Schulbeginn am 25. MaiGemeinden sehen sich noch mit einigen offenen Fragen konfrontiert

Schulbeginn am 25. Mai / Gemeinden sehen sich noch mit einigen offenen Fragen konfrontiert
Syvicol-Komitee geht auf Distanz: Wegen der sanitären Schutzmaßnahmen tagt das Gemeindesyndikat im großen Saal des Rathauses in Luxemburg-Stadt. Hauptdiskussionspunkt der Komitee-Sitzung ist die Wiedereröffnung der Grundschulen, Tagesstätten und „Maisons relais“ am 25. Mai.  Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Am Montag tagte das Gemeindesyndikat Syvicol wegen der Corona-Schutzmaßnahmen ausnahmsweise im großen Saal des hauptstädtischen Rathauses. Hauptdiskussionsthema war die Wiedereröffnung der Grundschulen, Tagesstätten und „Maisons relais“ am kommenden 25. Mai. Laut Syndikatspräsident Emile Eicher werde das kein einfacher Weg. Einige organisatorische Fragen seien bisher nicht geklärt. 

Nein, der Weg zurück in die Klassenzimmer und Betreuungsstrukturen des Landes wird nicht einfach werden. So kann man die Worte von Emile Eicher (CSV) verstehen. Denn wenn der Präsident des Gemeindesyndikates Syvicol betont sachlich über die Wiedereröffnung am 25. Mai der Grundschulen, Tagesstätten und „Maisons relais“ spricht, stehen permanent Fragezeichen mit im Raum.

In der Hauptsache geht es um die Räumlichkeiten. Verständlich, denn wenn bereits in normalen Zeiten Säle fehlen, wo soll man sie hernehmen, wenn man teilen, schieben, koordinieren soll bzw. muss?

„Gleiches gilt für den Schülertransport“, so Eicher. „Will man die Hygienemaßnahmen einhalten, fehlen oft einfach die Kapazitäten. So wird es in der einen oder anderen Gemeinde wohl zu doppelten Fahrten der Schulbusse führen.“ Bei diesen Worten kommt einem unweigerlich der Gedanke, dass vielleicht Eltern einspringen können, was sonst ja eher verpönt ist, jetzt aber durchaus hilfreich sein könnte.

„Keine andere Wahl“

Damit die Kleinen sich in den Pausen etwas austoben können, wird in Erwägung gezogen, die Spielplätze während der Betreuungszeit zu öffnen, „selbstverständlich unter Aufsicht“, so der Syvicol-Präsident. Es soll außerdem einen Vorrat an Buffs geben, falls jemand seinen Mund-Nasen-Schutz zu Hause vergisst.

Was die Corona-bedingte zweite Schul-Rentrée des Jahres anbelangt, habe man im Vorfeld wohl einige Unterredungen mit Bildungsminister Claude Meisch (DP) gehabt. Der habe auch weiterhin stets ein offenes Ohr für die Gemeinden, sagt Eicher. „Letztendlich müssen aber wir als Gemeinde die Sache stemmen“, so Eschs Bürgermeister Georges Mischo (CSV). „Wir haben keine andere Wahl, es muss klappen. Die rund 14 Tage, die bis zum 25. Mai noch bleiben, werden wir uns jedenfalls nicht langweilen“, sagt Hauptstadtbürgermeisterin Lydie Polfer (DP).

Während der Komiteesitzung des Syvicol, die dieses Mal wegen der sanitären Schutzmaßnahmen im großen Saal des Rathauses in Luxemburg-Stadt stattgefunden hat, wies Syndikatspräsident Eicher auf eine weitere Sorge hin. Nämlich die Gemeindefinanzen. Hier riskiere es zu starken Einbrüchen zu kommen, die viele Gemeinden nicht so einfach wegstecken könnten. Besonders dann nicht, wenn nötige Investitionen finanziert werden müssten.

Seit Beginn der Krise stehen die Gemeinden des Landes dank einer WhatsApp-Gruppe für Bürgermeister in stetem Austausch miteinander. In dieser Gruppe wurden viele Fragen gestellt und viele beantwortet, so Eicher. Einige blieben offen. Da in dieser Krise vieles „Learning by doing“ sei, helfe ein solches Instrument aber doch sehr als Orientierungshilfe.

Emile Eicher wünscht sich jedenfalls, dass nach der Krise die gleiche Dynamik in und zwischen den Gemeinden bestehen bleibt. Dazu wird vielleicht die Syvicol-App beitragen, die am Montag vorgestellt wurde und sich hauptsächlich an die Gemeindevertreter richtet.

Darüber hinaus will das Gemeindesyndikat als Mittler zwischen Gemeinden und Regierung, besonders dem Innenministerium, weiterhin bei der Bewältigung der Krise mit anpacken. Dazu gehöre, so Emile Eicher, dass trotz aktueller Grenzschließungen die Freundschaften mit den Grenzgemeinden in Belgien, Deutschland und Frankreich hochgehalten werden. An den Gemeindeverantwortlichen, hüben wie drüben, scheint es nicht zu liegen, wie man aus den Aussagen der Syvicol-Vertreter schließen kann.