Kollektivvertrag SüdgemeindenGemeindearbeiter: Anpassungen beim Einstieg und Sonderzulage im Mittelpunkt 

Kollektivvertrag Südgemeinden / Gemeindearbeiter: Anpassungen beim Einstieg und Sonderzulage im Mittelpunkt 
Im Escher „Conservatoire“ wurde am Donnerstag der neue Kollektivvertrag der Gemeindearbeiter des Südens unterzeichnet  Foto: Editpress/Julien Garroy

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Es war ein langer Weg, doch nun ist der neue Kollektivvertrag für die Arbeiter der Südgemeinden unterschrieben. Am Donnerstag wurde das Dokument im Escher „Conservatoire“ von den Verantwortlichen der 19 Gemeinden und den Gewerkschaftsvertretern von OGBL und LCGB unterzeichnet.  

Hauptpunkte sind die Erhöhung der monatlichen Sonderzulage (Essenszulage) um 80 Euro rückwirkend zum 1. Januar 2021 sowie die Anpassungen beim Einstieg in die Gemeinde. Die Stagezeit wurde auf zwei Jahre verkürzt und die Einstiegsstufen erhöht. Des Weiteren kommt es zur generellen Einführung des Arbeitszeitsparkontos, zur Abschaffung der A1-Laufbahn sowie zu Erhöhungen der Lohnstufen in den Laufbahnen H3 und V2. Die Laufbahnen A5/H2 und A4/H3 werden zudem rückwirkend nachgebessert. Insgesamt umfasst der Vertrag 16 Punkte. 

 Foto: Editpress/Julien Garroy

Zudem konnte ein verbindliches Datum für neue Kollektivvertragsverhandlungen festgelegt werden, nämlich spätestens Ende Januar des nächsten Jahres. Das ist insofern wichtig, als lange keinerlei Bewegung in den nun zum Abschluss gekommenen Verhandlungen war. Insgesamt zogen sie sich über drei Jahre hinaus, trat der letzte Kollektivvertrag doch am 1. Januar 2018 in Kraft. Das hatte der Verhandlungsführer der Gemeinden, Eschs Bürgermeister Georges Mischo (CSV), mit einer ganzen Reihe von „Altlasten“, die diskutiert werden mussten, begründet. Und mit der Corona-Pandemie, die die Gemeindeverantwortlichen in Atem gehalten hätte.

Im Juni hatte der unabhängige Gewerkschaftsbund OGBL als federführender Verhandlungspartner noch größte Bedenken am Zustandekommen eines neuen Abkommens geäußert. „Nach monatelangem Schweigen haben die politischen Verantwortlichen der Südgemeinden sich endlich in Sachen Kollektivvertragsverhandlungen zu Wort gemeldet. Doch die Antwort der Politik ist ein Schlag ins Gesicht der
Gemeindearbeitnehmer.innen“, hieß es in einer mit „Die Politik fordert Sozialabbau!“ übertitelten Pressemitteilung. 

Die Streitpunkte konnten seitdem (zum Teil) geklärt werden, was Christian Sikorski, Zentralsekretär des Syndikats Öffentlicher Dienst beim OGBL, freut: „Wir haben eine gute Vereinbarung gefunden. Der Südkollektivvertrag ist immer ein Vertrag des sozialen Fortschritts. Nur sind die Gemeinden mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Jedenfalls waren es die ersten Verhandlungen seit zehn Jahren, bei denen nach vorne und nicht nach hinten geschaut wurde.“

Der neue Vertrag gilt für rund 2.000 Arbeiter aus insgesamt 18 Südgemeinden (Bettemburg, Differdingen, Dippach, Düdelingen, Esch, Garnich, Hobscheid, Käerjeng, Kayl/Tetingen, Koerich, Monnerich, Petingen, Reckingen/Mess, Roeser, Rümelingen, Sanem, Schifflingen und Steinfort) und der Zentrumsgemeinde Contern. Dazu kommt Remich, das sich dem Kollektivvertrag ebenfalls anschließt.  

Die Verhandlungsführer: Eschs Bürgermeister Georges Mischo und Christian Sikorski, Zentralsekretär des Syndikats Öffentlicher Dienst beim OGBL
Die Verhandlungsführer: Eschs Bürgermeister Georges Mischo und Christian Sikorski, Zentralsekretär des Syndikats Öffentlicher Dienst beim OGBL Foto: Editpress/Julien Garroy
Romain
4. Dezember 2021 - 13.25

Essenszulage; haben diese Arbeiter so ein kleines Gehalt, dass die Steuerzahler ihr Essen bezahlen soll?