Genug ist genug: Schöffenrat will Ruhe und Ordnung auf dem Beleser Galgenberg

Genug ist genug: Schöffenrat will Ruhe und Ordnung auf dem Beleser Galgenberg

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Der Galgenberg oberhalb von Beles ist ein Naherholungsgebiet – und das soll er auch bleiben. Weil einige Besucher aber über die Stränge schlagen und auf dem weitläufigen Areal lautstark Partys im großen Stil veranstalten, sieht sich der Schöffenrat der Gemeinde Sanem gezwungen, einzuschreiten und unmissverständlich zur Ordnung zu rufen.

Montagmorgen auf dem Galgenberg oberhalb von Beles. Auf dem weitläufigen Areal sind einige Kindergruppen mit ihren Begleitern unterwegs. Sie toben sich auf der Riesenrutsche und auf den Klettergerüsten aus, einige spielen verstecken, andere ruhen im Schatten der Bäume und warten auf das Mittagessen, das gerade auf einem großen Grill für sie zubereitet wird. Der Geruch stört nicht, Musik ist keine zu hören. Eigentlich herrscht idyllische Ruhe hier oben, mitten in der Natur. „So soll es sein“, sagt Schöffe Marco Goelhausen. Leider sei es aber nicht immer so, denn immer öfter würden Gruppen hier lautstark Party machen, besonders an Feiertagen und Wochenenden: „Wir wurden Opfer unseres Erfolges.“

Denn seit vor gut 20 Jahren damit begonnen wurde, das Plateau auf dem Galgenberg, das früher mal eine Stock-Car-Piste und eine Müllhalde gewesen ist, für die Bürger zu erschließen, sind viele gute Ideen umgesetzt worden. Ein Fitness-Pfad wurde angelegt, Spazierwege, ein Kinderspielplatz und ein Platz, an dem gegrillt werden darf, Tische und Bänke inklusive. Sogar ein Strom- und Wasseranschluss steht den Menschen zur Verfügung, sie müssen sich nur vorab bei der Gemeinde anmelden. Es soll ein Naherholungsgebiet für die Bürger aus der Gemeinde sein. Ein Ort, an dem Familien, die vielleicht keinen eigenen Garten haben, schöne Stunden verbringen und auf dem mitgebrachten Grill Essen zubereiten können.

Kleine Gruppen werden größer

Das sei auch lange recht gut gelaufen. Nur dass eben jetzt mit den Jahren die kleinen Gruppen zu größeren angewachsen sind, sich regelrecht auf dem Plateau breitmachen und immer größere Feste bis hin zu Hochzeiten, Kindstaufen oder Familientreffen zum Geburtstag veranstalten. Diese Gruppen sind richtig gut organisiert und bringen alles mit, sagt Goelhausen. Sogar Stromaggregate, um überdimensionierte Kühlboxen anzuschließen oder Watt-starke Musikanlagen, die dann bis hinunter in den Ort zu hören sind: „Unser Galgenberg ist aber kein Open-Air-Versammlungsraum und der Platz ist für Feste in dieser Größenordnung auch gar nicht vorgesehen“, klagt der Schöffe.

Der Schöffenrat will wieder Herr der Lage werden. Auf dem ganzen Gelände hängen deshalb seit einigen Tagen – unübersehbar – Informationszettel, die ein respektvolles Benehmen im Einklang mit dem Reglement einfordern. Gemeinde und Polizei werden ab jetzt öfter Kontrollen machen, beispielsweise am frühen Morgen, wenn die Besucher anreisen, ihr ganzes Material abladen und „ihr Revier“ abgrenzen, mit weiß-rotem Signalband, wie am vergangenen Sonntag. Zudem soll die Praxis der offenen Feuerstellen unterbunden werden. Es sind unzählige, wie man bei einem Spaziergang auf dem Plateau feststellen kann. Zum Teil sehr große und oft gefährlich nahe am Waldesrand.

Das muss aufhören, sagt Goelhausen. „Wir haben nichts dagegen, dass gegrillt wird, auf der dafür vorgesehenen Fläche und mit einem richtigen Grill, der mindestens 30 Zentimeter über dem Boden stehen muss.“ Dann will der Schöffenrat in Erinnerung rufen, dass die Anlage zwischen 6 und 22 Uhr genutzt werden kann. Nicht früher, nicht später. Es ist ein Appell an den gesunden Menschenverstand, vor allem auch was die Benutzung der Toiletten angeht, die mit viel Aufwand auf dem Gelände installiert wurden, um Wiese und Wald sauber zu halten. Der Schöffenrat denkt außerdem darüber nach, an Wochenenden und Feiertagen mehrsprachige Flyer verteilen zu lassen, damit wirklich jeder die „Spielregeln“ versteht. Die Politiker scheinen jedenfalls bereit, alles zu tun, was nötig ist, um das Problem in den Griff zu bekommen.