Leudelingen: 145 Pflegeplätze und 15 Seniorenwohnungen

Leudelingen: 145 Pflegeplätze und 15 Seniorenwohnungen
So soll das Projekt laut Plänen des Architektenbüros M3 später aussehen. Mit der Eröffnung ist im Frühjahr 2023 zu rechnen. Beginnen sollen die Arbeiten in der zweiten Hälfte 2020. Illustrationen: Bureau d'architectes M3

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Die „Villa Eugénie“ fällt einem beim Fahren durch Leudelingen gleich auf:  Hinter dem markanten Bauwerk mit den beiden Türmen, das auf einer Anhöhe in der rue de la Gare liegt, befindet sich eine bislang ungenutzte Grünfläche. Genau hier soll in wenigen Jahren eine Anlage mit 15 Seniorenwohnungen sowie einem Pflegeheim mit 145 Betten ihre Türen öffnen.

„Wir werden noch längere Zeit mit Verkehrsproblemen zu tun haben“, bedauert Bürgermeisterin Diane Bisenius-Feipel, „doch leider lässt sich dies nicht vermeiden.“ Seit vielen Monaten schon dauern die Arbeiten in der rue du Lavoir an, und sobald diese abgeschlossen sind, wird mit dem Verlegen neuer Leitungen und vor allem eines leistungsfähigeren Kanalisationsnetzes, das in Hinblick auf das umfangreiche Bauvorhaben auf „Géierbierg“ nötig ist, in der rue de la Gare begonnen werden.

„Bislang haben wir diesbezüglich noch keine Lösung für den Durchgangsverkehr parat. Setzen wir uns für eine solche durch eine Ampelanlage ein, sodass immer eine Straßenseite befahrbar bleibt, werden die Bauarbeiten wesentlich länger dauern; leiten wir den Durchgangsverkehr durch ein Wohngebiet, wird dies natürlich auf Proteste stoßen.“ Es bleibt den Gemeindeverantwortlichen aber nicht mehr ewig Zeit, eine bestmögliche Lösung zu finden. Die anvisierten Straßenbauarbeiten sollen in der ersten Hälfte 2020 starten.

Gleiche Zufahrt wie zur „Villa Eugénie“

Zum Projekt selbst, dem Pflegeheim mit 145 Betten und den 15 Appartements mit betreutem Wohnen für Senioren, wird später derselbe Weg führen, über den man bislang lediglich zur „Villa Eugénie“ gelangt, in der sich derzeit Büros der Forstverwaltung befinden. Das Bauwerk, über desses Ästhetik sich die Geister scheiden, steht übrigens nicht, wie man es eventuell erwarten könnte, unter Denkmalschutz. Rund zehn Millionen Euro an Kosten soll das Bauvorhaben, dessen PAP (Teilbebauungsplan) am vergangenen Montag im Gemeinderat ohne Gegenstimme verabschiedet wurde, kosten.

Bauherr ist die französische Gesellschaft Emera, die bereits in unserem Nachbarland und in der Schweiz einige ähnliche Häuser betreibt. In Luxemburg leitet sie das Alters- und Pflegeheim „Les Jardins d’Alyséa“ in Crauthem. Allerdings sollen die Seniorenwohnungen und das Pflegeheim in Leudelingen keinen derart luxuriösen Standard haben, wie das für den Crauthemer Komplex der Fall ist.

Das Projekt aus der Vogelperspektive: Der ellipsenförmige Bau links soll die Seniorenwohnungen beherbergen, die Gebäude rechts das Pflegeheim.

Viele Jahre hat’s gedauert …

Mit der Verabschiedung des PAP wurde nun ein Projekt definitiv auf die Schiene gebracht, das bereits seit gut anderthalb Jahrzehnten als Idee existierte, jedoch zunächst (unter anderem) daran scheiterte, dass die Gemeinde anfangs nicht über ein ausreichend großes Stück Land verfügte, um dort ein Haus zu errichten, das von der Größe her auch die nötige Rentabilität für eventuelle Betreiber garantieren könnte. Nach und nach konnte die Kommune weitere Ländereien hinzuerwerben, sodass schließlich 1,07 Hektar bereitstanden.

Die Gemeinde schrieb im September 2017 einen Wettbewerb aus, in dem die Rahmenbedingungen gesteckt wurden, die zu erfüllen sind. Aus diesem ging Emera als Sieger hervor. Anschließend wurden die Pläne weiter verfeinert, die nötigen administrativen Hürden genommen. So gingen gut zwei Jahre ins Land, bis der Bebauungsplan schließlich dem Gemeinderat vorgelegt werden konnte. „Ende 2020“, so die Bürgermeisterin, „wird mit den Bauarbeiten begonnen werden können.“ Rund zweieinhalb Jahre Bauzeit sind vorgesehen, die ersten Bewohner werden also wohl Mitte 2024 einziehen können.

Um die 150 neue Arbeitsplätze

Bis zu 150 zusätzliche Arbeitsplätze wird das Projekt nach Leudelingen bringen. Neben den Seniorenwohnungen und dem Pflegeheim wird ebenfalls eine Tagesstätte für Senioren, eine „Crèche“ für die Kinder des Personals (je nach Platzangebot auch für Außenstehende) sowie eine öffentliche Cafeteria dazugehören. Was die Parkplätze angeht, so wird es deren ebenfalls rund 150 geben, von denen sich die weitaus meisten unter dem Gebäudekomplex in einer Tiefgarage befinden sollen.

Sicherlich wird das bis zu drei Stockwerke hohe Gebäude das Leudelinger Ortsbild nach Fertigstellung mitprägen. Vor allem aber werden die Bewohner eine herrliche, unverbaubare Aussicht mitten auf die unberührte Natur haben. Doch bis dahin dauert es noch ein wenig …

Jaans
6. Oktober 2019 - 21.45

"Allerdings sollen die Seniorenwohnungen und das Pflegeheim in Leudelingen keinen derart luxuriösen Standard haben" Für einen Ort mit Müllverbrennungsanlage wäre das auch wohl übertrieben.