Luxemburg Immer mehr Menschen greifen auf den öffentlichen Verkehr zurück

Luxemburg  / Immer mehr Menschen greifen auf den öffentlichen Verkehr zurück
Pro Tag nutzen rund 70.000 Menschen die Tram Foto: Editpress-Archiv

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Mehr Menschen als noch im Oktober 2021 haben im März dieses Jahres den öffentlichen Transport benutzt. Allerdings ist noch unklar, ob die steigenden Benzinpreise der Grund dafür sind. Die Verkehrsmittel seien nicht überfüllt – und die Kapazitäten könnten noch erhöht werden. Das antwortet Mobilitätsminister François Bausch auf zwei parlamentarische Anfragen. 

Der DP-Angeordnete Max Hahn wollte wissen, ob die Tram Opfer des eigenen Erfolges geworden sei und ob sie zu den Hauptverkehrszeiten komplett ausgelastet sei. „Die Benutzung der Tram ist über den Tag verteilt hoch“, schreibt der Minister in seiner Antwort.  Die Tram habe in der letzten Aprilwoche zu den abendlichen Stoßzeiten 100 bis 150 Personen pro Tram zwischen dem Hamilius und dem Hauptbahnhof transportiert. Laut Bausch könnten noch bis zu 200 weitere Personen pro Tram mitfahren. Vor der Pandemie sei man davon ausgegangen, dass eine einzelne Tram 450 Personen transportieren könne. „Wir beobachten, dass die Nutzer durch die Pandemie vorsichtiger geworden sind“, schreibt das Mobilitätsministerium auf Nachfrage des Tageblatt. Sie würden eine gut gefüllte Tram eher meiden und stattdessen lieber drei bis vier Minuten auf die nächste warten.

4.500 Passagiere pro Stunde

Zwischen dem Hauptbahnhof und der Luxexpo fahre die Tram von 6.00 bis 18.30 Uhr alle vier Minuten, schreibt Bausch. Pro Stunde könnten demnach 4.500 Menschen transportiert werden. Am meisten ausgelastet sei die Tram zwischen 8.00 und 9.00 Uhr morgens in Richtung Kirchberg sowie zwischen 17.00 und 18.00 Uhr abends in Richtung Hauptbahnhof.

Die Tram transportiere momentan rund 70.000 Personen pro Tag. Sie sei laut Bausch allerdings kein Opfer ihres eigenen Erfolges, wie vom DP-Abgeordneten Hahn angedeutet. Dass eine Trambahn komplett voll sei, könne insbesondere dann vorkommen, wenn am Hauptbahnhof beispielsweise mehrere Züge gleichzeitig ankommen würden. „Im Extremfall muss man auf die nächste Tram warten“, so Bausch, was eine Wartezeit von vier Minuten bedeute. 

In Zukunft vier Tram-Linien

Aus der einen Tram-Linie solle jedoch zukünftig ein richtiges Tramnetz, bestehend aus insgesamt vier verschiedenen Linien, werden. So würden sich die Passagiere auf mehrere Linien verteilen können, statt nur auf einer, schreibt Bausch. Das habe er bereits im Kontext des „Plan national de mobilité 2035“ erklärt.

Die Tram habe zurzeit zwei „Berührungspunkte“ mit dem Zugverkehr, schreibt Bausch weiter. Dies werde sich jedoch in zwei Jahren ändern, wenn der Bahnhof Howald und später der Bahnhof Hollerich angebunden würden. „Wir verdoppeln also die Anzahl der Umsteigepunkte Zug-Tram, was den Hauptbahnhof entlasten wird“, so Bausch. Eine ähnliche Situation habe man bei den Umsteigepunkten Bus-Tram. Insgesamt wolle man diese von fünf auf zwölf erhöhen. Fünf neue (Héienhaff, Howald, Cloche d’Or, CHL, Bonnevoie) werden bis 2025 in Betrieb sein, wie das Mobilitätsministerium auf Nachfrage des Tageblatt schreibt – die anderen zwei (Hollerich, Ouest) zwischen 2025 und 2035. 

Jedoch gebe es die Möglichkeit, die Kapazität um 33 Prozent zu erhöhen, indem die Tram alle drei statt vier Minuten fahre, so Bausch. Dies bedeute, dass pro Stunde und Richtung 6.000 Passagiere transportiert werden könnten, also 1.500 mehr als bisher. „Langfristig können auch längere Trams mit mehr angehängten Waggons eingesetzt werden, falls die Nachfrage weiter steigt“, schreibt Bausch. 

