Mehr anerkannte Flüchtlinge als Schutzsuchende in Luxemburgs Heimen

Mehr anerkannte Flüchtlinge als Schutzsuchende in Luxemburgs Heimen

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Mehr als die Hälfte der Bewohner in den insgesamt 55 Luxemburger Unterkünften für Asylsuchende sind anerkannte Flüchtlinge. 31 dieser Unterkünfte werden von der staatlichen Behörde OLAI betrieben, die Hilfsorganisationen „Croix-Rouge“ und Caritas leiten jeweils zwölf Heime. 421 Sicherheitsagenten bewachen die Unterkünfte rund um die Uhr.

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Zum 24. Juni 2019 seien insgesamt 1.302 anerkannte Flüchtlinge (BPI, „bénéficiaires de protection internationale“) und 1.245 Asylbewerber (DPI, „demandeurs de protection internationale“) in 55 Unterkünften untergebracht gewesen, schreibt Familienministerin Corinne Cahen (DP) in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Frage des CSV-Abgeordneten Paul Galles. Dabei sind die Wohnheime vor allem für den vorübergehenden Empfang von Schutzsuchenden gedacht, damit sie bis zum Abschluss ihrer Prozedur eine Bleibe haben.

Obwohl die gesamte Prozedur in vielen Fällen nur sechs Monate dauere, liege die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Geflüchteten in den Heimen aber bei 12 bis 24 Monaten, hatte Yves Piron, Direktor des „Office luxembourgeois de l’accueil et de l’intégration“ (OLAI) im vergangenen Juni auf einer öffentlichen Versammlung in Esch/Alzette präzisiert. Die meisten Flüchtlingsheime seien aus Sicherheitsgründen nur zu 80 Prozent belegt, hatte Immigrationsminister Jean Asselborn damals ergänzt.

Weder Job noch Wohnung

Anerkannte Flüchtlinge haben in Luxemburg die gleichen Rechte wie alle anderen Bürger. Sie können das garantierte Mindesteinkommen (Revis) beantragen, bis sie eine Arbeit gefunden haben und sind frei, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Wegen der Wohnungsnot und vor allem sprachlicher und struktureller Barrieren auf dem Arbeitsmarkt finden viele Flüchtlinge aber häufig weder einen Job noch eine Wohnung und sitzen deshalb in den Unterkünften fest, wo sie nach einer gewissen Zeit bis zur Hälfte ihres Mindesteinkommens für Miete aufbringen müssen.

Die 55 Flüchtlingsheime in Luxemburg verteilen sich auf 31 Gemeinden. Die meisten Unterkünfte für Asylsuchende befinden sich in der Stadt Luxemburg, wo 177 DPI und 306 BPI in elf Unterkünften wohnen. An zweiter Stelle kommt die Gemeinde Sanem mit 85 DPI und 187 BPI in drei Heimen, gefolgt von der Stadt Diekirch mit 122 DPI und 143 BPI in ebenfalls drei Unterkünften. Viele Schutzsuchende sind in Mersch (177) und Strassen (146) untergebracht, wo die Erstaufnahmeeinrichtungen „Cegedel-Zählerabteilung“ und „Centre de logopédie“ stehen.

 

Gemessen an der Gesamteinwohnerzahl zeigen sich die kleineren Gemeinden Esch/Sauer (116 Geflüchtete), Berdorf (78), Biwer (71), Tandel (78) und Monnerich (113) solidarisch. Die Unterkunft in Monnerich soll aber kurz nach der Eröffnung des neuen Heims in Esch/Alzette geschlossen werden. In der zweitgrößten Stadt Luxemburgs wohnen bislang nur 40 Geflüchtete. Die neue Unterkunft am Escher Quai Neudorf sollte eigentlich schon eröffnet haben und bietet rund 150 Menschen Platz.

20,8 Millionen Euro für Sicherheitspersonal

Von den insgesamt 55 Unterkünften in Luxemburg werden mehr als die Hälfte (31) vom OLAI verwaltet. In diesen Heimen sei kein sozioedukatives Personal vor Ort, um die Bewohner zu betreuen, betont Corinne Cahen. Begleitet werden anerkannte Flüchtlinge und Asylbewerber lediglich von Mitarbeitern des OLAI, die nur gelegentliche Besuche abstatten.

Ein Sozialarbeiter des OLAI sei aktuell für 100 Schutzsuchende zuständig, während ein OLAI-Erzieher sich um die pädagogischen Projekte von 200 Menschen kümmern müsse. Anders sieht es bei den restlichen 24 Unterkünften aus, die sich Croix-Rouge und Caritas aufteilen. Das Rote Kreuz und die Caritas verwalten jeweils zwölf betreute Heime, in denen ein Erzieher für 37 bzw. 34 Menschen zuständig ist.

Unbegleitete minderjährige Geflüchtete würden direkt nach ihrer Ankunft in Unterkünften mit speziell ausgebildetem Personal empfangen, antwortet Corinne Cahen auf Nachfrage von Paul Galles. Caritas und Croix-Rouge würden beide jeweils einen Heim für Kinder und Jugendliche unter 16,5 Jahren betreiben. Wenn ein Asylantrag für unbegleitete minderjährige Geflüchtete eingereicht werde, könnten diese auch in einer von drei spezialisierten Unterkünften des „Office national de l’enfance“ (ONE) untergebracht werden.

In 29 der insgesamt 55 Unterkünfte sei privates Sicherheitspersonal anwesend, erläutert die Familienministerin. Die meisten dieser Wohnheime seien rund um die Uhr bewacht, insgesamt seien 421 Sicherheitskräfte im Einsatz. Im Jahr 2018 kostete dieses Sicherheitspersonal den Staat rund 20,8 Millionen Euro.

Jang
24. August 2019 - 8.28

Luxusbierger ass kloër dass déi nëtt an ësou Wunnengen wölle liewen, mais mir hunn och nach aaner Letzeburger Bierger am Land, iwregens wees ech vun waat ech schwetzen, do brauch ech nëtt vill ze kucken well ech hunn keen Bréit virum Kapp.

GMD
22. August 2019 - 21.05

Och fir déi " manner bemëttelt Lëtzebuerger " ass eppes do a wann de Jang sech Zäit huelen an emol kucken ewéi di sougenannten " super Wunnengen mat allem Confort " a Wierklechkeet sinn da weist hien och dat do déi meescht Luxusbierger net wollten dra wunnen.

Jang
22. August 2019 - 18.38

Mir hun ett jo,super Wunnengen an all Confort gett gebueden, fir manner bemettelt Letzebuerger ass neischt do.

seeyou
22. August 2019 - 14.45

Dat hëlt keen Enn .... Merde Alors !!!