„Kuelbecherhaff“: Nur Produktionsanlage wird geschlossen

„Kuelbecherhaff“: Nur Produktionsanlage wird geschlossen

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Aus Rentabilitätsgründen und wegen baulicher Unzulänglichkeiten soll die Sauenproduktionsanlage auf „Kuelbecherhaff“ bis Ende des Jahres geschlossen werden. Die Besamungsstation bleibt aber weiter in Betrieb.

Die Sauenanlage „Kuelbecherhaff“ soll bis spätestens 31. Dezember 2018 geschlossen werden. Dies hat das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch in Übereinkunft mit der Luxemburger Tierzuchtorganisation Convis einvernehmlich beschlossen. Die baulichen, technischen und strukturellen Grundvoraussetzungen für eine zukunftsorientierte und wirtschaftliche Nutzung der Anlage seien nicht mehr gegeben, hieß es in einer schriftlichen Mitteilung. Ganz geschlossen werde der „Kuelbecherhaff“ jedoch nicht, erklärte der Leiter der Veterinärinspektion, Dr. Félix Wildschutz, am Freitag auf Nachfrage des Tageblatt.

Die Besamungsstation, die den kleineren Teil der Anlage darstellt, soll auch nach 2018 noch weiter in Betrieb bleiben. Dort wird den Ebern Sperma abgezapft, das anschließend zur künstlichen Besamung an Bauern weiterverkauft wird. Mittel- bis langfristig müsse auch ein anderer Standort für die Besamungsstation gefunden werden, wenn der „Kuelbecherhaff“ einer neuen Bestimmung zugeführt werde. Doch vorerst werde man diese Station noch beibehalten, bestätigte Dr. Wildschutz.

Produktion von Hochleistungssauen

Der andere, größere Teil der Anlage war in den vergangenen Jahren der Produktion von Hochleistungssauen gewidmet. Dieser Bereich sei nicht mehr rentabel, erläuterte der Leiter der Veterinärinspektion. Eigentlich sei die Anlage für 600 bis 700 Sauen ausgelegt, doch zuletzt seien nur noch 200 in den Ställen gewesen. Zudem seien die Gebäude seit längerem nicht instand gesetzt worden, eine Renovierung sei zu kostenaufwendig.

Wo die Bauern ihre Zuchtsauen künftig herbekommen werden, sei noch unklar, meinte Wildschutz. Eine Lösung müsse erst gefunden werden. Auf der Convis-Webseite wird damit geworben, dass die Naïma-Sau auf dem „Kuelbecherhaff“ gezüchtet wird, die durch ihre „Topgenetik“ besteche. Wegen dieses Ausdrucks hatte die Organisation „VegInfo Luxembourg“ die Vermutung geäußert, dass in der Sauenanlage „Genmanipulation“ betrieben worden sei. Dieses Gerücht konnte Dr. Félix Wildschutz nicht bestätigen. Für technische Details verwies er jedoch auf die Tierzuchtorganisation Convis. Dort war am Freitag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Ist Gentechnik im Spiel?

Die Naïma-Sau, die in „Kuelbecherhaff“ gezüchtet wird, ähnelt in Namen und Leistung der Rasse Naïma 2.0, die von der Firma Choice Genetics angeboten wird. Choice Genetics ist Teil der Grimaud-Gruppe, die laut Konzernatlas der Heinrich-Böll-Stiftung zu den fünf umsatzstärksten Unternehmen im Bereich der Tiergenetik gehört. Ob es einen Zusammenhang zwischen Naïma und Naïma 2.0 gibt, konnten wir bis Freitagabend nicht in Erfahrung bringen.

Die Sauenanlage am „Kuelbecherhaff“ gehört der Betreibergesellschaft Kuelbecherhaff S.A., Convis ist mit 30% an dieser Gesellschaft beteiligt. Hauptaktionär ist mit 65% die F+W Holding GmbH & Co., eine Holding der Fleming + Wendeln GmbH & Co. KG, die u.a. Tiernahrung aus brasilianischen Soja-Importen, organischen Düngern und Pestiziden an mehreren Standorten in Deutschland vertreibt.

Germain Muller
26. März 2018 - 13.56

wo liegt die Grenze zwischen Genmanipulation und den Experimenten mit „Genmark“, Kreuzungen und anderen Verfahren? Letztendlich geht es immer darum Tiere auf ein Maximum auszubeuten. Qualrassen und/oder Qualhaltungen sind die weiteren Folgen In der ganzen Linie ethisch nicht vertretbar – Punkt! D’Sau ass nit gutt!!!

Vapo
24. März 2018 - 11.02

genau esou

Carl Hobichen
24. März 2018 - 7.18

Sauenproduktionsanlage, das Wort ist ekelhaft. Wir produzieren Tiere? Warum zeigen wir nicht diese 600-Schweine Betriebe und Schlachthöfe in unseren Kinderbüchern, sondern ydillische Bauernhöfe, die es schon längst nicht mehr gibt ? Weil wir uns dafür schämen ? Weil wir beim Schnitzelessen es nicht fertig bringen würden, unseren Kindern das alles zu erklären ?

Nomi
24. März 2018 - 6.04

"""Die Sauenanlage am “Kuelbecherhaff” gehört der Betreibergesellschaft Kuelbecherhaff S.A., Convis ist mit 30% an dieser Gesellschaft beteiligt. Hauptaktionär ist mit 65% die F+W Holding GmbH & Co., eine Holding der Fleming + Wendeln GmbH & Co. KG, die u.a. Tiernahrung aus brasilianischen Soja-Importen, organischen Düngern und Pestiziden an mehreren Standorten in Deutschland vertreibt."""" Geen manipulei'erten Soja aus Brasilien, vollgepompelt mat Glyphosat etc ..... Et brauch een nemmen dest ze liesen, dann ass ee fro'u datt daat zo'ugemeet gett ! Me d'Alternativen wearten genau so'u schlemm sinn ! Ech haat gemengt daat wir eng letzeburger Leisung vun der Bau'erenzentral an aaner Bau'eren Organisatio'unen !!!

Zeien Emile
23. März 2018 - 22.52

Es ist aber gut möglich dass im guinness genmanipulierte gerste un hopfen ist.?

Äddi Monni Metzeler
23. März 2018 - 21.33

Ich wollte nie Veggie, aber so langsam reichts mir. Dann lieber Guinness