Corona Komplizierte Weihnachten: Bekommen wir die Pandemie vor dem Fest in den Griff?

Corona  / Komplizierte Weihnachten: Bekommen wir die Pandemie vor dem Fest in den Griff?
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Die Frage ist nicht, ob wir an der Klippe stehen – sondern ob wir dabei sind, die Bodenhaftung zu verlieren. Der Forscher Alexander Skupin erklärt, welchen Weg die Pandemie jetzt in Luxemburg nehmen könnte. Und welche Entscheidungen sie uns vor dem Weihnachtsfest abverlangt. 

Die neue Pandemie-Prognose der Luxemburger Covid-19-Taskforce, am Freitag veröffentlicht, verbreitet mal wieder nicht die beste Laune. „Die Entwicklung in dieser Woche zeigt einen signifikanten Anstieg in der Dynamik der Pandemie“, schrieben die Forscher rund um den Biophysiker Alexander Skupin. „Gemeinsam mit anderen Indikatoren wiesen die derzeit hohen Fallzahlen auf den Beginn eines epidemischen Wiederaufschwungs hin, bei dem die Gefahr besteht, dass das Contact Tracing die Infektionsketten nicht mehr brechen kann.“

In ihrer Projektion gehen die Forscher davon aus, dass der Sieben-Tage-Schnitt der Neuinfektionen von derzeit 206 auf 260 klettert – wenn alles so weitergeht wie jetzt. Im pessimistischen Szenario knackt er aber kurz nach Weihnachten die 600. „Wir haben uns in der vergangenen Woche auf die Klippe zubewegt“, sagt Alexander Skupin im Gespräch mit dem Tageblatt. „Und jetzt sind wir in der Phase, in der die Frage steht, ob wir die Bodenhaftung verlieren oder nicht.“

Der Forscher selbst geht davon aus, dass die Zahlen weiter ansteigen. „Die Frage ist, ob wir eine Explosion an Fallzahlen wie im vergangenen Jahr sehen werden – wir sind da wirklich auf einem ganz schmalen Grat.“ Sprich: Wenn sich einer der Faktoren, die die Dynamik der Pandemie bestimmen, in nächster Zeit ändert, könnte es noch einmal „brenzlig“ werden, was die täglichen Infektionszahlen angeht. Aber: „Wenn wir nicht über eine Variante eine weitere Verschärfung bekommen oder die Interaktionen nochmal steigen, wird es nicht zur Explosion kommen“, sagt Skupin. 

Alexander Skupin bei einer Pressekonferenz zum Con-Vince-Projekt im vergangenen Jahr
Alexander Skupin bei einer Pressekonferenz zum Con-Vince-Projekt im vergangenen Jahr Foto: Editpress-Archiv/Julien Garroy

So oder so, bis Weihnachten wird die Pandemie mit Sicherheit nicht der Vergangenheit angehören. Drohen uns also die zweiten Corona-Weihnachten? Ja – aber mit anderen Vorzeichen: „Was das Fest angeht, muss man sich die Frage stellen: Mit wem feiere ich Weihnachten – und sind die geimpft?“, sagt Skupin. Eine Familie mit Kleinkindern, die die Großeltern besuchen möchten, das sei wohl der „kritischste Fall“. Weil die Kinder nicht geimpft sind – und in den Tageseinrichtungen „vermutlich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit“ dem Virus ausgesetzt sind. Auf der anderen Seite stünden dann beim Fest die Großeltern, die zur Risikogruppe gehören – und hoffentlich geimpft sind, sagt Skupin. „Wenn es meine Eltern wären, würde ich das nur machen, wenn ich meine Kinder getestet habe und meine Eltern geboostert sind – und ich selbst geimpft bin und nicht der Überträger sein kann.“

Das Ganze sei ein „reichlich komplexer“ Entscheidungsweg. „Aber wir haben letztendlich die Möglichkeit, etwas zu tun.“ Mit dem Impfen und mit dem Boostern der Risikogruppen. „Wir können sagen: Für jeden, für den es wichtig ist und der sich damit beschäftigt, kann ein normales Weihnachten möglich sein.“ Normal, aber diffizil: Weil man nicht einfach sagen könne: Komm, nehmen wir die anderen Großeltern noch dazu. Skupin: „Es ist eine Verkomplizierung – aber prinzipiell möglich.“

