Platz für 251 AsylsuchendeJean Asselborn weiht neues Erstaufnahmezentrum in Luxemburg-Stadt ein

Platz für 251 Asylsuchende / Jean Asselborn weiht neues Erstaufnahmezentrum in Luxemburg-Stadt ein
Außenminister Jean Asselborn spricht von einem „transparenteren Gesamtempfang“ im neuen Aufnahmezentrum Foto: MAEE

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Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat am Dienstag die neue Empfangseinrichtung für Asylsuchende in Luxemburg-Stadt eingeweiht. Das neue Zentrum soll eine bessere Zusammenarbeit der zuständigen Behörden ermöglichen.

Außenminister Jean Asselborn (LSAP) hat am Dienstag ein Erstaufnahmezentrum für Asylsuchende eröffnet. Die Einweihung fand in Anwesenheit von Maurice Bauer, Schöffe der Stadt Luxemburg, und Nadine Conrardy, Mitglied der Solidaritätsdirektion des Luxemburger Roten Kreuzes, statt. Für die Aufnahmeeinrichtung wurde ein ehemaliges Geschäftsgebäude an der route d’Arlon in Luxemburg-Stadt umgebaut. Dieses neue „Centre de primo-accueil“ (CPA) werde das alte Zentrum auf dem Gelände der ehemaligen Logopädie in Strassen ersetzen. Die ersten Bewohner sollen im Januar 2021 aufgenommen werden. Das geht am Dienstag aus einer Pressemitteilung des Außenministeriums hervor.

In diesem neuen CPA könne sich ein Asylsuchender in den ersten Wochen nach seiner Ankunft auf luxemburgischem Staatsgebiet aufhalten. Das Zentrum habe eine maximale Aufnahmekapazität von 251 Personen und biete „ein modernes und funktionales Layout, das einen würdevollen Empfang und eine bessere Betreuung von Personen, die internationalen Schutz beantragen, ermöglichen wird“, so das Außenministerium.

Die Struktur beherberge außerdem einen zweistöckigen Verwaltungsbereich, in dem sich die Büros des nationalen Aufnahmeamtes, der Gesundheitsinspektion, der Einwanderungsdirektion des Ministeriums für auswärtige und europäische Angelegenheiten, des Luxemburger Roten Kreuzes und ein medizinischer Bereich befinden sollen. „Diese neue Organisation im CPA wird es uns ermöglichen, Menschen in Not unter den besten Bedingungen aufzunehmen, die Wartezeiten zu verkürzen und auch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse dieser schutzbedürftigen Personen einzugehen. Der Gesamtempfang wird dadurch transparenter und kohärenter“, sagte Außenminister Jean Asselborn am Dienstag während der Einweihung.

Das neue „Centre de primo-accueil“ an der route d’Arlon in Luxemburg-Stadt
Das neue „Centre de primo-accueil“ an der route d’Arlon in Luxemburg-Stadt Foto: MAEE

Asylsuchende aus Griechenland

In Anbetracht vieler allgemeiner Migrationsfragen auf internationaler Ebene bedauere Asselborn, dass es den EU-Mitgliedstaaten in den letzten sechs Monaten nicht gelungen sei, sich auf eine humanere europäische Migrationspolitik zu einigen. Luxemburg hat laut Asselborn das ganze Jahr 2020 über zu den internationalen Solidaritätsbemühungen beigetragen, „insbesondere im Hinblick auf Griechenland, ein Land, das stark von den Migrationsströmen betroffen ist, wie uns die Bilder aus dem Lager Moria gezeigt haben.“

Luxemburg habe sich verpflichtet, im Jahr 2020 25 schutzbedürftige Personen – hauptsächlich unbegleitete Minderjährige und Familien – aus Flüchtlingslagern in Griechenland umzusiedeln. „Wir haben uns bereiterklärt, 31 Personen über das Dublin-Verfahren zu betreuen. Darüber hinaus haben wir Anfang des Jahres beschlossen, dieses Verfahren für 74 Personen, für die Griechenland nach der betreffenden Verordnung zuständig gewesen wäre, nicht einzuleiten“, so der Außenminister. Luxemburg habe insgesamt 130 Personen übernommen, für die Griechenland zuständig gewesen wäre.

en ale Sozialist
23. Dezember 2020 - 19.10

@ Minettsdapp: Das ist kein Grund, Menschen in Not kein Asyl zu gewähren. Wenn man eine schlechte Erfahrung gemacht hat, heisst das nicht, dass man genau so handeln sollte wie in Ihrem Fall der französische Bauer, sicherlich eine Ausnahme von der man nicht auf alle Franzosen schliessen kann. Verallgemeinern ist immer ungerecht. In diesem Sinne: besinnliche Weihnachten !

Minettsdapp.
23. Dezember 2020 - 16.24

en ale Sozialist: meine Eltern waren nach Frankreich evakuiert..gut aufgehoben waren sie nicht.. die Scheune war ihr Quartier. die Franzosen waren froh als die Luxemburger weg waren.

en ale Sozialist
23. Dezember 2020 - 15.32

Den Strassenbau mit den Asylsucheneden, den Vertriebenen, den Verfolgten, den Menschen inkl. den Kindern auf der Flucht vor Folter, Hunger und Tod zu vergleichen, ist eine Ungeheuerlichkeit. Empathie scheint für Viele ein Fremdwort zu sein. " Hauptsache mir geht es gut !" Die wenigen Schutzbedürftigen nehmen keinem einzigen Einheimischen eine Wohnung weg. WelcherLuxemburger wäre denn bereit ins oben abgebildete " Centre de primo-accueil " einzuziehen? Viele unserer Landsleute waren froh als sie im letzten Weltkrieg auf der Flucht vor den Nazis, in unseren Nachbarländern oder sonstwo in der Fremde einen Unterschlupf fanden und dort aufgenommen wurden. Wer in Zeiten der Pandemie immer noch nicht begriffen hat worum es eigentlich in diesem Leben geht, dem ist nicht zu helfen.

CESHA
23. Dezember 2020 - 13.51

In Bezug auf den Strassenbau sagt man ja immer: Mehr Strassen bauen führt auch zu immer mehr Autos, und keineswegs zu einer Entlastung der bereits bestehenden Strassen.

Jonny
23. Dezember 2020 - 13.22

Wohin denn mit den luxemburgischen Wohnungssuchenden ?

en ale Sozialist
23. Dezember 2020 - 10.22

Genau das ist der Sinn von Weihnachten, dem Fest der Liebe. Mitgefühl und helfen. Herr Asselborn Sie haben verantwortungsvoll und beispielhaft gehandelt .

Fred
22. Dezember 2020 - 22.54

25? Was für ein Akt der Solidarität...

BéGé
22. Dezember 2020 - 19.29

Wir sollen Gott danken den barmherzigsten Aussenminister der Welt zu haben . Das von diesem eingeweihten Erstaufnahmezentrum für Asylsuchende soll auch den 10 E.U Länder die eine „ Koalition der Willigen «  vereinbart haben ein Beispiel sein, da diese Länder bis zu 1600 Flüchtlingskinder aufnehmen wollen. Auch hier hat nur unser Grossherzogtum Luxemburg konkrete Pläne vorgelegt. Mein Grossvater sagte immer, wenn das Essen für 10 reicht , dann reicht es auch für 20 !