BartringenLetzter Haushalt vor Gemeindewahlen sieht Investitionen von 28 Millionen Euro vor

Bartringen / Letzter Haushalt vor Gemeindewahlen sieht Investitionen von 28 Millionen Euro vor
Die Baukräne im Hintergrund deuten es an: Das Zentrum von Bartringen verändert sich weiter Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Der letzte Haushalt vor den nächsten Gemeindewahlen sieht Investitionen von rund 28 Millionen Euro, u.a. für eine neue Tagesbetreuungsstätte, eine Fotovoltaikanlage und neue Radwege, vor. Für das Budget 2023 stimmten allerdings nur die sieben Vertreter der DP-Mehrheit. Nachfolgend eine Zusammenfassung der wichtigsten Posten.

Bei der Haushaltsvorstellung 2022 hatte der damalige Bürgermeister Frank Colabianchi bekannt gegeben, dass er im darauffolgenden März sein Amt niederlegen werde. Die Vorstellung des letzten Haushalts vor den Gemeindewahlen im Juni war demnach die erste für die „neue“ Bürgermeisterin Monique Smit-Thijs (DP).

Fast abgeschlossen ist die Neugestaltung des Quartiers Bureck. Das alte Dorfhaus – das ehemalige Pfarrhaus – wurde saniert; u.a. wurde dort ein Aufzug installiert. Die Räume können von örtlichen Vereinen genutzt werden. Im alten Postgebäude befindet sich schon seit einiger Zeit ein Lebensmittelladen. Die offizielle Eröffnung des neuen „Centre Bureck“ findet voraussichtlich Ende Mai statt. Nachdem letztes Jahr bereits fünf Millionen in die Neugestaltung investiert wurden, sind es dieses Jahr noch einmal 1, 97 Millionen Euro. Auch die unterirdische Infrastruktur in der rue de la Fontaine wird erneuert; nach einer Neugestaltung wird die Straße ans „Shared space“ angegliedert. Die Kosten für diese Arbeiten belaufen sich auf eine Million Euro.

Hier entsteht die neue Tagesbetreuungseinrichtung
Hier entsteht die neue Tagesbetreuungseinrichtung Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Das wohl wichtigste aktuelle Projekt in Bartringen ist der Bau einer neuen Tagesbetreuungsstätte („structure d’éducation et d’accueil“, SEA) neben dem Gemeindehaus, dort, wo früher die lokale Mehrzweckhalle stand. Bezugsfertig soll sie zum Schulbeginn 2024/2025 sein und 480 Kindern Platz bieten. Momentan verfügt die Gemeinde über zwei Einrichtungen: „Beiestack“ und „Bei der Péitruss“. Während die erste auch weiterhin bestehen bleibt, wird die zweite nach Fertigstellung der neuen SEA eine neue Bestimmung erhalten. Welche, das stehe noch nicht genau fest, sagte Bürgermeisterin Monique Smit-Thijs dem Tageblatt. Sie könnte z.B. als Aufnahmeeinrichtung für Schulklassen dienen, falls dies nötig sein sollte. Mit 7,5 weiteren Millionen ist die neue Tagesbetreuungsstätte das finanziell bedeutendste Projekt 2023, das insgesamt mit 17,5 Millionen Euro veranschlagt ist. Vier Millionen kostete das Projekt bereits voriges Jahr.

Fahrradfahrer dürfen sich freuen: 500.000 Euro wird die Gemeinde dieses Jahr für den Ausbau des Radwegenetzes in die Hand nehmen. So ist u.a. ein Teilstück zwischen dem Bahnhof in Leudelingen und der „Gréiwelsbarrière“ geplant, das in Höhe des Restaurants „Elch“ unter der route de Longwy hindurchführen wird. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Dippach entsteht ein Radweg zwischen den beiden Nachbarn. Die Kosten in Höhe von 292.500 Euro teilen sich die beiden Kommunen. Über die Brücke nahe dem Bahnhof wird ebenfalls eine Radspur eingerichtet.

Grüner Strom aus Bartringen, für Bartringen

600.000 Euro investiert die Gemeinde in eine Fotovoltaikanlage auf einer Fläche von rund einem Hektar. 1.000 Megawattstunden soll die Anlage pro Jahr produzieren. Die Gemeinde hat vorigen Dezember mit dem Energieversorger Enovos vertraglich vereinbart, dass die produzierte Energie ausschließlich der Gemeinde zugutekommt. Die Arbeiten an der Anlage werden im Frühjahr beginnen. Laut Angaben der Gemeinde wird es die erste ihrer Art in Luxemburg sein, die nach dem Prinzip einer grünen Stromkaufvereinbarung (Green Power Purchase Agreement) gebaut wird.

Die hier gewonnene Energie decke etwa ein Drittel des Eigenbedarfs der Gemeinde ab, einschließlich der öffentlichen Gebäude und des Verbrauchs der gemeindeeigenen Elektrofahrzeuge, schreibt der Schöffenrat in einer Pressemitteilung. Die Vereinbarung ermöglicht der Gemeinde dabei auch ihren Energieverbrauch durch die Produktion von lokalem Solarstrom zu entkarbonisieren. Für das Projekt gründeten die Gemeinde und Enovos Luxembourg S.A. die Joint Venture Solarpark Bartreng S.A., die für den Bau und die Verwaltung des Fotovoltaikparks zuständig ist. Die Anlage wird direkt neben der zukünftigen Gemeindewerkstatt in der rue de Dippach errichtet, für die 630.00 Euro im Haushalt 2023 vorgesehen sind.

Der Haushalt 2023 war im Dezember mit den Stimmen der DP-Mehrheit angenommen worden. Während sich die Vertreter der CSV enthielten, stimmten „déi gréng“ und die LSAP dagegen.

Weitere Projekte des diesjährigen Haushalts sind:

  • die Neugestaltung der rue de la Pétrusse sowie eines Teils der rue de Dippach: 5,4 Mio. Euro;
  • das Ersetzen des Blockheizkraftwerks: 2,7 Mio. Euro;
  • die Sanierung der Sporthalle im Centre Atert nach den Wasserschäden 2021 (sie soll Ende dieses Jahres wiedereröffnet werden): 2 Mio. Euro;
  • der Bau eines Rückhaltebeckens auf Helfenterbrück: 708.500 Euro.

Der Haushalt in Kürze

Ordentliche Einnahmen: 58.305.687,02 Euro
Ordentliche Ausgaben: 49.985.379,01 Euro
Außerordentliche Einnahmen: 4.307.539.80 Euro
Außerordentliche Ausgaben: 27.963.134,61 Euro
Überschuss 2022: 15.764.527,62 Euro
Voraussichtlicher Überschuss 2023: 429.240,82 Euro