KunsteckeDas sind die kommenden Herbst-Ausstellungen in den Luxemburger Galerien

Kunstecke / Das sind die kommenden Herbst-Ausstellungen in den Luxemburger Galerien
Die Ausstellung „search?q=définition_approches“ von Nora Wagner

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Hat die Galerie Nosbaum Reding vor kurzem ihre Brüsseler Filiale eröffnet, stellen heimische Künstler derzeit in Belgien, Frankreich, Deutschland oder Österreich aus, so blickt die Kunstszene in Luxemburg mit großer Erwartung auf die „Rentrée“ in den Galerien hierzulande.

„Art actuel“, das informative Faltblatt für Luxemburg, die belgische Province de Luxembourg, die französische Region Moselle und das Saarland, listet allein für September neun Ausstellungseröffnungen auf, doch erfasst diese Liste leider nicht alle Vernissagen im Herbstmonat September. Kunstfreunde sind auf Einladungen privater und öffentlicher Kunsthäuser und/oder die Ankündigungen in den Medien angewiesen. Wünschenswert wäre, wenn alle Eröffnungen regelmäßig kompakt präsentiert werden könnten.

Gemeindeeinrichtungen helfen, unter unterschiedlichen Voraussetzungen das Angebot für Künstler/Künstlerinnen zu erweitern, doch reicht das aufgrund der stetig wachsenden Kunstszene nicht aus, um jeden zufriedenzustellen. Vereinigungen und spontane zeitlich begrenzte Allianzen von Kunstschaffenden sowie die Erschließung ungewöhnlicher Ausstellungsorte vervollständigen die Galerien- und Museumslandschaft.

Kommunale Galerien, etwa das Kunstzentrum Dominique Lang und das „Nei Liicht Zentrum“ in Düdelingen, sind seit vielen Jahren fester Bestandteil der Szene. Ab Samstag stellen hier die quirlige Nora Wagner und die konzeptuelle Catherine Lorent bis zum 24. Oktober aus, wobei im „Nei Liicht Zentrum“ das Werk von Catherine Lorent an mehreren Tagen mit Diskussionen unter dem Stichwort „Mythissages“ von Simone Bauer begleitet wird, und die Künstlerin selbst mit der Performance „Planned Obsolescence“ und der Vorstellung ihres Katalogs „Pia Fraus“ am 23. September aufwarten wird.

Am selben Tag, aber in einer anderen Liga, eröffnet die Galerie Schortgen in Luxemburg-Stadt eine Doppelausstellung der aus Belarus stammenden Marina Sailer mit recht üppigen Werken aus einer märchenhaften Welt und des italienischen Bildhauers Matthias Verginer, der Mensch und Tier in teils gewagten Darstellungen kombiniert und den nackten menschlichen Körper gerne eher füllig denn schlank in Szene setzt. Beide Schauen sind bis zum 20. Oktober zu besichtigen.

Nosbaum Reding greift für seine Luxemburger „Rentrée“ auf den engagierten Maler mit exotischem Einschlag Manuel Ocampo zurück, ein Künstler, der auch in Luxemburg Befürworter für seine „Aesthetic of Discomfort“ hat, ergo für den Galeristen nicht nur künstlerisch, sondern auch kommerziell interessant sein dürfte. Die Schau der Designerin Hisae Ikenaga läuft bis zum 16. und die von Ocampo bis zum 23. Oktober. Die Galerie am Fischmarkt bleibt ihrer Linie treu, derweil im Untergeschoss Fellner Contemporary die zeichnerisch delikaten „Prepared“-Malereien der Luxemburgerin Stéphanie Uhres zeigt.

Im Grund hat sich die Galerie Zidoun-Bossuyt nach den Überschwemmungen von ihrem Schock erholt und präsentiert ab dem 23. September mit dem amerikanischen Künstler Jeff Sonhouse Porträts eines alten Bekannten aus New-York. Die Galerie, die nicht zum ersten Mal über die Ausstellung hinaus Künstler betreut, beabsichtigt anlässlich dieser Schau eine Monografie des Künstlers zu veröffentlichen, eine zusätzliche Initiative, um ihn und sich selbst auch international zu positionieren.

Obwohl „Casino Luxembourg“ keine typische Galerie ist, sei hier auf die Multimedia-Performance des Duos Karolina Markiewicz & Pascal Piron unter dem Titel „Stronger than memory and weaker than dewdrops“, die ab Freitag, den 24. September anläuft, hingewiesen. Diese Multimedia-Expo wird von Aktivitäten für Kinder sowie geführte Besichtigungen mit den Künstlern ergänzt. Neben einer Vernissage in den Rotondes finden in den kommenden Tagen weitere Eröffnungen sowohl in Luxemburg-Stadt als auch in anderen Ortschaften des Landes statt, etwa heute in der Galerie Schlassgoart in Esch-Alzette. Hier zeigt der Bildhauer Laurent Turping in einer Solo-Ausstellung seine in relativ kurzer Zeit recht populär gewordenen Holz-Figuren. In der Tat, er hat sich in nur wenigen Jahren Präsenz in der Kunstszene einen recht guten Namen gemacht.

Kunstfreunde haben also die Qual der Wahl, und wer eine geballte Ladung an Galerien, Künstlern und Werken ganz unterschiedlicher Qualität auf einen Blick erleben möchte, dem sei letztendlich ein Besuch in den Expo-Hallen auf Kirchberg empfohlen, wo sich ab heute der „Salon international d’art contemporain“ dem Luxemburger Publikum präsentiert.