Großherzog Henri auf Staatsvisite in Japan

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Großherzog Henris Staatsvisite in Japan beginnt heute. Treffen mit der Businesswelt und dem Kaiserhaus sind im Mittelpunkt.

Eine rund 50-köpfige Delegation, drei Tage volles Programm und uferlose Protokollvorschriften, die bis zur Farbe des Regenschirms reichen: Großherzog Henris Staatsvisite im Land der aufgehenden Sonne fällt nicht in die Kategorie Routine. Alleine das Treffen mit dem kaiserlichen Ehepaar wurde über Monate minutiös vorbereitet. Dies zeigt sich aber auch inhaltlich beim Blick auf die Minister, die ihn begleiten. Vizepremier und Wirtschaftsminister Etienne Schneider (LSAP), Außenminister Jean Asselborn (LSAP) und Finanzminister (DP) sind in Japan mit an Bord.

Aufgabenverteilung

Die Aufgabenverteilung liegt auf der Hand. Asselborn trifft etwa seinen japanischen Amtskollegen Taro Kono und hält an der Sophia-Universität in Tokio eine Rede zur aktuellen Lage der Europäischen Union. Besonders wild: Es handelt sich um eine japanische päpstliche Privatuni in kirchlicher Trägerschaft, deren Vizepräsident niemand anders als Erzbischof Jean-Claude Hollerich war. Hollerich ist ebenfalls Teil der Delegation von Großherzog Henri. Ob Asselborn durch seine Präsenz eine göttliche Eingebung beim Vortrag hat, wird sich noch zeigen. Während der Außenminister in vielen Ländern der „door opener“ für Business-Deals ist, überlässt er bei dieser Reise anderen die Wirtschaftsdossiers.

„Major Tom“

Wirtschaftsminister Etienne Schneider und Finanzminister Pierre Gramegna halten jeweils beim „Luxembourg-Japan Business Forum“ eine Rede, die luxemburgische und japanische Handelskammer werden eine Absichtserklärung unterschreiben. Das Gleiche gilt für „CHAMP cargosystems S.A.“ und „Japan Airlines“. Für Schneider dürfte vor allem die Visite des „JAXA Tsukuba Space Center“ interessant sein. Der Wirtschaftsminister wird wegen seiner Herzensprojekts „Space Mining“ von einigen „Major Tom“ genannt. Das visionäre Projekt polarisiert. Schneider hatte bereits in einem Tageblatt-Interview verraten, dass er diesen November ein Space-Mining-Abkommen mit Japan unterschreiben wolle. Ob es dazu kommt, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Seit April hat Schneider das Tempo in Sachen Space Mining erhöht und versucht, das Projekt wohl noch vor den nächsten Wahlen auf die Beine zu stellen und möglichst viele Partner zu mobilisieren.

Der Informelle

Finanzminister Pierre Gramegna wird wiederum vor allem bei informellen Treffen Kontakte knüpfen und für Luxemburgs Interessen werben. Offiziell ist die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen dem „Luxembourg House of Financial Technology“ (LHoFT) und der „Japan Fintech Association“ in seiner Anwesenheit vorgesehen. Das Gleiche gilt für die Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen Cargolux und Nippon Cargo Airlines.

Die Flugangst

Großherzog Henri wird seinerseits von Prinzessin Alexandra begleitet und trifft bereits am Montag Kaiser Akihito sowie Kaiserin Michiko. Es ist ebenfalls ein Treffen und Abendessen mit Premierminister Shinzo Abe vorgesehen. Großherzogin Maria Teresa nimmt nicht am Staatsbesuch teil. Als offizieller Grund wurde Flugangst genannt. Die Großherzogin habe schon oft versucht, ihre Flugphobie zu überwinden. Leider ohne Erfolg.

Max
27. November 2017 - 13.31

Die schöne Prinzessin Alexandra, ein Sonnenstrahl.