Löcher im Netz: Gemeinderat in Mamer hat die Neugestaltung der RGTR-Linien analysiert

Löcher im Netz: Gemeinderat in Mamer hat die Neugestaltung der RGTR-Linien analysiert
Das RGTR-Netz erlaubt in allen Teilen des Landes den Zugang zum öffentlichen Transport. Foto: Editpress/Isabella Finzi

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Im Rahmen der Neugestaltung der RGTR-Buslinien sollen die einzelnen Kommunen ihre Meinung abgeben. Mamer hat dies in der Gemeinderatssitzung am Montag (11.11.) getan.

Was denkt die Gemeinde vor den Toren der Hauptstadt mit direkter Verbindung in die anderen Regionen des Landes über die Reform? Mit dem Prinzip einer Neugestaltung ist sie in groben Zügen einverstanden. Sie hat aber 13 Empfehlungen formuliert, die über die Grenzen ihres Territoriums hinausgehen. Das RGTR-Busnetz entspreche nämlich seit geraumer Zeit nicht mehr den Anforderungen des öffentlichen Verkehrs. Dabei soll Letzterer ab nächstem Jahr in ganz Luxemburg gratis sein. Eine Reform sei also notwendig, so der Tenor im Gemeinderat.

In Mamer hatte sich der Verkehrsausschuss im Vorfeld mit dem Dossier beschäftigt und eine Reihe von Empfehlungen ans Transportministerium formuliert, die von den Räten einstimmig gut geheißen wurden.

Express-Linie zwischen Mamer und dem Kirchberg vorgeschlagen

So fordert der Gemeinderat unter anderem, dass der Bus der Linie 811 (ehemals 222) auch am Sonntag fährt. Die Fahrpläne der Busse müssten an die CFL-Fahrpläne der Haltepunkte Capellen, Mamer und Dippach angepasst werden. Zum Beispiel fahre der Bus 755 LeudelingenCapellen durch Capellen, ohne am dortigen Bahnhof anzuhalten. Die Haltestelle „Gare Dippach“ indes liege zu weit von der Zug-Haltestelle entfernt.

Kritisiert wird in den Gutachten auch die schlechte Anbindung von Holzem an das RGTR-Netz. Nur die Linie 821 (ehemals 240) verbindet das Dorf mit der Stadt – sonntags jedoch nur alle zwei Stunden und während der Woche nur ab 19 Uhr. Auch wird die Schaffung einer Express-Linie zwischen Mamer und dem Kirchberg vorgeschlagen.

In diesem Zusammenhang kritisiert die Gemeinde, dass das Rehazenter nicht ausreichend mit Mamer verbunden ist. Lediglich die Linien 811 (ex 222) und 812 würden dorthin fahren, wobei die 811 jedoch sonntags nicht in Betrieb sei. Der Süden, und hier vor allem Esch und Belval, wo sich die Universität befindet, sei gar nicht mit Mamer verbunden. Hier wird die Einrichtung einer direkten Express-Linie angeregt.

Klarere Formulierungen

Sonntags bestehe generell noch Nachholbedarf bei den Verbindungen. So fahren einige RGTR-Busse erst ab 19 Uhr, im Zwei-Stunden-Takt, in die Hauptstadt (place de l’Etoile). Die Frequenzen zu den Geschäftszentren von Luxemburg-Stadt seien auch dann noch zu schwach. Dabei würden durch die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitszeiten viele Arbeitnehmer erst nach dieser Uhrzeit nach Hause fahren. Der Gemeinderat empfiehlt auch, dass die Linie 825 (place de l’Etoile-Mersch) auf dem Merscherberg Halt macht.

Die Fahrpläne zeichnen sich oft durch ihre Unlesbarkeit aus, so die Räte weiter. Hier müsse vieles klarer formuliert und angezeigt werden. Schließlich wird im Rahmen der Reform die Schaffung in ganz Luxemburg eines sogenannten „intelligenten“ Transportsystems gefordert, um die Benutzer des öffentlichen Verkehrs, online und via App, permanent über die Abfahrtzeiten der Busse und etwaige Änderungen zu informieren.