Nur drei Züge von 353 vollbesetzt

Beim Zugtransport sehe die Situation nicht viel anders aus. Auch hier gebe es keine Probleme, selbst zu den Stoßzeiten mehr Passagiere aufzunehmen, schreibt Bausch in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der beiden DP-Abgeordneten André Bauler und Max Hahn. Von den 353 Zügen, die von Montag bis Freitag zu diesen Zeiten fahren, seien bloß bei drei Zügen alle Sitzplätze besetzt.

Die Züge seien wegen der Schulferien im Juli, August und September 2021 sowie im Februar und April 2022 weniger benutzt worden. Insgesamt zähle der öffentliche Transport in diesen Zeiträumen weniger Passagiere. „Da die Gesamtzahl der Zugpassagiere für die Periode Januar bis April 2022 nur 79 Prozent der Gesamtzahl der Passagiere für den gleichen Zeitraum im Vor-Covid-Jahr 2019 ausmacht, stelle ich fest, dass der öffentliche Transport aktuell nicht mit Aufnahmeproblemen zu den Stoßzeiten aufgrund von einer verstärkten Nutzung der Wohnbevölkerung und Grenzgänger konfrontiert sind“, schreibt Bausch. 

Zahl der Busfahrgäste gestiegen

Busse des RGTR- und des TICE-Netzes, die ab 2018 in die Verkehrsflotte aufgenommen wurden, verfügen systematisch über einen automatischen Fahrgastzähler (CAV), schreibt Bausch. Dieser zähle, wie viele Gäste an einer Haltestelle ein- oder aussteigen. Da nicht alle Busse über einen solchen Zähler verfügen, sei es schwierig, genaue Angaben zu der Nutzerentwicklung zu machen. Einer ersten Schätzung zufolge habe es im März 2022 im Vergleich zum Oktober 2021 ein deutliches Plus von 16,78 Prozent an TICE-Fahrgästen gegeben. Was die Nutzung der RGTR-Busse anbelangt, gebe es einen leichten Anstieg von 1,12 Prozent. Jedoch sei es noch zu früh, um zu behaupten, dass dieser Anstieg der Busfahrgäste auf die hohen Energiepreise zurückzuführen sei, schreibt der Minister.

ARM
28. Juni 2022 - 10.52

@ Jacques Zeyen/ - Das ist ihre persönliche Meinung, nicht meine. Ich werde niemals den Ö.T. benutzen! Habe es ein paar Mal versucht.....leider. - Haben sie was gegen BMW Fahrer insbesondere mit V8 Motor? - .....Und von wegen Rüpel und so weiter. Bleiben sie glücklich und froh im Ö.T. stecken sie sich jetzt ohne Maske nicht mit Covid an und benehmen sie sich anständig.

Grober J-P.
28. Juni 2022 - 9.48

@Jacques Zeyen / Sie meinten doch wohl I8-BMW!?

Filet de Boeuf
26. Juni 2022 - 21.26

Da hat unser Minister aber gute Arbeit geleistet. Jetzt noch Häuser 300 % teurer machen und stolz sein dass alle Luxemburger eine 50qm Wohnung haben.

Jacques Zeyen
25. Juni 2022 - 20.12

Nur zur Erinnerung! ( cf.Herr Wagner ) Man hatte meine Meinung vor dem Gratistransport als " hanebüchen" abgestempelt. Da war eine bestimmte Klasse Leute die um ihren Komfort bangten, weil ja dann jeder "Otto" von der Straße die Ruhe und die Disziplin im Zug stören würde.Chaotische Zustände eben. Das war vor zwei Jahren. Nein. Es hat sich bewährt und wir erinnern gerne daran,dass wir sogar im Ausland von der Idee des Gratistransportes beglückwünscht wurden. Meine Argumentation war damals,dass auch "betuchte" Leute sich als Rüpel aufführen können. Die Regel der " social behaviour" gilt für jeden.Und wer sich von anderen belästigt fühlt kann ja immer noch mit seinem X8 -BMW zur Arbeit fahren. Also Leute.Viel Spaß mit dem ÖT. Und benehmt euch anständig.