„In einem schlechten Zustand“

„In einem schlechten Zustand“
Die Stadt Esch hat den ehemaligen Bauernhof 2016 erworben, um ihr Ferienzentrum am Stausee weiter auszubauen.

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Vor zwei Jahren hat die Stadt Esch für 1,6 Millionen Euro einen ehemaligen Bauernhof in Insenborn gekauft, um ihr „Centre de vacances Jules Schreiner“ auszubauen. In dem Gebäude, das sich in einem schlechten Zustand befindet, sind bereits seit den 1990er Jahren Flüchtlinge untergebracht.

Die Ferienchalets sollen in den kommenden Jahren wieder auf Vordermann gebracht werden.

Das Anwesen grenzt direkt an die Ferienanlage, die der Stadt Esch bereits seit Mitte der 1960er Jahre gehört. Bis vor einigen Jahren befand sich in einem Teil des einstigen Bauernhofs noch das Hotel-Restaurant „Chez Jimmy“, dessen Betreiber das Haus von einem Privatbesitzer angemietet hatte. In einem anderen Teil des Hauses hat der Pächter mit Unterstützung des OLAI schon seit Jahren Flüchtlinge untergebracht.

Jimmys äthiopisches Restaurant ist inzwischen nach Heiderscheid umgezogen. Die Flüchtlinge sind aber in Insenborn geblieben, auch wenn die meisten mittlerweile nicht mehr aus dem Balkan, sondern aus dem Nahen Osten und aus Afrika stammen. „Jimmy“ betreibt heute noch weitere Flüchtlingsunterkünfte im Norden des Landes.

Bauernhof wird restauriert

Das Gebäude in Insenborn sei aber in einem schlechten Zustand. Aus diesem Grund, und weil sie das Haus künftig für ihre Ferienaktivitäten nutzen will, habe die Stadt Esch als neuer Besitzer nun beschlossen, eine „procédure de non-conformité“ einzuleiten, um den ehemaligen Bauernhof restaurieren zu können, erklärte der Pressesprecher der Gemeinde, Luc Schloesser, am Mittwoch auf Nachfrage des Tageblatt.

Zugleich betonte Schloesser, man werde niemanden auf die Straße setzen, doch man wolle auch nicht, dass die Menschen in der Unterkunft unter unwürdigen Bedingungen leben, deshalb müsse eine angemessene Lösung gefunden werden.

Auch wenn in der Haushaltsvorlage 2018 rund 260.000 Euro für die Wiederaufwertung veranschlagt wurden, würden die Sanierungsarbeiten voraussichtlich noch nicht in diesem Jahr beginnen. Tageblatt-Informationen zufolge könnte die Flüchtlingsunterkunft noch bis mindestens 2020 in Betrieb bleiben.


„Centre de vacances“

In Insenborn besitzt die Stadt Esch zwei Ferienchalets und ein „Home“, die für Schul- und Sommeraktivitäten und von Vereinen genutzt werden können. Das „Centre de vacances Jules Schreiner“ wurde 1966 gebaut und war seit der Jahrtausendwende in keinem guten Zustand. Das „Home“ wurde aber mittlerweile renoviert und auch die Chalets sollen noch saniert werden.

Bei der Vorstellung der Haushaltsvorlage 2018 betonte Bürgermeister Georges Mischo, dass der Standort in Insenborn eine wichtige Rolle für die Gemeinde spiele und einkommensschwache Escher Familien dort künftig auch Urlaub machen können, was auch die Ursprungsidee der unweit des Stausees gelegenen Anlage war.

Auch sollen Schüleraustausche mit Partnerstädten in Insenborn organisiert werden. Für die Wiederaufwertung des Standorts wurden rund 260.000 Euro in der Haushaltsvorlage veranschlagt. Das „Centre de vacances“ ist nach dem ehemaligen Escher LSAP-Bürgermeister Jules Schreiner benannt.