Keine Taser für Luxemburger Polizisten

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Seit März 2017 haben die Polizisten in Trier Taser bei ihren Einsätzen getestet. Trotz der positiven Resonanz ihrer deutschen Kollegen werden die Streifenpolizisten in Luxemburg nicht mit solchen Waffen ausgestattet.

Bei einem Taser handelt es sich laut Duden „um eine Art Waffe, mit der Elektroschocks verabreicht werden“. Die beiden Abgeordneten Léon Gloden und Marc Spautz (beide CSV) wollten in einer parlamentarischen Anfrage von Etienne Schneider, Minister für Innere Sicherheit, wissen, ob diese Waffe aufgrund der positiven Erfahrungen in Trier künftig auch in Luxemburg eingesetzt wird.

Schneider spricht sich in seiner Antwort ganz klar gegen Elektroschocker aus. Mitglieder der Spezialeinheit können während ihrer Einsätze bei Bedarf auf Taser zurückgreifen. Anders sieht es jedoch bei Streifenpolizisten aus. Luxemburger Polizisten tragen an ihrem Gürtel einen sogenannten „Tonfa-Schlagstock“, Reizgas, Handschellen, eine Taschenlampe, ein Funkgerät und eine Schusswaffe mit einem Ersatzmagazin. Es bleibt allerdings nicht mehr viel Platz, um eine weitere Waffe am Gürtel zu befestigen.

Zusätzliche Kosten

Als weitere Argumente gegen die Anschaffung von Elektroschockern gab der zuständige Minister die anfallenden Kosten sowie die nötigen Ausbildungen an. Die Polizisten werden zudem im Umgang mit Schlagstöcken geschult. Man werde jedoch die Entwicklungen in den Nachbarländern weiter im Auge behalten, so Schneider.

Die Aussagen zur tödlichen oder nicht tödlichen Wirkung des Tasers sind widersprüchlich. So bezeichnet Taser International ihr Produkt als „nicht-tödliche Waffe“. Nach einer Studie von Amnesty International aus dem Jahre 2008 starben seit 2001 allein in den USA 331 Menschen während oder nach dem Einsatz der Waffe.