Massiver RaketenbeschussIsrael tötet Chef des Islamischen Dschihad in Gaza

Massiver Raketenbeschuss / Israel tötet Chef des Islamischen Dschihad in Gaza
Israel attackiert das Haus des Anführers des Islamischen Dschihad Foto: Khalil Hamra/AP/dpa

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Israels Luftwaffe hat den Militärchef der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad gezielt getötet. Nach dem Tod von Baha Abu Al Ata und dessen Ehefrau bei dem nächtlichen Angriff am Dienstag feuerten militante Palästinenser Dutzende Raketen auf Ziele in Israel ab. Auch in Tel Aviv heulten mehrfach die Sirenen, Explosionen waren zu hören.

Nach Armeeangaben wurden mehr als 50 Raketen abgefeuert, rund 20 Raketen davon seien vom Abwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen worden. Der Dschihad nannte den tödlichen Angriff auf seinen Militärchef Abu Al Ata eine „Kriegserklärung“ Israels, das damit „alle roten Linien überschritten“ habe. Die israelische Armee teilte aktuell mit, sie greife Terrorziele des Islamischen Dschihad im Gazastreifen an.

Nach Angaben von Armeesprecher Conricus hatte sich Abu Al Ata mit „menschlichen Schutzschilden“ umgeben. Die Sicherheitskräfte hätten in dieser Nacht die Möglichkeit gesehen, ihn mit einem „chirurgischen Angriff“ töten zu können. Bei der Attacke aus der Luft gegen 4.00 Uhr sei nur gezielt das Stockwerk in dem Gebäude angegriffen worden, in dem er sich aufgehalten habe. Nach Medienberichten wurde er im Schlaf getötet. Die Sicherheitskräfte hätten Abu Al Ata auch im Vorfeld gewarnt, sie wüssten über seine Pläne Bescheid, sagte Conricus.

Anführer der Al-Kuds-Brigaden

Abu Al Ata habe in den vergangenen Tagen Vorbereitungen für „unmittelbar bevorstehende“ Terroranschläge auf israelische Zivilisten und Soldaten vorangetrieben, teilte die iisraelische Armee mit. Er habe unter anderem Terroreinheiten für das Eindringen nach Israel trainiert. Abu Al Ata war der Anführer der Al-Kuds-Brigaden, des bewaffneten Arms des Islamischen Dschihad im Gazastreifen. Die Operation habe dazu gedient, „eine drohende Gefahr“ abzuwenden, hieß es weiter von der Armee.

Die Aktion war von Ministerpräsident und Verteidigungsminister Benjamin Netanjahu genehmigt worden sowie dem Sicherheitskabinett, wie es in einer Stellungnahme von Netanjahus Büro hieß. Die Regierung hatte am Sonntag der Ernennung von Naftali Bennett von der Neuen Rechten zum neuen Verteidigungsminister zugestimmt. Bennett hatte in der Vergangenheit einen deutlich härteren Kurs Israels gegenüber der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas gefordert.

„Eine tickende Zeitbombe“

„Abu Al Ata war verantwortlich für die meisten Aktivitäten des palästinensischen Islamischen Dschihad im Gazastreifen und war eine tickende Zeitbombe“, teilte die Armee mit. „Er hat Terrorattacken angeführt und sich persönlich an ihnen beteiligt sowie an Versuchen, israelischen Zivilisten und Soldaten Leid zuzufügen durch Raketenbeschuss, Scharfschützenfeuer, das Senden von Drohnen und mehr.“

Abu Al Ata sei unter anderem für den intensiven Beschuss Anfang Mai, den Raketenbeschuss am 1. November, bei dem ein Haus in der israelischen Stadt Sderot getroffen wurde, sowie Raketenbeschuss auf ein Musikfestival in Sderot Ende August verantwortlich gewesen, teilte die Armee mit.

Angst vor neuem Gaza-Krieg

Die Eskalation nährte die Furcht vor einem neuen Gaza-Krieg. Nach israelischen Medienberichten bemühen sich Ägypten und der UN-Nahostgesandte Nikolaj Mladenow hinter den Kulissen intensiv um eine Beruhigung der Lage.

Nach syrischen Angaben wurden bei einem weiteren Angriff der israelischen Luftwaffe auf einen anderen Dschihad-Führer in Damaskus zwei Menschen getötet. Zwei Raketen hätten am Morgen einen Wohnsitz von Akram Al-Adschuri getroffen, meldete die staatliche syrische Agentur Sana. Neben Al-Adschuris Sohn sei auch eine zweite Person ums Leben gekommen. Demnach wurden zehn Menschen verletzt. Al-Adschuri selbst wurde nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bei dem Raketenangriff verletzt.

Achtjähriges Mädchen in Lebensgefahr

Am Vormittag wurde bei einem weiteren Luftangriff Israels im nördlichen Gazastreifen ein militanter Palästinenser getötet. Nach israelischen Militärangaben waren zwei Dschihad-Aktivisten auf einem Motorrad unterwegs. Sie hätten einen Raketenangriff auf Israel vorbereitet. Daher seien sie von einem israelischen Kampfjet angegriffen und getroffen worden.

Aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen schlugen am Dienstag nach Medienberichten direkt in einem Haus in Netivot im Süden Israels und auf einer dicht befahrenen Schnellstraße südlich von Tel Aviv ein. Dabei sei ein Mensch verletzt worden. Nach Angaben von Sanitätern schwebte ein achtjähriges israelisches Mädchen nach einem Raketenangriff in Lebensgefahr. Es habe das Bewusstsein verloren, nachdem Warnsirenen in Cholon südlich von Tel Aviv heulten, hieß es in einer Mitteilung.

In Israel blieben Schulen und Büros vom Süden bis zum Zentrum geschlossen. Der Zugverkehr nahe dem Gazastreifen wurde laut Medienberichten teilweise gestoppt. Die Armee verlegte nach eigenen Angaben verstärkt Truppen ins Grenzgebiet. Die beiden Grenzübergänge von Israel in den Gazastreifen blieben bis auf weiteres geschlossen.

de Pol
13. November 2019 - 13.38

Man hat gut reden, wenn man weit weg vom Schuss ist!

Rappdeckel
12. November 2019 - 16.33

Dann dierf ech jo och elo hei schreiwen?: Gutt gemaach Palestinenser? Et gi nëmme Klatzkäpp, op deenen 2 Säiten, an dat do ass einfach ekelhaft, well esou laang ech elo liewe leeft dee Kack do esou. Wéini hält dat endlech op? Sécher net mat „Gutt gemaach, Wienochëmmer“

de Ben
12. November 2019 - 16.17

Die berühmte Spirale der Gewalt!

Muller Guy
12. November 2019 - 13.27

Gut gemach, Israel.