SchengenInformelles Treffen an der Mosel: Jean Asselborn hat guten Draht zu deutscher Kollegin Baerbock

Schengen / Informelles Treffen an der Mosel: Jean Asselborn hat guten Draht zu deutscher Kollegin Baerbock
Annalena Baerbock und Jean Asselborn während ihres Gesprächs in Schengen Foto: Editpress/Alain Rischard

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Auf ihrer Tour durch Deutschland, auf der sie ihre nationale Sicherheitsstrategie vorstellt, machte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock am Samstag (16.7.) einen kurzen Abstecher über die Mosel nach Schengen. Und traf dort ihren luxemburgischen Amtskollegen Jean Asselborn.

Sie scheinen einen guten Draht zueinander zu haben: Nach dem gemeinsamen Interview im deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel vergangene Woche, aus dem unter anderem hervorging, dass die beiden nicht nur international ergänzend zusammenarbeiten, sondern auch eine gewisse Portion Humor teilen, fanden sich Annalena Baerbock und Jean Asselborn an der Moselpromenade in Schengen wieder. Ein knappes Stündchen sprachen beide im Schatten auf einer Bank, wobei vermutlich auch der EU-Außenministerrat am heutigen Montag Thema gewesen sein dürfte.

Es ist nicht das erste Mal, dass die deutsche Grünen-Politikerin in Luxemburg war. Nur hat sie dann hauptsächlich den Sitzungssaal der EU-Minister auf Kirchberg gesehen. Ihren Besuch in ungezwungener Atmosphäre in Schengen, an einer für die Europäische Union historischen Stätte, bindet die Grünen-Politikerin in ihr Tour-Programm ein. Es sei vielmehr eine „bewusste Entscheidung“ gewesen, während ihrer Tour über die Grenze nach Schengen zu fahren. Denn sie habe deutlich machen wollen: „Nichts steht so sehr für die Sicherheit Deutschlands wie unsere gemeinsame Europäische Union“, sagte Annalena Baerbock.

Auch das verbindet die beiden, ihr Einsatz für die Europäische Union. Jean Asselborn lädt gerne Amtskollegen nach Schengen ein, um ihnen die Bedeutung des freien Personenverkehrs im Dreiländereck vor Augen zu führen. Hier ist vielen noch in Erinnerung, wie Deutschland vor zwei Jahren im März im Zuge der Corona-Pandemie die Grenzen schloss und das Leben zwischen den drei Ländern zum Erliegen kam. Erst Mitte Mai 2020 wurden die scharfen Einreiserestriktionen von der Berliner Regierung wieder aufgehoben. Dazu reiste eigens Baerbocks Amtsvorgänger Heiko Maas an, der sich noch, bevor er einen Fuß auf Schengener Boden setzen konnte, auf der Moselbrücke von Jean Asselborn anhören musste, dass in Luxemburg die Grenzschließung alles andere als gut ankam.

„Eigentlich existiert diese Grenze gar nicht mehr so richtig“, meinte zwar Annalena Baerbock. Jean Asselborn meinte jedoch, dass immer noch sechs Schengen-Länder, darunter Deutschland und Frankreich, Restriktionen für den Grenzverkehr beibehalten würden. Er wies darauf hin, dass die Europäer weltweit dafür beneidet würden, dass man „mit einem Visa durch 26 europäische Länder“ reisen könne. Und mahnte, man müsse „sehr gut aufpassen, dass wir Schengen aufrechterhalten“.

Die beiden begaben sich für den Abend dann nach Saarlouis, wo sie sich beim Sommerfest des Fußballvereins TuS Beaumarais das Europameisterschaftsspiel der Frauen zwischen Deutschland und Finnland anschauten. (Red.)

Willibald
18. Juli 2022 - 14.23

Wenn Annalena und Jean sich in Schengen treffen, dann ist für den EU-Bürger der Zugang nach Schengen-Esplanade und Museum komplett gesperrt,jeder der ahnungslos hier spazieren wollte oder einen Besuch im Museum machen wollte, wurde von Polizeibeamten zurück beordert, denn sollte doch heissen der EU-Bürger würde überall mit integriert und es sollte nach Schengenrecht gehandhabt werden, leider wird dieser Bürger noch immer von Politikern-innen für saudumm gehalten, sie sind diese VIP's sich denn überhaupt bewusst wer ihnen die übertriebenen und nutzlosen Gehälter finanziert, ist das Demokratie oder was, lamentabeler und armseliger gehts wohl nicht.

Jill
18. Juli 2022 - 9.03

Mit seiner Mahnung aufpassen zu müssen dass Schengen aufrecht erhalten bliebe, meinte der Aussenminister hoffentlich dass die EU die Aussengrenzen schützen müsse ;-)