EschKreative Initiativen im Dienst der älteren Mitbürger

Esch / Kreative Initiativen im Dienst der älteren Mitbürger
Kreative Köpfe im Dienst der älteren Mitbürger: Drei Projekte im Seniorenbereich wurden näher beleuchtet  Foto: Philip Michel

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Die Broschüre „Leitfaden Sterbefall“, das Projekt „E Buch op Rieder“ und ein Monat Juni ganz im Zeichen des „E-Senior 2.0“: Die Stadt Esch kümmert sich um ihre Senioren, die rund ein Drittel der Einwohner ausmachen. Demnächst soll auch der „PlusBus“ eingeführt werden.

2012 beschloss die Gemeinde Esch, mehr für die älteren Bewohner der Stadt zu tun. Mit Akteuren aus den Bereichen Sport, Kultur, Jugend, soziale Sicherheit, „Office social“, Gleichberechtigung, Stadtentwicklung und Sozialentwicklung wurde der „Plan communal senior“ ausgearbeitet. Die erste Frage, die sich damals stellte: Ab wann fängt das Dritte Alter eigentlich an? Die Arbeitsgruppe einigte sich auf das Alter von 55 Jahren und mehr. 2021 gehören fast ein Drittel der Escher Bevölkerung dieser Kategorie an. Die meisten Senioren leben im Viertel Uecht, gefolgt von Brill, Lankeltz/Lallingen und Al Esch. 

Die vielleicht wichtigste Errungenschaft des „Plan communal senior“ ist die Gründung des „Escher BiBSS“, des „Bureau d’intégration besoins spécifiques et seniors“. Anfangs als Teil der „Maison sociale“ gedacht, wurde schnell klar, dass es dort zu eng würde und zudem der Zugang alles andere als barrierefrei war. So wurde die Anlaufstelle BIBSS, die vom „Service seniors – besoins spécifiques“ geleitet wird, im November 2019 auf dem Brill-Platz eröffnet. „Für mich ist das Büro eine Art Gewerkschaft für Senioren“, sagte der zuständige Schöffe André Zwally (CSV) vor der Eröffnung im Tageblatt-Interview. Vergangene Woche zog Zwally die Bilanz der letzten beiden Jahre im Seniorenbereich. Dabei wurden drei Projekte, die den Verantwortlichen besonders am Herzen liegen, im Detail beleuchtet. 

Herausforderung Pandemie

Zunächst aber blickte die Leiterin des BIBSS, Romi Werner, auf das schwierige Corona-Jahr 2020 zurück. Der Kampf gegen die soziale Isolation stand dabei im Vordergrund. Vom ersten Tag des Lockdowns war der „Service seniors – besoins spécifiques“ aktiv. Binnen 72 Stunden konnte eine Online-Plattform geschaffen werden, zudem beteiligten sich 40 Freiwillige aus anderen Gemeindediensten an den Hilfsaktionen für das dritte Alter während der Pandemie. Das war auch nötig, wie André Zwally mit dementsprechendem Zahlenmaterial unterstrich: Waren vor Corona rund 90 Escher auf „Essen auf Rädern“ abonniert, so sind es inzwischen 209. Anderes Beispiel: Der Escher Impfbus machte im März und April 2021 ca. 300 Fahrten. Romi Werner zeigte sich zufrieden, dass trotz der Pandemie der Familientag im CIPA „Op der Léier“ stattfinden und zudem im Oktober 2020 der „Mosaïque Club“ gegründet werden konnte.  

Der zuständige Schöffe André Zwally
Der zuständige Schöffe André Zwally Foto: Editpress/Alain Rischard

Ein Projekt des BIBSS war die Publikation des „Leitfaden Sterbefall“. Dass er in Zeiten erhöhter Sterblichkeit durch die Pandemie erscheint, ist Zufall.  Denn die Broschüre ist das Resultat einer Konferenz zum 10-jährigen Jubiläum des Gesetzes zur Sterbehilfe 2019. Die 22 Seiten starke Publikation bündelt alle Informationen, die bei einem Sterbefall relevant sind, vom Behördengang bis zu den Bestattungsmöglichkeiten in der Gemeinde. Momentan ist er auf Deutsch erhältlich, später auch auf Französisch und natürlich auch in digitaler Form.

