Grauer Himmel und blaue Noten beim Blues’n Jazz Rallye

Grauer Himmel und blaue Noten beim Blues’n Jazz Rallye

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Die 25. Ausgabe der Blues’n Jazz Rallye wurde zu einem Erfolg. Tausende von Musikliebhabern strömten auch diesen Samstagabend wieder in die Stadtviertel Clausen, Grund und Pfaffenthal, um nationale und internationale Stars der Genres Jazz und Blues zu hören.

Ob knallharter Blues-Rock, an der Grenze zum Hard, beschwingter Jazz im Dixieland-Stil oder Chicago-Blues: Das Angebot an Konzerten in den beiden Genres Jazz und Blues war auch dieses Jahr wieder groß, darunter internationale Topacts wie Liz Warfield, Dede Priest & Johnny Clark and the Outlaws oder Akua Naru. Dabei selbstverständlich auch lokale Größen wie Heavy Petrol, Kid Colling oder Remo Cavallini. Etliche der auftretenden Künstler ließen sich allerdings nicht eindeutig in eine musikalische Schublade stecken; Mehr als eine Gruppe übte sich im Crossover. Und wie sagte ein Besucher: „Den besten Blues spielen gute Jazz-Musiker.“

Die angespannte Wetterlage – der graue Himmel ließ permanent ein Unwetter befürchten – hatte wohl dazu beigetragen, dass, obwohl wieder mehrere tausende Musikbegeisterte durch die Straßen von Clausen, Grund und Pfaffenthal zogen, es gefühlt deutlich weniger Besucher waren als in den Jahren zuvor; kritische Stimmen behaupten, das Event habe nach 25 Jahren seine Höhepunkt überschritten, was allerdings schwer zu glauben und auf keinen Fall zu hoffen ist.

Alles perfekt – fast alles

Die Organisation war fast perfekt. Immerhin traten 69 Gruppen, um die 200 Musiker, auf, verteilt auf 32 Bühnen oder Bars. Fast nirgendwo gab es Staus in den Straßen, sogar in den engen Gassen des Grunds gab es noch ein Durchkommen. Der einzige Ort, wo Platzangst-Gefühle auftraten konnten, war in den „Rives de Clausen“. Die Organisatoren hatten die blendende Idee, an einer der engsten Stellen – vor der Bar Ikki – eine Band auftreten zu lassen. Die Musik der Gruppe (Olivio Pagliarini and Friends) gefiel gut, viele Leute blieben dort stehen, mit dem Resultat, dass es dort zeitweise weder vorwärts noch rückwärts ging.

Dabei war an einigen Stellen (vielleicht aus gerade diesem Grund) wie z.B. vor dem Melusina und beim Eingang der „Rives de Clausen“, dieses Jahr keine Bühne aufgebaut worden. Aber wir geben zu, dies ist Meckern auf hohem Niveau. Erstaunlich gut für die Stadt lief der Transport: Niemand brauchte lange auf einen der Gratis-Shuttle-Busse zu warten. Wie bei jedem Event in Luxemburg war auch am Samstag fürs leibliche Wohl gesorgt: Würstchenbuden gab es mehr als Konzerte.

Die Konzerte dauerten bis tief in die Nacht, die beiden letzen begannen sogar erst um ein Uhr am frühen Sonntagmorgen: Mit leisen Jazz-Klängen ließen das Ara Sextet un das Gautier Laurent Trio die Blues’n Jazz Rallye ausklingen.

* Als „blue notes“ – traurige Noten – bezeichnet man charakteristische Töne der Blues- und Jazzharmonik.

Michel
29. Juli 2019 - 18.59

Immer noch eine sehr gelungene Veranstaltung, obwohl doch deutlich weniger kleinere Bühnen, wie die Jahre davor. Wird etwas in Luxemburg auch der Kulturgürtel enger geschnallt? An der "Feeling Blues Stage" fehlte definitv ein Getränktestand.....aber sehr gutes Programm (Dede Priest war einfach nur top). Grüße aus Trier