Wir können sagen: Für jeden, für den es wichtig ist und der sich damit beschäftigt, kann ein normales Weihnachten möglich sein

Alexander Skupin,  Mitglied der Covid-19-Taskforce

Dank der Impfung könnten auch die Krankenhäuser relativ glimpflich durch den Winter kommen. Relativ. Für das pessimistischste Szenario prognostiziert Skupin „50 Fälle auf der Intensivstation bis Januar“. Wahrscheinlicher seien 30 bis 35 Fälle mit einem Peak im frühen Dezember. Auch das bedeutet aber abgesagte Operationen und Stress für das Pflegepersonal. Ihren bisherigen Höhepunkt erreichte die Pandemie in den Luxemburger Krankenhäusern am 13. Dezember des vergangenen Jahres. Damals mussten 50 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch versorgt werden. 190 lagen auf der Normalstation. 

Entscheidend sei, wie es mit den Booster-Impfungen weitergeht, sagt Skupin. „Wenn sich genügend Menschen an der Auffrischungsimpfung beteiligten, sodass wir zumindest eine Teilimmunität hinkriegen, dann müssten wir nicht in eine Situation kommen, dass es Schließungen geben muss.“ Besonders die Vulnerablen, also die Generation 75+ und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, sollten sich boostern lassen. Eine weitere Stellschraube seien Impfstoffe, die gegen die Delta-Variante besser wirken.

Klar sei inzwischen: Der Schutz, den die Impfung bietet, lässt mit der Zeit nach. „Es ist von Person zu Person verschieden“, sagt Skupin. Das Alter spiele dabei eine große Rolle. Gegen die Delta-Variante käme es schon nach drei Monaten zu einem „merklichen Abfall“ bei der Immunität. „Gerade bei der Risikogruppe 65+ muss man davon ausgehen, dass es einen Abfall auf ein Drittel gibt“, sagt Skupin. „Da ist man dann schnell in dem Bereich, in dem man keinen effizienten Impfstoff mehr hat.“ Sprich: Wenn man vorher einen Impfschutz von 80 Prozent habe, breche dieser auf 30 Prozent herunter. Nach sechs Monaten sei die Effizienz definitiv oft unter 50 Prozent. Und: „Der Schutz von Symptomen und Übertragbarkeit ist noch einmal geringer – da ist der Wert vermutlich nicht mehr über 20 Prozent.“  

Booster mit Zusatzschutz 

Die Booster-Impfung würde dieses Problem beheben. „Es gibt Studien, die zeigen, dass man nach dem Boost eine höhere Immunität hat als nach der vollen Impfung“, sagt Skupin. Für die ältere Bevölkerung gelte das auf einem geringeren Niveau auch. Alle Studien zeigten, dass man mindestens den Impfschutz von vorher hat, sagt Skupin. Plus eventuell einen Zusatz. Das gelte insbesondere, wenn bei den früheren Impfungen nicht Biontech, sondern beispielsweise AstraZeneca genutzt wurde. Ein Boost mit Biontech führe dann sogar zu einer höheren Immunisierung.

Ist irgendwann dann ein zweiter „Boost“ nötig? Skupin schließt das insbesondere für die ältere Bevölkerung nicht aus. Es gibt auch noch einen weiteren Hoffnungsschimmer am Horizont – neue Impfstoffe, die auf die Delta-Variante zugeschnitten sind. Die sind laut Skupin gerade in der letzten Phase der Entwicklung. „Wenn wir bei Delta bleiben, gibt es die berechtigte Chance, dass wir das Virus irgendwann ausgetrocknet haben“, sagt er. „Ich hoffe wirklich, dass wir irgendwann einmal damit durch sind.“

Trierweiler
14. November 2021 - 21.59

@ Klod "Man hoert seltsamerweise momentan nicht viel von china." Aber sicher doch! https://www.youtube.com/watch?v=bWLXpi8ixws

Leila
14. November 2021 - 20.09

An den zusammenhanglosen Kommentaren lässt sich gut erkennen, wer die Wald- und Wiesenschule besucht hat

Hallo Lilly
14. November 2021 - 15.53

„Zit eise Premier no“ Hun mir nach esou en?

Weihnachten…
14. November 2021 - 15.50

…ist OK, dann bleibt die lästige Familie weg???

Teo
14. November 2021 - 12.19

@Prox Ganz einfach ... fir gutt do ze soen. "Mehr Schein als Sein".. ass Devise vun der DP-Regirung säit dem Ufank!

