Findel / Kulturjahr 2022: Eine Luxair-Maschine mit Escher Flair

Rumpf und Flügel wurden mit verspielten Motiven versehen, die Vielfalt und Inklusion vermitteln (Foto: Editpress/Alain Rischard)
Esch2022 ist startklar – sowohl im buchstäblichen als im übertragenen Sinne. Drei Monate vor der offiziellen Eröffnung wird die europäische Kulturhauptstadt 2022 am Samstag erstmals abheben, um in anderen Teilen der Welt die Werbetrommel zu rühren. Möglich macht es eine Boeing 737-800 der Luxair, die mit Illustrationen der Luxemburger Künstlerin Lynn Cosyn versehen wurden.
60 Ziele wird die Maschine im Esch2022-Look in den kommenden Monaten anfliegen. Zum Auftakt geht es heute, Samstag, um 13.10 Uhr nach Teneriffa, wo sich die Spotter bereits auf farbenfrohe, verspielte Motive freuen dürfen. Allerdings werden nicht nur Flugzeug-Fotografen auf ihre Kosten kommen, sondern auch die Reisenden selbst: Im Innern der Maschine wurden die Schutzhüllen der Kopfstützen mit Illustrationen bedruckt, während die Flügel ebenfalls kunstvoll verziert wurden. Aus Flugzeugfenstern wird somit eine Kunstgalerie.

Als nationale Fluggesellschaft sei die Luxair nicht nur ein wichtiges Aushängeschild des Landes mit internationaler Reichweite, sondern für viele Reisende auch der erste Kontakt mit dem Großherzogtum, so Nancy Braun, Leiterin des Kulturjahres. Indem sie Esch2022 zu mehr Sichtbarkeit innerhalb Europas verhelfe, unterstütze diese neue Partnerschaft auch sämtliche Künstler, die sich im kommenden Jahr in Esch und der angrenzenden Region verwirklichen werden.
Die Luxemburger Airline sei ein wichtiger Bestandteil der nationalen Identität. „Wie wir unterstützt auch die Luxair die Diversität und den Multikulturalismus in Esch und der angrenzenden Region“, meint Braun. Vor diesem Hintergrund habe sich die Partnerschaft zwischen der Fluggesellschaft und dem Kulturjahr regelrecht aufgedrängt. Ihre gemeinsame Mission: „Die Kultur und das Kulturerbe Luxemburgs zum Strahlen zu bringen“, wie es in der offiziellen Stellungnahme heißt.
Die Kunst des Fliegens
Beklebt wurden Rumpf und Flügel der Boeing 737-800 mit fantasievoll gestalteten Motiven aus der Minett-Region, die alle eine eigene kleine Geschichte erzählen. Neben den wunderlichen Naturszenen und symbolträchtigen Gebäuden stechen vor allem die einzigartigen Charaktere hervor, die die Diversität der Bevölkerung widerspiegeln. Sämtliche Illustrationen wurden von der Luxemburger Künstlerin Lynn Cosyn entworfen, deren verspielter Stil vielen Beobachtern bereits von einer Souvenir-Kollektion des ORT Müllerthal geläufig sein dürfte.
Lange habe man sich nicht überlegen müssen, wen man mit diesem Projekt betrauen sollte: „Die Wahl ist schnell auf Lynn gefallen“, sagt Nancy Braun. Eine Wahl, die die Künstlerin allein schon mit ihrem Engagement und ihrem Enthusiasmus bestätigt, wie die Koordinatorin hervorhebt. Ziel sei es gewesen, die Vielfalt der Region in Illustrationen einzufangen und nach außen zu vermitteln. „Ihr Stil entspricht genau unseren Vorstellungen“, betont Braun. „Und wir sind sicher, dass das Resultat auch das Publikum überzeugt.“

Begeistert zeigte sich auch Luxair-CEO Gilles Feith. Für die Airline ist es nicht die erste künstlerische Zusammenarbeit: In den letzten Jahren wurden bereits zwei Maschinen mit Illustrationen des Urban-Art-Designers Christian Pearson, alias Sumo, verziert. Diese neue Zusammenarbeit sei eine logische Fortsetzung des „Flying is an Art“-Projektes, das im Juli 2020 ins Leben gerufen wurde. „Bei der künstlerischen Gestaltung von Flugzeugen habe ich gewisse Vorstellungen“, so Feith. „Ein Flugzeug soll schließlich keine Werbung vermitteln, sondern ein Gefühl. Und das ist der Künstlerin zweifellos gelungen!“
Als nationales Unternehmen sei die Airline ein Botschafter des Landes. Die meisten Menschen, die nach Luxemburg kommen oder das Großherzogtum verlassen, würden dies in Begleitung der Luxair tun. Feith freue sich über die Vorstellung, dass Passagiere beim Verlassen der Maschine die Illustrationen betrachten und ihren Aufenthalt mit einem Lächeln im Gesicht beginnen, so der CEO. Egal ob in Luxemburg oder an einer der 60 angeflogenen Destinationen.

„Unser Ziel ist es nicht nur, Passagiere zu transportieren, sondern die Menschen zusammenzubringen“, betont Feith. Das Unternehmen stehe für Vielfalt und Inklusion. Deshalb sei man stolz darauf, diese Werte mit der Künstlerin und dem Veranstalter des Kulturjahres teilen zu können. Ähnlich sieht es auch Georges Mischo (CSV), der sich am Freitag auf dem Findel ein Bild vom farbenfrohen Design machen konnte. Das Ergebnis sei wundervoll und entspreche den Werten der Region, schlussfolgert der Escher Bürgermeister. „Und ich freue mich, dass Esch nun in der ganzen Welt herumkommt“, so Mischo.
Dass ihre Kunst irgendwann mal auf einem Flugzeug zu sehen wäre, hätte sie nie zu träumen gewagt, erklärt Lynn Cosyn. „Die Luxair begleitet mich seit meiner Kindheit. Der Gedanke, eines ihrer Flugzeuge zu verzieren, war zunächst etwas unwirklich. Doch wenn ich mir das Resultat heute anschaue, dann verschlägt es mir die Sprache“, so die sichtlich bewegte Künstlerin.

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Es wäre interessant zu wissen wieviel all diese Aufkleber auf den Luxair Flugzeugen wiegen. Mehr Gewicht = mehr Spritverbrauch. Es soll gespart werden wird immer wieder betont.
Niemand benutzt Luxair wegen seiner Sumo oder Cosyn Verschönerungen.
@Lima Golf
„Es wäre interessant zu wissen wieviel all diese Aufkleber auf den Luxair Flugzeugen wiegen. Mehr Gewicht = mehr Spritverbrauch. Es soll gespart werden wird immer wieder betont.“
Gespart? Der Flugbetrieb der Luxair macht jedes Jahr über 20 Millionen Miese, seit vielen, vielen Jahren, bei solch einer Insolvenzverschleppung nützt Sparen nichts mehr.
Das ist nur nicht Liebhaberei und das Steueramt schaut zu.