GesundheitWas Sie über die neue„Maison médicale“ in Belval wissen sollten

Gesundheit / Was Sie über die neue„Maison médicale“ in Belval wissen sollten
In der neuen „Maison médicale“ in Belval werden Patienten ganz ohne Terminvereinbarung empfangen  Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die „Maison médicale“ im Süden des Landes befindet sich nun an einem neuen Standort: Statt in der rue Emile Mayrisch in Esch werden Patienten ab Donnerstag in der Avenue du Swing in Belval empfangen. Die Räumlichkeiten wurden am Mittwoch unter anderem von Gesundheitsministerin Paulette Lenert eingeweiht. 

Manche haben es vielleicht schon einmal erlebt: Man wird krank, hat ein medizinisches Problem und will einen Arzt aufsuchen – und das ausgerechnet dann, wenn der Mediziner schon Feierabend hat. Am späten Abend oder während des Wochenendes kann das schon mal vorkommen, denn: Krankheiten kennen keine Öffnungszeiten. Nicht immer ist es allerdings so schlimm, dass gleich ein Besuch in der Notaufnahme eines Krankenhauses nötig wäre. Für genau solche Fälle gibt es in Luxemburg seit 2010 die sogenannten „Maisons médicales“.

Das neue medizinische Zentrum befindet sich in diesem Gebäude unter der Hausnummer 3-5 in der Avenue du Swing in Belval
Das neue medizinische Zentrum befindet sich in diesem Gebäude unter der Hausnummer 3-5 in der Avenue du Swing in Belval Foto: Editpress/Julien Garroy

Das sind medizinische Zentren, die dann für Patienten da sind, wenn herkömmliche Arztpraxen geschlossen sind. Drei „Maisons médciales“ gibt es aktuell im Großherzogtum: Eine im Val Fleuri in der Hauptstadt – in unmittelbarer Nähe zum „Centre hospitalier de Luxembourg“ (CHL) –, eine in der Avenue Lucien Salentiny in Ettelbrück und eine im Süden des Landes. Und genau die ist nun umgezogen: Das Ärztezentrum des Südens empfängt Patienten von Donnerstag an nicht mehr in der rue Emile Mayrisch in Esch, sondern ist stattdessen in der Avenue du Swing in Belval unter den Hausnummern drei bis fünf für sie da.

Neu in Belval

„Die Pandemie hat uns die Grenzen der bestehenden ‚Maisons médicales’ gezeigt. Es gab nicht genug Platz, eine Trennung der Patientenflüsse war in den alten Räumlichkeiten zum Beispiel nicht möglich. Hier ist das anders“, sagte Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) am Mittwoch bei der Einweihung der neuen Räumlichkeiten in Belval. Die insgesamt 750 Quadratmeter der neuen Räumlichkeiten in Belval sollen tagsüber auch vom Roten Kreuz und anderen Diensten der Gesundheitsbehörde genutzt werden.

Zwischen den nächtlichen Hausbesuchen können sich die Ärzte auf der Nachtschicht in einem von zwei Schlafzimmern in der „Maison médicale“ ausruhen
Zwischen den nächtlichen Hausbesuchen können sich die Ärzte auf der Nachtschicht in einem von zwei Schlafzimmern in der „Maison médicale“ ausruhen Foto: Editpress/Julien Garroy

In den späten Abendstunden sowie an den Wochenenden werden dann die Patienten der „Maison médicale“ dort empfangen. Unter anderem zwei Behandlungsräume für die Kranken, ein Pausenraum, Umkleidemöglichkeiten und zwei Schlafzimmer für die Ärzte auf der Nachtschicht stehen dort zur Verfügung. Tagsüber werden rund 30 Personen dort arbeiten, an den Wochenenden und abends werden es zwischen fünf und sechs sein.

Mühsame Nachtschichten

In lichtdurchfluteten, modernen Räumen werden die Patienten von nun an ihre medizinische Betreuung erhalten. Man erhoffe sich allerdings auch, so wieder mehr Kollegen für die Nachtschichten begeistern zu können. Denn sowohl die Präsidentin des „Cercle des médecins généralistes“ (CMG) Dr. Stéphanie Obertin als auch der Generalsekretär der „Association des médecins et médecins-dentistes“ (AMMD) Dr. Guillaume Steichen berichten davon, dass die späten Schichten nicht bei allen beliebt seien.

„Die Ärzte haben ihre eigenen Praxen, in denen sie den ganzen Tag Arbeit haben. Nach Feierabend oder am Wochenende kommt dann der Dienst in der ‚Maison médicale‘. Die einen machen das gerne, anderen fällt es etwas schwerer“, erklärt Stéphanie Obertin. Prinzipiell muss in Luxemburg jeder Allgemeinmediziner bis zum Alter von 54 Jahren Schichtdienste übernehmen. Ein- bis zweimal im Monat seien sie so beispielsweise mit einer Abendschicht von 20 Uhr bis Mitternacht dran.

