Erpeldingen/SauerGemeinde schlägt neuen Standort für Bürdener Riesenwindrad vor

Erpeldingen/Sauer / Gemeinde schlägt neuen Standort für Bürdener Riesenwindrad vor
Die neue Windkraftanlage soll insgesamt 230 Meter hoch sein Symbolfoto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

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Nur wenige hundert Meter vor Bürden könnte eine 230 Meter hohe Windkraftanlage errichtet werden. Die Bürger des Orts protestieren. Die Gemeinde hat jetzt einen Vorschlag gemacht. 

Bürden: Fast ein ganzes Dorf läuft Sturm gegen ein geplantes Windrad. Nur ein paar hundert Meter von der Bebauung plant die Gesellschaft Nordenergie das Errichten einer solchen Windkraftanlage (siehe Tageblatt vom 27. Juli). Es handelt sich dabei um ein Projekt der Gemeinden Ettelbrück und Diekirch, in Zusammenarbeit mit der „Société luxembourgeoise des énergies renouvelables S.A.“ und dem Energieversorger Nordenergie. Anlässlich der Ratssitzung am Montagabend machte Bürgermeister Claude Gleis von der Gemeinde Erpeldingen/Sauer einen Gegenvorschlag an die künftigen Betreiber sowie dem Schöffenrat von Ettelbrück.

Anstelle des umstrittenen Standorts „auf dem Hasenbach“ – ein Platz, der sich übrigens nur noch so gerade in der Gemarkung der Kommune Ettelbrück befindet – solle man hingehen und das geplante Windrad auf dem „Leezefeld“ in der Nähe des „Fridhaff“ errichten. Dieser Ort befindet sich auf einer Anhöhe zwischen der Sauer und einem weitläufigen Waldgebiet und liegt zudem weit weg von Ansiedlungen. Ein Kritikpunkt der Einwohner von Bürden ist unter anderem die Befürchtung von gesundheitlichen Negativfolgen durch die große Nähe an das Dorf. Das Wort Infraschall macht dabei die Runde. In ihrem Schreiben fordert daher die Gemeinde Erpeldingen/Sauer die Betreiber außerdem auf, diesbezügliche Studien zur Unbedenklichkeit der Anlage in Auftrag zu geben.

Einen Knackpunkt hat die Idee mit dem „Leezefeld“ jedoch schon jetzt. Das besagte Grundstück befindet sich nämlich in Erpeldingen/Sauer. Bei der Gesellschaft Nordenergie handelt es sich jedoch um ein Projekt von Diekirch und Ettelbrück. Der Alleingang der beiden großen Gemeinden in Sachen Windenergie hatte schon hinter den Kulissen bei den kleinen Kommunen der „Nordstad“ für reichlich Unmut gesorgt. Auch das Vorgehen, erst ganz spät die Bevölkerung von Bürden zu informieren, hatte wenig zur Vertrauensbildung gedient.

So birgt die ganze Chose daher auch politische Sprengkraft in sich. Bekanntlich tragen sich die fünf Gemeinden eigentlich mit dem Gedanken, zu fusionieren. Es bräuchte aber nur eine der fünf Gemeinden (Bettendorf, Diekirch, Erpeldingen/Sauer, Ettelbrück, Schieren) aus der Reihe zu tanzen und Nein zu sagen, und das gesamte Projekt dieses Mega-Zusammenschlusses wäre damit gestorben. Als Stichtag für eine mögliche Fusion wären schon die kommenden Gemeindewahlen in drei Jahren vorgesehen.

J.C.Kemp
30. Juli 2020 - 17.05

Und der gute Muveko wehrt sich gegen eine Stromleitung durchs Alzettetal. Soll der Strom dieser Anlage für Turmesens E-Autopark mit Eimern in den Süden getragen werden?

Luciliburhuc
30. Juli 2020 - 10.56

Die Verdopplung der Höhe vom Windrad vervierfacht die Leistung. Habe Zweifel ob 4 Windräder anstelle diese NIMbies glücklich stellen.