Corona-„Scherz“Hustend in die Tankstelle: Mann täuscht in Saarburg Corona-Erkrankung vor – Polizei ermittelt

Corona-„Scherz“ / Hustend in die Tankstelle: Mann täuscht in Saarburg Corona-Erkrankung vor – Polizei ermittelt
Ein 19-Jähriger hat in einer Tankstelle in Saarburg eine Corona-Erkrankung vorgetäuscht – und andere Menschen angehustet Symbolfoto: dpa

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Die deutsche Polizei hat einen 19-Jährigen nach einem geschmacklosen Scherz erwischt. Nun läuft gegen ihn ein Strafverfahren.

Der 19-Jährige wollte wohl lustig sein. Doch sein Scherz war aus Sicht der Polizei und der Betroffenen einfach nur geschmacklos: Der Jugendliche hat laut Polizei am Sonntag mit einer Lackierermaske bekleidet eine Saarburger Tankstelle betreten. Das berichtet der Trierische Volksfreund. In dem Verkaufsraum soll er absichtlich in Richtung der anderen Anwesenden gehustet haben. Dann habe er angegeben, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei, heißt es bei der Polizei.

Die Tankstellenmitarbeiter selbst haben ihrem Ärger in einem Facebook-Beitrag auf der Seite des Unternehmens Luft gemacht. In dem Beitrag, der bis Montagnachmittag fast 450 Mal geteilt worden ist, erklären sie: „An den Witzbold, der heute Mittag unserer Mitarbeiterin gesagt hat, er wäre Corona infiziert: Trotz Sonnenbrille und Mundschutz haben wir dein Kfz-Kennzeichen“, heißt es darin. „Wir würden dir dringend empfehlen, dich zu melden, da wir sonst bei der Polizei Anzeige erstatten werden.“

Sehr wahrscheinlich keine Infektion

Und tatsächlich konnte sich der Tatverdächtige nicht lange im Verborgenen halten. Die Polizei meldet, dass die Ermittler ihn am Montagmorgen gefunden und aufgesucht hätten. Es handele sich um einen 19-jährigen Mann aus der Verbandsgemeinde Konz, der den Vorfall gestanden habe. Das wichtigste für die anderen Anwesenden: Eine Corona-Bestätigung und Anzeichen für eine Corona-Infektion liegen bei ihm laut Polizei nicht vor. Das sei mit dem Gesundheitsamt geklärt worden, betont Harald Lahr, Leiter der Polizeiinspektion Saarburg. Zur Lackierermaske habe der Mann angegeben, dass er sie aus Selbstschutz getragen habe.

Dass es sich nicht um einen harmlosen Scherz handelt, stellt Lahr am Montag im Gespräch mit dem Volksfreund klar. Es liege der Anfangsverdacht einer Körperverletzung sowie einer Nötigung vor. Es werde auf jeden Fall ein Strafverfahren geben. „Solches Verhalten werden wir auch nicht in Ansätzen tolerieren. Entsprechende Vorfälle werden von unserer Seite verfolgt, ermittelte Personen polizeilich und strafrechtlich belangt“, betont Lahr. Insgesamt sieht der PI-Leiter aber keinen Anlass zur Sorge, dass solche Straftaten nun gehäuft auftreten können. „Wir waren selbst erschrocken von der Tat. Das hier ist eine absolute Ausnahme“, sagt Lahr. Damit es so bleibe, werde die Polizei in diesem Fall konsequent vorgehen. Lahr sagt weiter: „Eigentlich haben die Leute Respekt voreinander und gehen rücksichtsvoll miteinander um.“ Die meisten hielten sich an die Abstandsregeln.

Trotz dieses Eindrucks handelt es sich nicht um die erste Straftat in der Region, die im Zusammenhang mit Corona steht. So warnte die Polizei in den vergangenen Tagen schon mehrfach vor Betrugsmaschen im Corona-Kontext. Zudem ließ sich schon am Donnerstag eine Frau ins Wittlicher Krankenhaus einliefern, um dort Mundschutze zu stehlen. Sie gab vor, Migräne zu haben und unter Corona-Quarantäne zu stehen. Dann wollte sie sich laut einer Pressemeldung des Krankenhauses am Mundschutzvorrat in der Corona-Station bedienen. Sie flog auf und muss sich nun wegen versuchten Diebstahls verantworten.



Wie schützt man sich am besten vor einer Ansteckung?

Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Infektionen der Atemwege: Hände regelmäßig und gründlich waschen, in den Ellbogen oder in ein Papiertaschentuch niesen und das Taschentuch sofort in einem abgedeckten Mülleimer entsorgen, Händeschütteln und Küssen vermeiden, von engem Kontakt mit kranken Menschen absehen, zu Hause bleiben, wenn man krank ist, und es unterlassen, das Gesicht mit den Händen zu berühren.

Seit dem 2. März 2020 ist eine Hotline für die Öffentlichkeit unter der Nummer 80 02 80 80 in Betrieb.

Menschen mit Symptomen einer Infektion oder solche, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, sollen nicht zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen, sondern die Nummer 80 02 80 80 (oder im Notfall 112) anrufen. Darüber hinaus sollten sie von Besuchen bei gefährdeten Personen absehen.

Das Coronavirus im Steckbrief

– Name: Coronavirus, Covid-19
– Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
– Am meisten betroffene Körperregion: Lungen
– Symptome: trockener Husten, Fieber, Atemnot
– Inkubationszeit: bis zu 14 Tagen
– Gefährlich besonders für ältere Menschen oder Personen, die schon (schwere) gesundheitliche Probleme haben

Leila
24. März 2020 - 19.58

Für einen Kindskopf, der übertrieben hat und sich dabei witzig vorkam, 25 Jahre Knast!? Wieviel dann für Mord? Bleiben Sie auf dem Teppich, Euer Ehren!

florent
24. März 2020 - 12.42

Terroristische Attacke mit Biowaffen, steckt den Idioten 25 Jahre in den Knast.