Klod
14. November 2021 - 6.37

Man hoert seltsamerweise momentan nicht viel von china. Haben die vielleicht einen besseren impfstoff oder kehren die boesen kommis alles unter den teppich oder sind die dank polizei ueberwachung braver?

Tarchamps
13. November 2021 - 22.43

@Lilly "Dat gesäit net gudd aus vir vill Leit wou sech ob dësen Traitement agelooss hun." Eng Impfung ass keen Traitement. " Ech fanne keng Wieder" Leider dach. Wann och ouni 'r', dat ass dat Wieder dobaussen.

Lilly
13. November 2021 - 18.08

Dat gesäit net gudd aus vir vill Leit wou sech ob dësen Traitement agelooss hun. Ech fanne keng Wieder vir des Leit wou elo mierken wat vir e Risk se agaange sin. Sorry. Mir sin all Mënschen a sollen grad elo all zesummen halen an een dem Aaneren hëllefen. https://www.rnd.de/politik/intensivmediziner-uwe-janssens-sprunghafter-anstieg-an-impfdurchbruechen-auf-intensivstationen-WYIZWGE6ZJFUJOWFKVFD3JFYIA.html.

Jos.Reinard
13. November 2021 - 17.22

Wer wirklich über das C informiert sein will, sollte sich mal mit dem Buch *GAME OVER* von dem Arzt Heiko Schöning befassen. Bei Wirkraft.org oder unter der ISBN 978-9-49326-207-2 bestellbar, oder vorerst den Autor im Gespräch bei kla.tv/20144 anhören, es lohnt sich. freundlichst

Lilly
13. November 2021 - 16.52

https://report24.news/drosten-bestaetigt-keine-pandemie-der-ungeimpften-spahn-plant-tests-fuer-geimpfte/?feed_id=7503 Dat gëtt nach flott, lo wäert wuel och deen leschten Geimpfte mierken dass hien veräppelt gouf. Wann déi Däitsch et machen zitt eise Premier no.

Tarzan
13. November 2021 - 13.33

Wenn man sich die Statistiken der santE ansieht, wäre mit einer impflicht für über 50jährige das gröbste getan. Alle anderen altersgruppen (wenn keine Vorerkrankungen vorhanden) haben nach diesen Statistiken kein grösseres risiko.

Claudette
13. November 2021 - 13.17

Was für ein 'Fest'? Geburtagsfeier für einen, vor 2000 Jahren hingerichteten Kriminellen? Und dafür wird der Zug- und Busverkehr für einen halben Tag eingestellt? Habt Ihr sie noch alle?

Lilly
13. November 2021 - 10.59

Komesch lescht Joer ouni Impfung war et bal 'tselwecht ewéi elo. Déi versprachen Impfung as wuel net eng Impfung a versprécht just vill mee hält näischt. Virwaat stur drun festhalen an net emol Medikamenter ansätzen wou nogewisen wierken. Do hun 't Politiker an Europa en Interessekonflikt wat jo offensichtlech as. Aaner Länner hun keng Pandemie méi well se 't Krankheet behandeln, Florida as e gudd Beispill

HTK
13. November 2021 - 9.04

Der Musterschüler "Deutschland",der mit der roten Liste,hat heuer einen herben Rückschlag erlitten. Gefüllte Stadien,Discos,usw und der Urlaubsrun haben ihr Scherflein gefordert.Dazu noch streikende Besserwisser die zu tausenden die Straßen belagern um der Welt zu zeigen,dass die Unrecht hat,tun den Rest. Sollte es uns auch so ergehen? Spahn sprach von G2-plus. Wussten wir nicht,dass zusätzlich zur Impfung( wenn sie dann endlich abgeschlossen wäre) die 3er-Regel noch immer eingehalten werden muss? Wenn wir wissen,dass die Impfung nicht 100% vor Übertragung schützt und auch nicht gegen eine Erkrankung,dann müssen wir doch darauf kommen,dass wir nicht einfach wieder weitermachen können wie vorher. Jedenfalls bis wir ALLE geimpft sind.Auch die Kinder,denn das sind die Superspreader.Und nicht vergessen:Ein Test ist nur solange gültig bis man sich infiziert hat.