Schnellere und mehr direkte Verbindungen

Vorgesehen ist in der Reform in diesem Zusammenhang u.a. eine neue Nummerierung der RGTR-Linien. Schnellere und mehr direkte Verbindungen sind geplant. Die Schnittstellen mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln sollen besser an die Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer angepasst sein, heißt es von der Regierung. Am Wochenende sollen die Busse z.B. bis 23 Uhr fahren. Die Informationen an die Passagiere sollen klarer werden. Darin sind sich Regierung und Gemeinden einig.

Mit den Gutachten der Gemeinderäte wird eine wichtige Etappe der Neuordnung abgeschlossen. Seit 2016, als erste Zählungen in den Bussen durchgeführt wurden, laufen die Vorbereitungen, um das nationale Busnetz zu verbessern. 2017 fanden Informationsversammlungen quer durch das Land statt. Das RGTR-Netz war auch ein Thema in der Luxmobil-Studie, an der 2017 über 38.000 Personen teilnahmen. Weitere Erhebungen und Workshops folgten. Jetzt sollen die Kommunen den neuen Busplan unter die Lupe nehmen. Mit ersten Änderungen wird ab Mai 2020 gerechnet. Komplett in Betrieb dürfte das Netz neuen Zuschnitts dann ab Herbst 2021 sein.

RGTR

Das RGTR („Régime général des transports routiers“) wurde 1978 ins Leben gerufen. Ziel der neuen Linien war es, den Transport-Bedarf der Gemeinden, Unternehmen und Schulen, besonders in den ländlichen Regionen, zu decken. 32 private Busunternehmen quer durch das Land haben deshalb Konzessionsverträge mit dem Verkehrsministerium unterzeichnet. Es existieren inzwischen auch mehrere RGTR-Linien ins nahe Ausland. Tagtäglich transportieren die Überlandbusse im Durchschnitt 125.000 Personen. Aktuell bestehen 234 RGTR-Linien ( Schulbusse ausgenommen). Sie absolvieren 50 Millionen Kilometer jährlich. Nach der Neuordnung sollen nur noch 157 Linien die Städte und Dörfer miteinander verbinden. Die Busse sind dann aber insgesamt 60,2 Millionen Kilometer im Jahr unterwegs.

Foto: Editpress/Alain Rischard

1978 eingeführt, wird das System jetzt runderneuert
pierre wollscheid
13. November 2019 - 11.40

An schnellechkeet vum ÖT et ass jo einfach e Witz dat zwechen Stengefort an der Cap dass dei breed Stross lenks a rechts nach dierfen Autoen stoen an de Bus net virun keent Also wou bleiwen de Greng ideen An Holland vir dat net mei meschlech Bus an Velo,huet absolut virrecht, dei keng Garage oder eng Platz hun vir hiren Auto mussen ob ein sammel Parking dat nennen ech konsekuent Greng sin. Alles anescht ass blödsinn

Hätte, hätte Fahradpumpe
12. November 2019 - 17.18

Wann Dir Ären richtegen Num hei agin hätt, dann hätt de Busentrepreneur Iech mat senger Ferrari iwer Land kutscheiert???

Nomi
12. November 2019 - 10.53

An China get et an de Stied an iwer Land, Minibussen mat 16 Platzen, an all 5 Minuten kennt rem den Naichsten ! Et ass net di gro'uss Kapazitei't dei' et brengt, mee d'Kadenz mecht den öT attraktiv !

Nomi
12. November 2019 - 10.50

Mir fuhren iwer Land met so'u MONSTER-BUSSEN an et setzt nemmen den Chauffeur dran ! Gett daat etwa d'Ursaach fir dei' Linn anzestellen ?