krisensieger, würden einem zunächst die großen Tech-Giganten wie Amazon einfallen. Doch er wolle daran erinnern, dass letztes Jahr auch ein gutes Jahr für die Finanzwelt gewesen sei. „Es war ein Rekordjahr für die Luxemburger Börse“, sagt Cruchten. Auch sei der Dax um vier Prozent gewachsen, und das in einem Krisenjahr. 

Die Welt habe sich in der Finanzkrise von 2008 und 2009 solidarisch gegenüber den Banken gezeigt. Vielleicht sei die Pandemie eine Gelegenheit, diese Solidarität zurückzugeben. „Viele Handwerksbetriebe, viele mittelständigen Unternehmen sind ins Straucheln geraten – da sollten die, die anständige Gewinne erzielt haben, ihren Obolus leisten“, unterstreicht der Parteipräsident. Auf die Frage, ob man sich als Privatperson, die einige Aktien von Amazon besitze, auch darauf einstellen müsste, in Zukunft stärker besteuert zu werden, antwortet Cruchten: „Wir müssen uns insgesamt mit der Besteuerung von Kapital auseinandersetzen.“ Arbeit solle dagegen weniger besteuert werden. Auch das sei eine uralte sozialistische Forderung.

Vermögen in Zukunft stärker besteuern?

„Die Krise gibt uns die Möglichkeit, verschiedene Dinge zu überdenken“, sagt Cruchten. Darauf hingewiesen, dass in Luxemburg auch das Gehalt von Parlamentsabgeordneten nicht ganz besteuert werde, entgegnet der Politiker: „Es geht nicht um den privaten Steuerzahler.“ Er rege sich jedoch selbst über das spezielle Steuerregime der Deputierten auf. Aus Gründen der Transparenz würde er – als einziger Parlamentarier – alljährlich seine Steuererklärung öffentlich zugänglich machen. „Dabei gehöre ich nicht zu den Großverdienern in der Chamber“, sagt Cruchten. Jeder müsse einen Beitrag leisten.

„Ich denke, dass es noch Luft nach oben gibt“, wirft Cruchten ein. Man könne zum Beispiel an dem Spitzensteuersatz Änderungen vornehmen. Das habe die LSAP während der letzten Wahlen immer wieder gefordert. Auch dürfe man nicht vergessen, dass in der Vergangenheit die Steuersätze viel höher gewesen seien. „In dieser Situation sind wir aber jetzt nicht“, ergänzt Cruchten. Während der Krise solle man keine Steuern erhöhen. Während des Parteitags am Sonntag habe die Partei „einfach klar ihr Prinzip dargestellt“. Und was sei mit der DP, die sich vermutlich gegen eine stärkere Besteuerung des Vermögens aussprechen werde? Im Wahljahr 2023 werde „die LSAP Klartext reden“, verspricht Cruchten.

Den Rouden Schneider
23. März 2021 - 10.58

Ich liebe den Abschluss dieses Artikels... Eine Regierungspartei welche in 2 Jahren dann "Klartext" sprechen will... Warum erst dann und was macht sie solange denn bitte? Bis dahin alles wie gehabt, Millarden an Steuergelder in den Sand setzen, Untersuchungsausschüsse zu diesem Missmanagment blockieren und sich durch Steuergeldgeschenke auf Kosten der Bürger den einen oder anderen Posten in den Vorständen sichern... 2023 heisst es dann hier kommt der goldene Fallschirm... Klartext à la L(SA)P... Schneider lässt Grüssen... Einfach nur schrecklich diese Partei!

Chëscht
23. März 2021 - 5.34

Wat soll de Quatsch. Die sanitär Krise ass nach net eriwer an da gi mir scho gefrot fir d’Suen zereck ze bezuelen déi de Staat eis geholl huet. Onprofessionnell Moossnahnen getraff huet. Milliounen an de Gins gesat. En Aarbechtsminister de jhust op Konfrontatioun aus ass mam Patronat an naischt awer och guer naischt vu Business a Kapital versteet. Am Platz Ressourcen intelligent ze notzen an net zur Fenster erausgeheien ass et méi einfach emmer méi a méi froen a sichen ze gon! Dat ass net besser wéi Kapitalistesch iwerleen a féiert an die selwecht Konsum spiral mat daer mirze kæmpfen hunn mir ginn jhust nach ausgequetscht an dat op d’Kæschte vun eiser Zukunft. Bon voyage!

Dias
22. März 2021 - 20.02

Tellement complique et devrait-être simple. A partir d'un certain seuil, privés et sociétés doivent payer

Ba
22. März 2021 - 19.34

Aus Corona kommen wir so bald nicht heraus, und utopisch zu glauben dass man da noch viel besteuern kann, falls wir mal raus sind und die Wirtschaft erst mal angekurbelt werden muss...also ein Hirngespinst aktuell!

Observer
22. März 2021 - 17.23

Post Corona? Träumt weiter.Die Welt ist in der Dauerwelle!