Das zweite Projekt heißt „E Buch op Rieder“ und ist eine Idee, die beim „Centenaire“ der Escher Bibliothek entstanden ist. In Zusammenarbeit mit dem BIBSS können sich Einwohner ab 60 Jahren einmal pro Monat mit bis zu drei Büchern beliefern lassen. Die Buchauswahl wird nach Rücksprache individuell zusammengestellt (Kontakt: 27 54 49 30, alexa.biewer@villeesch.lu). In Zeiten der Isolation ein wertvoller Dienst, den momentan 13 Senioren in Anspruch nehmen, Tendenz steigend. 

Senioren und neue Medien

Das Projekt „E-Senior 2.0“ möchte den Zugang der Senioren zur digitalen Welt und den neuen Medien erleichtern. Mit dem Start-up-Unternehmen „GoldenMe“ werden so kleine Videoclips produziert und auf EschTV gezeigt. Das sind dann Anleitungen zu Diensten wie WhatsApp und Ähnliches. Die Videos werden im Juni immer mittwochs um 18.00 Uhr ausgestrahlt. Ebenfalls im Juni werden jeweils montags zwischen 10.00 und 12.00 respektive 14.00 und 16.00 Uhr Smartphone-Cafés organisiert, in denen Fragen zu GSM und Tablet beantwortet werden. Der Auftakt ist am 7. Juni im „Haus vun de Bierger“, am 14. und 28. Juni findet die Veranstaltung im frisch renovierten Versammlungssaal der Lallinger Sporthalle statt, während das „Escher Kafé“ am 21. Juni das Smartphone-Café empfängt. Informationen und Anmeldungen beim BIBSS.    

Was den Ausblick betrifft, so kündigte André Zwally an, dass es demnächst einen „PlusBus“ für ältere Bewohner in Esch geben wird. Der „PlusBus“ wird in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen vorgestellt. Zudem soll die Seniorenfeier in diesem Jahr wieder stattfinden, höchstwahrscheinlich in der Lallinger Sporthalle. 

Escher BIBSS

24, rue Louis Pasteur
L-4276 Esch
Tel.: 27 54 22 10
E-Mail: escherbibss@villeesch.lu

Blaat‘s Gast
26. Mai 2021 - 9.43

Kommentar , dem Urheber diese Artikels seit Jahren wohl bekannt . Der Kampf gegen die soziale Isolation steht also unseren kreativen Köpfen à la Zwally und Helfershelfer im Dienste ihrer älteren Mitbürger im Vordergrund. Und dies speziell in Pandemiezeit. Diese Gutmenschen scheinen aber komplett zu ignorieren was die in ihren Mauern herrschende physische Isolierung von der Aussenwelt auf Räder für die meist vulnerablen Bewohner der Pierre Claudestrasse im Brillviertel bedeutet ! Weder Taxi ,noch Lieferant noch Artzt und Reparaturarbeiter , noch mit dem eigenen Wagen ab 10 Uhr morgens vor seine Tür fahren ,das muss man sich einmal vorstellen.....unmöglich wenn man nicht selbst Opfer ist!!!! Unverständlich auch , dass der neue christliche Stadtschulze , der sich für den Meister der Bürger hält und seine Helfershelfer die Anweisung seiner Innenministerin in den Wind schlägt die am 18. März 2020 dem Bürger der Pierre Claudestrasse mitgeteilt hatte : «  DER POLLER ( der gegen alle Gesetze und Überlegungen den Zugang zu der nicht zur Fussgängerzone gehörenden Pierre Claudestrasse versperrt )WIRD FÜR DIE ZEIT DER STAATLICHEN MASSNAHMEN IM KONTEXT VON CONVID-19 V O N D E R. G E M E I N D E. ABGESENKT  » Le Gouvernement du Grand Duché de Luxemboutg.MINISTÉRE DE L‘INTÉRIEUR. Direction du conseil juridique communal. Also werden in der zukünftigen Europa Hauptstadt aller Kulte und Kulturen die Alten gleichzeitig in den Vorder- und Hintergrund gestellt was schon allein den Besuch des Dutzend für 2022 angemeldeter Touristen rechtfertigt.