Keine ÜberraschungIhr werdet nicht glauben, was in Luxemburg 2020 zum Wort des Jahres gewählt wurde

Keine Überraschung / Ihr werdet nicht glauben, was in Luxemburg 2020 zum Wort des Jahres gewählt wurde
Na? Überrascht? Foto: dpa/Felix Kästle

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„Corona“ macht, wenig überraschend, das Rennen und wird zum Wort des Jahres 2020 in Luxemburg gekürt. Auf Platz zwei positioniert sich mit „#bleiftdoheem“ ein Hashtag. Den dritten Platz erringt hingegen ein sehr luxemburgisches Wort, nämlich „Heibleifskärchen“.

Selten war die Wahl zum Wort des Jahres wohl derart vorhersehbar wie im Jahr 2020. Corona hat nicht nur unser Leben, sondern auch unsere Sprache verändert. Das zeigt sich auch bei den Wörtern auf Platz zwei bis fünf: „#bleiftdoheem“, „Heibleifskärchen“, „Lockdown/Confinement“ und „Geste-Barrièren“ haben ihr Entstehen oder ihren Aufschwung allesamt dem Bedürfnis zu verdanken, der Pandemie zumindest sprachlich Herr zu werden. Das luxemburgische Wort des Jahres wurde 2020 zum ersten Mal gewählt: Das „Zenter fir dʼLëtzebuerger Sprooch“ (ZLS) hat sich zu diesem Zweck mit RTL und Radio 100,7 zusammengetan.

Zwischen dem 8. und 15. Dezember konnte laut Pressemitteilung des Bildungsministeriums „jeder“ seine Vorschläge beim ZLS online einreichen. Insgesamt nahmen 497 Personen teil und reichten 185 Begriffe ein. Die Mitarbeiter des ZLS haben daraus eine „Longlist“ von 20 Begriffen ausgewählt und sie einer fünfköpfigen Jury vorgelegt, der unter anderem Medienmacher und Sprachwissenschaftler angehören. Ob die Methode in der Form einen Anspruch auf Repräsentativität erheben kann, scheint fraglich. Das Resultat hätte jedoch wohl auch in einer breiter angelegten Umfrage kaum anders ausgesehen.

In Deutschland lautet das Wort des Jahres übrigens „Corona-Pandemie“, in den Niederlanden ist es „Knuffelcontact“, übersetzt „Kuschelkontakt“ – damit wurden in den Zeiten strengster Einschränkungen jene ein bis zwei Menschen beschrieben, mit denen man noch physischen Kontakt haben durfte. In Österreich machte „Babyelefant“ das Rennen – dieses imaginäre Rüsseltier wurde von Kanzler Sebastian Kurz als Metapher für den Sicherheitsabstand eingeführt, den man zu anderen Personen wahren sollte, um eine Ansteckung zu vermeiden.