Dr. Guillaume Steichen (4.v.l.) und Dr. Stéphanie Obertin (5.v.l.) merken im Alltag, dass die Schichtdienste nicht bei allen Kollegen beliebt sind
Dr. Guillaume Steichen (4.v.l.) und Dr. Stéphanie Obertin (5.v.l.) merken im Alltag, dass die Schichtdienste nicht bei allen Kollegen beliebt sind Foto: Editpress/Julien Garroy

Am Dienstagabend wird Dr. Guillaume Steichen seine erste Abendschicht in der „Maison médicale“ in Belval übernehmen. Und er freut sich: „Wir können hier unter viel besseren Bedingungen für die Patienten sorgen. In der alten ‚Maison médicale‘ gab es nicht mal genug Stühle für die Wartenden. Manchmal fehlte es auch an dem nötigen Material für die Untersuchungen. Hier ist es angenehmer für alle, denn auch wir können uns beispielsweise zum Essen hier in den Pausenraum zurückziehen.“

Bei einem Besuch zu berücksichtigen

Wer nun Dr. Steichen oder einem seiner Kollegen in der „Maison médicale“ notgedrungen einen Besuch abstatten muss, sollte dabei einiges beachten: Die Ärztehäuser richten sich ausschließlich an Menschen, die außerhalb der Öffnungszeiten von Praxen medizinische Hilfe in Anspruch nehmen möchten und mit ihren Beschwerden nicht warten wollen, bis der eigene Hausarzt wieder erreichbar ist. Die Zentren in der Hauptstadt und in Belval funktionieren aktuell ohne Terminvereinbarung – man kann während der Öffnungszeiten einfach vorbeigehen und braucht dafür kein Rezept oder Ähnliches. Für einen Besuch im Zentrum von Ettelbrück muss vorher ein Termin über Internet oder Telefon (Tel. +352 20 333 111) ausgemacht werden. 

In den neuen Behandlungsräumen werden die Patienten versorgt
In den neuen Behandlungsräumen werden die Patienten versorgt Foto: Editpress/Julien Garroy

Geöffnet sind die „Maisons médicales“ unter der Woche von 20 bis 24 Uhr und an den Wochenenden sowie Feiertagen von 8 bis 24 Uhr. Nach Mitternacht sollte man bei akuten Beschwerden den Notruf 112 wählen. Der Anruf wird dann an die Ärztezentren weitergeleitet, die sich beim Patienten melden. In vielen Fällen erfolgt danach ein Hausbesuch des Arztes, der in der „Maison médicale“ auf der Nachtschicht ist. Die medizinische Versorgung nach Mitternacht ist demnach gesichert.

Corona-Verdacht telefonisch melden

Wichtig dabei ist, dass Notfälle in die Notaufnahme von Krankenhäusern gehören – und nicht in die „Maison médicale“. „So pauschal ist es schwer zu sagen, was ein Notfall ist und wem auch ein Besuch in der ‚Maison médicale’ reicht. Aus Erfahrung kann man aber sagen, dass ein Patient das spürt. Und sie werden von hier aus ja auch in die Notaufnahme geschickt, wenn das nötig ist“, erklärt Dr. Stéphanie Obertin. Wer glaubt, vielleicht an Corona erkrankt zu sein, soll nach wie vor seinen Hausarzt darüber informieren. Oder sich im Notfall per Telefon bei der „Maison médicale“ melden. 

Auf einen Blick

In den neuen „Maisons médicales“ unter den Nummern 3-5, Avenue du Swing in Belval und 23, Val Fleuri in Luxemburg-Stadt werden die Patienten ohne Termin empfangen. Für einen Besuch des Ärztehauses in der 110, Avenue Lucien Salentiny in Ettelbrück muss man vorher online oder per Telefon (Tel. +352 20 333 111) einen Termin vereinbaren. Wer nach Mitternacht akute Beschwerden hat, soll sich über den Notruf 112 melden.

Nachdem nun die „Maison médicale“ des Südens umgezogen ist und jene in der Hauptstadt bereits Anfang August eingeweiht wurde, soll schon bald das Ärztezentrum in Ettelbrück in neuem Gewand erscheinen. Wie bei der Einweihung in Belval bekannt gegeben wurde, wird die neue „Maison médicale“ des Nordens in einem Neubau untergebracht, der auf dem Gelände der alten Heintz-van-Landewyck-Fabrik errichtet wird.

verviers
24. September 2021 - 15.57

@nenno pierre "Waat maachen de Leit,de keen Auto hun,oder dee schlecht ob de been sin." Déi fuere mam Zuch op de Belval. Et fiert souguer en Zuch vun Esch op de Belval. "Esch stieft aus. et gett eng Geeschterstadt." A wouhier, d'Coifferen, d'Metzleren an Immobilienagence bleiwen.

Roberto
24. September 2021 - 15.55

@Leila "Belval braucht Anziehungspunkte – mit aller Gewalt! Fühle mich in solchen Häuserschluchten einfach nur erdrückt." Deemno wéi d'Loft kënnt, richt et heiansdo no Piff, wéi bei Iech um Duerf och.

venant
24. September 2021 - 14.49

@Jimbo "Demnächst plënnert dEscher Gemeng och nach dohinn," De Mischo and his boys kënne vu mir aus op Cayenne plënneren. "an dann huet Esch guer näischt mei opweises. Alles kennt op de Belval an Esch gett lenks leie gelooss.." Op der Kaart gesäit et éischter no 'riets leie gelooss' aus.

viviane
24. September 2021 - 14.45

Ah, d'Escher Tageblatt weess wéinstens, dass d'Avenue du Swing net zu Bieles ass. D'Wort weess dat net.

Leila
23. September 2021 - 19.16

Belval braucht Anziehungspunkte - mit aller Gewalt! Fühle mich in solchen Häuserschluchten einfach nur erdrückt.

nenno pierre
23. September 2021 - 15.59

Waat maachen de Leit,de keen Auto hun,oder dee schlecht ob de been sin. Esch stieft aus. et gett eng Geeschterstadt.

Jimbo
23. September 2021 - 13.27

Demnächst plënnert dEscher Gemeng och nach dohinn, an dann huet Esch guer näischt mei opweises. Alles kennt op de Belval an Esch gett lenks leie gelooss..