Ernad Sabotic: „Ich könnte ihr Vater sein“

Ernad Sabotic: „Ich könnte ihr Vater sein“

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Mit 38 Jahren hat der ehemalige Luxemburger Nationalspieler Ernad Sabotic noch zwei Ziele vor Augen: den Abstieg des CS Grevenmacher verhindern und womöglich am heutigen Sonntag die US Mondorf im Achtelfinale der Coupe de Luxembourg überraschen. In zwei Monaten zieht er dann definitiv einen Schlussstrich unter seine Karriere.

Nach der 0:1-Derbyniederlage gegen Mertert/Wasserbillig kommt das Achtelfinale der Coupe de Luxembourg gerade recht: „Wir haben viel weniger Druck als in der Meisterschaft“, erklärte Ernad Sabotic. Die Abstiegsangst kursiert nämlich nicht erst seit gestern an der Mosel: „Wenn du vom ersten Spieltag an im Keller steckst, ist es normal, dass du dich mit dem Thema beschäftigst. Das war nicht unser Plan, nach unter schauen zu müssen.“ Dem einstigen „Moselexpress“ unterlief in der Liga der eine oder andere Konzentrationsfehler, der am Ende wichtige Punkte kostete: Umgerechnet heißt das Platz zwölf mit nur zwölf Zählern und Alarmstufe Rot.

Zugegeben, das Pech ging schon sehr früh in der Saison los: Mit Dariusz Brzyski und Florian Gaspar zogen sich gleich zwei Leitwölfe einen Kreuzbandriss zu. Auch Sabotic selbst musste sich in der Hinrunde mit einer Knieverletzung herumplagen und war seit August nur 333 Minuten im Einsatz. „Di Al hunn alt mol e puer Boboen …“, scherzte er.

„Ich bin jetzt 38 Jahre alt“

Für den Pokalfight gegen die Mondorfer sollte der harte Kern, die Langzeitverletzten ausgenommen, fit sein. Taktisch wird es wohl keine riesigen Überraschungen geben: „Meist geht es ja darum, das 0:0 so lange wie möglich zu halten und defensiv gut zu stehen.“ Sabotic hat im Laufe seiner Karriere schon einige dieser Spiele erlebt. „Ich bin jetzt 38 Jahre alt. Auf dem Rasen stehen Jungs, deren Vater ich sein könnte.“

Seine Vergangenheit ist trotzdem keine Stammplatzgarantie: „Die laufen natürlich etwas schneller als ich. Dann muss der Trainer abwägen, was ihm dann lieber ist: Erfahrung oder Schnelligkeit.“ In zwei Monaten soll damit aber endgültig Schluss sein: „Es wird auch höchste Zeit“, meinte er lachend.

 „Wir haben nichts zu verlieren“

Doch um ruhigen Gewissens in den sportlichen Ruhestand gehen zu können, hat er noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Angefangen mit der Begegnung am Sonntag: „Wir haben nichts zu verlieren. Es wird schwer werden, aber warum sollte nicht einmal gerade uns die Überraschung gelingen? Wenn sie unser Spiel vom letzten Sonntag gesehen haben, nehmen sie uns vielleicht auf die leichte Schulter …“

Ein mögliches Pokalaus wäre allerdings auch kein Beinbruch für den CSG – der Abstieg in die 1. Division dagegen eine Katastrophe: „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass der Klub absteigt und ich aufhöre. Da kommen immer noch die Erinnerungen der Spiele mit der Jeunesse hoch. Das waren früher richtige Kämpfe gegen Grevenmacher. Jetzt bin ich hier, das darf dann einfach nicht sein, dass der Verein absteigt.“