Gaston de la Piquouze
13. November 2021 - 8.13

Den Obersten Weltgesundheitsbehörden ist es also gelungen die Pandemie in den Griff zu bekommen. Und zwar , erstens mit dem Tragen von Mund-und Nasenschutzmasken aus Leinen , Wolle oder ähnlichen den Atem durchlässigen Tücher aus aller Welt. Zweitens mit bis zu 2 Meter Abstand halten und drittens mit fakultativer Impfung mit Zauberserum und möglichen Impfdurchbrüchen. Diese extremen und sinnvollen Sicherheitsmassnahmen sind fest im Griff und machen die Forschung nach Medikamenten gegen Covid und Corona komplett überflüssig da ja dadurch sowieso kein direkter Riesengewinn für die Sponsoren fliessen würde.......... Die Tatsache , dass Geimpfte nach einigen Monaten schnell wieder zu Ungeimpften werden ist anscheinend noch nicht bis ins Escher Gemeindehaus zu Bürgermeister , Schöffen und Gemeinderat vorgedrungen. Gestatte mir hiermit Dies freundlichst nachholen zu dürfen. Nichts zu danken, ist meine Bürgerpflicht, oder ? Denn unsere emsige und verdienstvolle Stadtverwaltung erlaubt sich bereits seit längerer Zeit gütig ihre gesunden Bürger (von denen sie als Verteidiger ihrer Rechte und Interessen beschäftigt und bezahlt wird ) als kranke Aussätzige zu behandeln. Nicht nur dass sie diesen gesunden Menschen den Besuch von Restaurants , Wirtschaften usw. verbieten um nicht von Geimpften angesteckt zu werden , sondern diese Escher Bürger jetzt auch gerade so gütig noch in der Kälte vor der Tür des von ihrem Geld mitgetragenem Crëschtmaarts gegenüber ihrem Gemeindehaus freundlich stehen zu lasen um sich eine Grippe einzufangen. Vor ihrer Gemeinde an welcher in den Stein für ewig eingemeisselt « Mir wëlllen bleiwen wat mir sin  » steht. Frei demokratisch Ihren gesunden Escher Bürger gelassen , sich mit einer in Weltrekordzeit geschaffenen , unbekannten Flüssigkeit mit gefährlichen Nachwehen , piquouzieren zu lassen und sich täglich aus eigener Tasche berappte Tests mit ungarantierten Resultaten zu leisten , ABER ALL DAS OHNE DEN GERINGSTEN GESTZLICHEN ZWANG DER SOGAR VON DER VERFASSUNG UNTER STRAFE VERBOTEN IST !!! In der Erwartung dass in dem demokratischen Esch , unter katholischer Führung jeder Escher Bürger wie bisher fröhliche Weihnachten u.a. auf seinem iCrëchtmaart vor seinem Gemeindehaus feiern darf und kann. Wünsche gute Gesundheit in einer nicht von SchulzeN und Helfershelfer gespaltener Gesellschaft.

Sarah Göhler
13. November 2021 - 4.37

„Wenn wir bei Delta bleiben“ - der Mann träumt wohl. Um bei „Delta“ zu bleiben gibt es an sich nur zwei Möglichkeiten. Entweder alles was noch kommt „Delta“ nennen oder alle mit dem nach „Delta“ kommenden beseitigen. Welche ergibt nun eine „berechtigte Chance, dass wir das Virus irgendwann ausgetrocknet haben“? Düstere Aussichten.

Lilly
12. November 2021 - 23.42

[gelöscht] --------------- Werte Lilly, bitte verbreiten Sie keine Falschnachrichten und Gerüchte! Belegen Sie ihre Behauptungen mit stichhaltigen Quellen! Im Interview mit dem Virologen Claude Muller erklärt dieser auch, wieso der Anteil der Geimpften in den Krankenhäusern statistisch verzerrt wahrgenommen wird: https://www.tageblatt.lu/headlines/luxemburger-virologe-muller-40-jaehrige-die-nicht-geimpft-sind-haben-sich%e2%80%af-fuer-das-virus-%e2%80%afentschieden/ Beste Grüße aus der Redaktion

winston
12. November 2021 - 23.23

Ist Weihnachten was Spezielles außer, dass ein vor 2000 Jahren zum Tode verurteilter Verbrecher Geburtstag hat? Bei uns heißt das 'Samstag'.

Prox
12. November 2021 - 21.25

An alt erem stellt sech d‘Fro, firwat se grad virum Wanter an lo mam Wëssen vum Nolosse vum Impfschutz opgehal hunn mat „testen, testen, testen“.