Luxemburg-StadtGemeinde will Gutscheine zur Unterstützung des Handels verteilen

Luxemburg-Stadt / Gemeinde will Gutscheine zur Unterstützung des Handels verteilen
Bis wieder so viele Menschen in der „Groussgaass“ unterwegs sein werden, wird es wohl noch eine Weile dauern Foto: Editpress/Alain Rischard

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Den Handel zu unterstützen, die Sporteinrichtungen wieder zugänglich zu machen und das Kulturleben vorsichtig wieder anlaufen zu lassen, hat sich die Luxemburg-Stadt vorgenommen und beim traditionellen City-Breakfast angekündigt. Die Tragweite der geplanten Lockerungen hängt jedoch von den Bestimmungen ab, die die Regierung am späten Nachmittag bekannt gibt.

Den hauptstädtischen Handel bei der Rückkehr in eine normale Tätigkeit unterstützen: Das ist zweifellos das wichtigste Ziel der Gemeindeführung, die dafür einiges Geld in die Hand nimmt und mit neuen Ideen aufwartet. Bei einer ersten direkten Hilfsmaßnahme soll jedes der rund 1.500 registrierten Geschäfte der Hauptstadt 1.000 Euro in Form von Gutscheinen bekommen. Diese werden ihnen von der Stadtverwaltung abgekauft und dann von Juli bis Dezember verteilt, verspielt oder in sonst einer Form unter die Leute gebracht. Vom 15. Juni bis zum 26. Juni können die Geschäftsleute in der Victor-Hugo-Halle vorsprechen, erste praktische Informationen sind auch schon unter commerce.vdl.lu zu finden. Auf diese Weise wird den Händlern finanziell nochmals unter die Arme gegriffen und der Versuch gestartet, das Geschäftsleben wieder zu beleben, das zurzeit noch weit entfernt vor dem Niveau vor Corona ist.

Sind es Berührungsängste, ist es das immer noch weit verbreitete Home-Office oder sind es die Urlaubstage, die viele jetzt nehmen? Eine schlüssige Antwort auf den fehlenden Kundenzulauf hat die Stadt nicht. Dafür wiederholt sie immer wieder die Bitte, den innerstädtischen Handel zu unterstützen. Dies natürlich unter der strikten Einhaltung der vorgegebenen Kontrollbeschränkungen, wie Maskenpflicht oder Abstands- und Hygienemaßnahmen.

Mit Vorsicht in die Freizeit

Unter die Arme greifen will die Gemeinde auch den Gaststätten. Sie bekommen auf Anfrage einen größeren Terrassenbereich. 82 entsprechende Anträge lagen am Mittwochmorgen vor, 26 davon mit der Bitte, auf dem Bürgersteig vor ihrem Lokal Tische aufstellen zu dürfen, woraufhin eine Reihe Parkplätze vorübergehend geopfert werden.

Weitere finanzielle Direkthilfen seien in Ausarbeitung, aber noch nicht spruchreif, so der zuständige Schöffe Serge Wilmes (CSV). Nachgedacht wird auch über die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsverband, jedem interessierten Händler über die cityshopping.lu-Plattform die Einrichtung einer eigenen Internet-Site zu erlauben und somit den Onlinehandel zu fördern.

Mehr Leben in die Stadt bringen sollen auch die punktuellen Kirmessen, die in den einzelnen Stadtvierteln anstelle der abgesagten „Schueberfouer“ veranstaltet werden. Im Falle möglicherweise verkürzter oder annullierter Ferien sei dies eine wichtige Unterhaltung. Im gleichen Sinn wird auch über eine alternative Form der traditionellen Braderie nachgedacht. „Immer im strengen Respekt der bestehenden Regeln“, wie Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) immer wieder betonte.

Von diesen Regeln und einer möglichen weiteren Lockerung hängt auch die Wiederaufnahme des Kulturlebens ab. In den Theatern ist die Saison beendet, kleinere Veranstaltungen ergeben nur Sinn, wenn mehr Publikum zusammenkommen kann, weil Familien zusammensitzen können und der Abstand zwischen den Stühlen auf 1,5 Meter reduziert wird. Das jedoch ist eine Entscheidung der Regierung.

Drive-in-Kino auf dem „Glacis“

Dafür sind die Museen, Bibliotheken und das städtische Archiv unter gewissen Bedingungen wieder geöffnet. Die „Cinémathèque“ ihrerseits will am 13. Juli den Betrieb wieder aufnehmen, sie organisiert zusätzlich vom 17. Juli bis zum 1. August allabendlich auf dem „Glacis“ ein Drive-in-Kino, bei dem große Klassiker des Films gezeigt werden. „Je nach Wetter und Lockerungsbestimmungen können die Vorführungen vielleicht auch ohne Auto, unter freiem Himmel, besucht werden“, hofft Lydie Polfer.

Auch die verschiedenen Sporteinrichtungen öffnen allmählich wieder ihre Türen, meistens jedoch nur für die Vereine, welche dann ebenfalls für die Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich sind. Der Skate-Park in Hollerich wird nächste Woche wieder zu den gewohnten Stunden öffnen, allein die „Badanstalt“ in der Oberstadt bleibt vorläufig noch geschlossen.

Rosie
11. Juni 2020 - 13.12

50€ vom Staat für das Hotel, 50€ für den Handel, wie wär's mit 50€ für Restaurants?