14. November 2025 - 7.36 Uhr
Akt.: 14. November 2025 - 7.56 Uhr
Erster Wintergruß?Kommende Woche sind in Luxemburg Schneeflocken möglich
Seit Tagen liegt Luxemburg im Einflussbereich ungewöhnlich milder Luft, die aus dem Süden Europas bis in unsere Breiten transportiert wird. Verantwortlich dafür ist ein umfangreiches Tiefdrucksystem westlich von Frankreich sowie der Iberischen Halbinsel, während gleichzeitig ein Hoch über Südosteuropa wirkt. Über Nordskandinavien hält sich ein weiteres Tief, und über dem nördlichen Atlantik dominiert hoher Luftdruck. Diese Konstellation führt dazu, dass weiterhin warme Luftmassen nordwärts gelenkt werden – eindeutig zu mild für die Jahreszeit.
Erste zaghafte Abkühlung
Zum Wochenende bleibt dieser Charakter zunächst noch bestehen. Am Freitag liegen wir weiterhin im sogenannten Warmsektor des steuernden Tiefs. Die Warmfront erstreckt sich über Norddeutschland, die Kaltfront liegt über Westfrankreich. Damit überwiegen Wolken, aus Belgien und Frankreich kommt am Abend Regen auf. Die Luft bleibt jedoch ungewöhnlich mild.
Auch der Samstag steht im Zeichen dichter Bewölkung und zeitweiser Niederschläge, besonders am Nachmittag und Abend. Das Tiefdruckgebiet schickt weiterhin feuchte Luftpakete über die Region, sodass sich sonnige Abschnitte in Grenzen halten. Am Sonntag geht die Niederschlagswahrscheinlichkeit zwar etwas zurück, dennoch bleiben graue Abschnitte und Hochnebel eine Option.
Allmählich beginnt sich jedoch die Luftmasse zu verändern. Über der Nordsee lauert bereits deutlich kältere Luft, die sich dem Land bis Samstag etwas nähert und spätestens am Montag übergreifen soll. Die Temperaturen ziehen entsprechend langsam, aber stetig nach unten. Am Freitag sind noch einmal 14 bis 18 Grad zu erwarten, am Samstag 11 bis 15 Grad und am Sonntag nur noch 9 bis 13 Grad. Auch die Nächte werden Schritt für Schritt frischer, wenn auch zunächst noch relativ mild für Mitte November.
Der Weg für Kaltluft öffnet sich
Zum Beginn der kommenden Woche deutet sich nun ein markanter Wechsel an. Gleich mehrere gängige Wettermodelle – darunter ECMWF, GFS und der deutsche ICON – zeigen übereinstimmend, dass sich über dem Nordosten Europas ein kräftiges Tief etabliert. Gleichzeitig wölbt sich hoher Luftdruck über dem Nordatlantik auf. Zwischen beiden Systemen entsteht eine Achse, über die kalte und feuchte Luft vom Atlantik und der Nordsee nach Mitteleuropa strömen kann. Es wäre der erste nennenswerte Kaltlufteinbruch dieser Saison. Nach einer langen Phase ungewöhnlich milder Verhältnisse gelangt damit erstmals wieder Luft arktischen Ursprungs in greifbare Nähe.
In der Mittelfrist sehen die Modelle immer wieder Hinweise auf erste winterliche Schauer. Besonders rund um Mittwoch und Donnerstag (19. und 20. November) könnten laut dem europäischen Modell erste Schneeflocken bis in tiefere Lagen möglich sein. Das amerikanische GFS deutet bereits in der Nacht auf Mittwoch entsprechende Schauer an und lässt für das darauffolgende Wochenende eine weitere Chance aufkommen.
Diese Signale sind allerdings mit Vorsicht zu genießen: Noch ist unklar, wie genau das Verhältnis zwischen Luftmassen und Niederschlägen über Luxemburg greifen wird – dennoch ist bemerkenswert, dass mehrere Modelle seit Tagen ähnliche Szenarien simulieren. Für Winterfreunde bedeutet das: Es könnte – mit etwas Glück – relativ schnell gehen. Spätestens jetzt sollte man an Winterreifen denken.
De Maart
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