Gemeinde StrassenInvestitionen für 25 Millionen Euro geplant

Es war die letzte Gemeinderatssitzung mit dem „alten“ Schöffenrat, und folglich auch die letzte Sitzung, der Gaston Greiveldinger als Bürgermeister „faison fonction“ vorsaß, da sein Nachfolger Nico Pundel sowie auch die beiden neuen Schöffen Betty Welter-Gaul und Jean-Claude Roob erst am Freitagnachmittag von Innenministerin Taina Bofferding vereidigt werden. François Gleis (CSV), der bis dato Zweiter Schöffe war, wird weiterhin seine Partei im Gemeinderat vertreten, Gaston Greiveldinger jedoch zieht sich aus der Politik zurück.

Auf der Tagesordnung standen nur drei Punkte, wobei der wichtigste, der erste, die Vorstellung des berichtigten Haushalts 2020 und des voraussichtlichen Haushalts 2021 war. Und diese Aufgabe kam dem mit den Finanzen betrauten Ersten Schöffen, Nico Pundel, zu.

Trotz der Tatsache, dass 2020 ein ungewöhnliches Jahr war, schließt die drittgrößte Gemeinde des Zentrums mit einem voraussichtlichen Überschuss von rund 25,5 Millionen Euro ab. Dieser wird im laufenden Jahr gut gebraucht, da der Haushaltsplan für 2021 ein Minus von rund 23 Millionen Euro vorsieht, sodass dank des Vorjahresüberschusses am Ende die Kasse trotzdem noch ein Plus von 2,3 Millionen aufweisen sollte. Allerdings, so unterstrich Pundel, sei noch nicht vollkommen absehbar, inwiefern die Pandemie auch noch 2021 beeinflussen werde.

Als Beispiel nannte er im Vorjahr eingeplante 20 Millionen Euro, von denen sich die Gemeinde gedanklich verabschieden muss. Diese Summe erhoffte sich die Kommune durch den Verkauf eines Grundstücks. Potenzieller Käufer sei eine Firma gewesen, die sich in Strassen habe etablieren wollen. Die Corona-Krise machte allerdings diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung, sodass der Verkauf nicht zustande kam.

Pundel wies in seiner Einleitung zur Haushaltsvorstellung darauf hin, dass es wichtig sei, auch in diesen Zeiten die Investitionen auf einem hohen Niveau zu halten, und genau das hat die Gemeinde auch vor. Insgesamt werden sich die Ausgaben im „service extraordinaire“ auf rund 25 Millionen Euro belaufen (zum Vergleich: 2020 beliefen sie sich auf 18,7 Millionen).

Am stärksten schlagen die Ausgaben mit 17,9 Millionen Euro im Bereich Wohnungsbau und Instandsetzungen zu Buche. Für den Kauf von Sozialwohnungen allein sind vier Millionen geplant, für den Kauf anderer Immobilien noch mal drei.

Notwendige Straßenbauarbeiten in der rue de Reckenthal werden mit 4,5 Millionen Euro veranschlagt. Umweltschutzmaßnahmen lässt sich Strassen dieses Jahr 2,755 Millionen Euro Kosten, wobei der größte Teil (2,275 Millionen) für die unterirdische Verlegung einer Sotel-Hochspannungsleitung benötigt wird.

Dass dem Sport in der Gemeinde eine bedeutende Rolle zugestanden wird, beweisen die hohen Ausgaben in diesem Bereich. Für den Bau eines neuen Fußballplatzes rechnet man dieses Jahr mit 2,5 Millionen Euro, und eine Million will die Kommune 2021 für den Bau einer Karatehalle ausgeben. Die Mehrzweck-Sporthalle wird auch renoviert. Hierbei belaufen sich die Kosten auf. 300.000 Euro.

Läuft alles wie geplant, erwartet die Gemeinde Strassen, Ende 2021 ihre Reserven um weitere fünf auf 14 Millionen Euro aufstocken zu können.

Quasi als Abschiedsgeschenk „hinterlässt“ der scheidende Bürgermeister Gaston Greiveldinger, der ein großer Kunstliebhaber ist, der Gemeinde eine Kunstausstellung, die eigentlich schon vorigen Herbst hätte stattfinden sollen: „100 Joer Lëtzebuerger Konscht“ ist nun vom 22. März bis zum 11. April im Kulturzentrum Paul Barblé geplant. Ausgestellt werden u.a. Werke aus Privatsammlungen, die bisher noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden.