Luxemburgs Busse und Bahnen sollen ab März 2020 kostenlos werden

Luxemburgs Busse und Bahnen sollen ab März 2020 kostenlos werden

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Nach der Ankündigung folgt das Stichdatum: Ab dem 1. März 2020 soll der öffentliche Verkehr in Luxemburg kostenlos werden. Die Maßnahme stößt nicht nur auf Gegenliebe. 

„Die Einführung des kostenlosen öffentlichen Verkehrs ist eine wichtige soziale Maßnahme“, sagte Verkehrsminister François Bausch („déi gréng“) am Montag. Die neue blau-rot-grüne Regierung hatte nach den Parlamentswahlen im vergangenen Oktober die Maßnahme angekündigt – und einen Coup gelandet. Weltweit hatten die Medien die Nachricht aufgegriffen. Luxemburg wird das erste Land sein, in dem der öffentliche Verkehr vollkommen kostenlos sein wird. Die Tickets werden damit verschwinden. Allerdings müssen sich Reisende weiterhin ausweisen können.

Anfangs war unklar, ob die Maßnahme auch für die Busse in Luxemburg-Stadt gelten würden. Im Laufe des Montagnachmittags erklärte Bürgermeisterin Lydie Polfer, dass sich die Hauptstadt anschließen werde. Sie bedauert allerdings, dass ihre Gemeinde nicht ausreichend vor der Ankündigung am Montag berücksichtigt worden sei.

Schon jetzt wird der Großteil der Kosten vom Staat getragen. Laut einer Berechnung des Online-Magazins Reporter wird die Maßnahme rund 60 Millionen Euro jährlich kosten. Während der Koalitionsverhandlungen war an die Öffentlichkeit gelangt, dass diese Kosten durch eine Reduzierung der Kilometer-Pauschale finanziert werden sollen. Dies verneinte der Transportminister am Montag. Beide Maßnahmen hätten nichts miteinander zu tun. Bausch bestätigte auch, dass die erste Klasse in den Luxemburger Bahnen erhalten bleiben wird. In einem Interview mit dem Tageblatt hatte er das bereits im Dezember angedeutet. Zurzeit kostet ein Jahresticket für die „besseren Sitze“ 660 Euro. Die Monatskarte kostet 75 Euro.

Kritik von den Gewerkschaften

Die Investitionen in die Schiene werden in den kommenden Jahren im Vergleich zu 2018 ausgedehnt. Der Transportminister erklärte auch, dass die Investitionen weiter steigen werden. Zwischen 2018 und 2023 sollen insgesamt 2,2 Milliarden Euro in den Schienenverkehr fließen. Davon sind 400 Millionen für die Anschaffung von neuen Zügen vorgesehen, die zwischen 2020 und 2023 geliefert werden sollen. 388 Millionen werden zwischen 2018 und 2023 in den Ausbau der Tram in Luxemburg-Stadt fließen. Bausch betonte erneut, dass der kostenlose Transport nicht mit der geplanten Reform der Pendlerpauschale in Zusammenhang steht.

Der kostenlose öffentliche Verkehr stößt nicht nur auf Gegenliebe. Bausch selbst hatte sich vor den Wahlen gegen diese Maßnahme ausgesprochen. Erst müsste in den Ausbau des ÖV investiert werden, weil die Infrastruktur nicht auf dem neuesten Stand sei. Das sehen die Transportgewerkschaften in Luxemburg genauso. Sie befürchten, dass der öffentliche Verkehr dem Zulauf nicht gerecht werden kann.

Bausch erinnerte am Montag auch daran, dass der luxemburgische Busverkehr reformiert werden soll. Seit 2016 werden die verschiedenen Linien analysiert. Die Reform soll vor allem eine Verbesserung des Angebots an Sonntagen, Feiertagen und am Abend nach sich ziehen.

Jacques Zeyen
22. Januar 2019 - 9.16

Wir fahren noch lange Diesel und wir werden noch lange AKW's bauen. Wenn die ganze Hysterie sich gelegt hat und wir die Technologien noch verbessert haben,können wir uns wieder wichtigeren Problemen widmen. Die Umweltbilanz von E-Autos,Windradparks,Styroporfassaden,Pellets usw. sinkt dramatisch in den Keller wenn man sie einmal durchrechnet. Ob AKW oder Dieselmotor,Verantwortung muss immer übernommen werden. Wenn Korruption(VW-Fukushima)und Leichtfertigkeit(Tchernobyl) vorherrschen fällt man auf's Maul. Aber zum Thema ÖT. Die Fahrpreise in Luxemburg sind eh schon sehr niedrig.Man muss sich also fragen ob die Qualität des Transports mit dem Fahrpreis zusammenhängt. Ich denke eher nicht.Es sind vielmehr das Angebot an hochwertigem Material und die Begleitung(Sicherheit und Beratung),sowie die guten Manieren der Reisenden die dazu beitragen.Rüpelhaftes Benehmen hat mit der Brieftasche nichts zu tun und die Gesetze der Bahn tolerieren keine Trinker im Zug. Wenn man Fahrkartenverkauf,Entwertungsstellen,Unterhalt abrechnet,bleiben keine 40Mios mehr übrig. Ausserdem ist diese Summe im Vergleich zum Kostenpunkt der gesamten Infrastruktur der Bahn wirklich eine " quantité négligeable".

Men
22. Januar 2019 - 9.14

Dat ass d‘Léisung fir d‘Verspéidungen an Ausfaell. Mecker net, ass jo gratis.

KTG
21. Januar 2019 - 19.39

60 Mios sind ein Mückenschiss, selbst für den kleinen luxemburgischen Staat. Kostendeckend waren die Fahrkahrten eh nie, allerdings wäre es gut zu wissen, wie viele Einnahmen denn letztendlich wegfallen.

Lupo
21. Januar 2019 - 17.47

150.000km sin dach näischt fiir en Diesel, einfach weider fueren. Eventuell Stoußdämpfer mat Koppelstange wiessle lossen, bei 180.000 wärt de Partikelfilter mam Zännrimm dru sin. Duerno leeft en nach eng Kéier 150.000. 3000€ Investitioun amplatz mindestens 20-30.000€.... Wat een Autoe méi lang fiirt, wat manner Schrott gebaut gett. Siehe Premiummarken. Déi ginn meeschtens 2-3 Joer geleast, sin dementsprechend voller Problemer no spéitstens 5 Joer.

Mephisto
21. Januar 2019 - 15.53

Ungewollt witzig. Um den Text betr. ÖPV lesen zu können , muss man erst mal Werbung für Porsche und VW wegklicken. Naja, es ist halt Salon de l´Automobile und nicht de l´Autobus. Dies illustriert gewissermassen das ganze Dilemma.

Rudolf D.
21. Januar 2019 - 11.49

40 Millionen Euro müssen irgendwo her. " KAFT KEN DIESEL" , war das eine Mitteilung? Bitte Herr Minister, drücken Sie sich deutlich aus, wo werden Sie die 40 Mio. her holen? Ich bin dabei mir ein neues Auto zu kaufen, das alte hat 150000 km auf der Uhr. Ich fahre Langstrecken und bin am besten bedient mit einem Diesel. Ich habe schon einen Preis zur Rücknahme ausgehandelt. Ich denke den setzen wir mal zurück bis Klarheit besteht. Ausserdem hab ich dem Minister Turpel am Samstag auf RTL zugehört. Der hat nur vages Wischiwaschi geredet, auf keine Frage klar geantwortet dies bezüglich, und wenn die Journalistin nachhakte, verwies er auf Gramegnia, was soll man davon halten?