Luxemburg-StadtGemeinde lenkt ein: Die Fahrradspur auf dem Limpertsberg wird neu gestaltet

Luxemburg-Stadt / Gemeinde lenkt ein: Die Fahrradspur auf dem Limpertsberg wird neu gestaltet
Der Radweg wurde von Anfang an kritisiert Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Unter anderem waren die Neugestaltung der Fahrradspur in der Limpertsberger Avenue Pasteur, Baumpflanzungen auf dem Knuedler sowie die neue Bleibe für die Buchhandlung Alinéa Themen beim traditionellen „City Breakfast“ der Bürgermeisterin am Dienstagmorgen.

Seit Sommer existiert in der Avenue Pasteur – zwischen der rue Henri VII und der Allée Scheffer – eine bidirektionale Fahrradspur, die allerdings von Anfang an heftig kritisiert wurde, u.a. auch vonseiten der Radfahrer. Der Weg sei regelmäßig blockiert, Fußgänger hätten kaum Platz und Restaurateure müssten auf ihre Terrassen verzichten, hieß es z.B. von der Vereinigung „ProVelo“. 

Nach Rücksprache mit den Anwohnern hat sich die Stadt nun entschlossen, die Spur „umzubauen“.  In einer ersten Phase wird sie so verändert, dass sie nur noch in einer Richtung befahren werden kann. Dadurch kann an der Stelle der Bürgersteig auf etwa zwei Meter verbreitert werden. In die entgegengesetzte Richtung funktioniert die Straße als „fahrradfreundliche Straße“, die sich die Radfahrer allerdings mit dem Autoverkehr teilen müssen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt dort 30 km/h. 

In einer zweiten Phase wird der Straßenabschnitt zwischen der Allée Scheffer und der rue Ermesinde nach dem Vorbild des ersten Abschnitts verändert. Der Bau der zusätzlichen Radspur bringt dort allerdings mit sich, dass die Parkplätze an der Seite mit den geraden Hausnummern verschwinden werden. Zwölf neu zu pflanzende Bäume sollen den Radweg physisch vom Bürgersteig trennen. 

Nach Beendigung dieser Arbeiten wird in einer dritten Phase noch das Teilstück zwischen der rue Ermesinde und der rue Batty Weber eine Radspur erhalten. Der Fahrradweg in der Avenue Pasteur wird am Ende 720 Meter lang sein. 

Bäume hin, Bäume weg

Oft war in der rezenten Vergangenheit die Tatsache kritisiert worden, dass es zu wenige Bäume auf dem Knuedler gebe. In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag werden nun an der Seite zum Verkehrsamt drei Platanen gepflanzt. Da der hierfür benötigte Kran vor dem Eingang des Parkhauses Knuedler aufgestellt wird, müssen die Bäume nachts gepflanzt werden. 

An anderer Stelle in der Stadt werden allerdings Bäume verschwinden. Wegen den erforderlichen Renovierungsarbeiten am Parking Rousegäertchen (das Parkhaus ist seit einem Brand im September 2019 geschlossen) werden an diesem Samstag, 19. November dort 16 Bäume gefällt. Nach Ende der Arbeiten am Parkhaus werden es allerdings 20 neue sein, die dort gepflanzt werden, versprach Lydie Polfer. Nicht nur würden die 16 ersetzt, die jetzt wegmüssen, auch bekomme die angrenzende rue Ste-Zithe vier zusätzliche Bäume, sodass die Straße dann auf den zwei Seiten begrünt sei. 

Neue Adresse für das „Alinéa“ 

In der rue des Capucins Nr. 30 (Ecke rue Beaumont) befindet sich zurzeit – und noch bis zum 31. Januar – ein sogenannter Pop-up-Store, „Makimba et Marilou“. Ab nächstem Frühjahr wird nun die stadtbekannte Buchhandlung „Alinéa“ aus der rue Beaumont dort einziehen. Wie der Erste Schöffe Serge Wilmes (CSV) am Dienstagmorgen verkündete, hat die Stadt den Inhabern der Buchhandlung einen langfristigen Mietvertrag angeboten.  

Wie eine der Besitzerinnen des „Alinéa“, Ava Najafi, dem Tageblatt sagte, hoffe sie, im März umziehen zu können. Da das neue Lokal von der Gemeinde vermietet wird, ist die Miete deutlich niedriger, als es in der Oberstadt üblich ist, was den Inhabern selbstverständlich entgegenkommt, wie Najafi ohne Umschweife zugibt. Der Umzug bedeute allerdings auch eine Konzeptänderung. Von derzeit 300 Quadratmetern in der rue Beaumont wird sich die Verkaufsfläche in der rue des Capucins auf rund 100 Quadratmeter reduzieren. An der neuen Adresse werden wohl einige Fachthemen wie Philosophie, Psychologie und Reisemagazine weniger zu finden sein, sagt Najafi: Das sei die Art von Büchern, die am wenigsten populär seien. Literatur allerdings verkaufe sich so gut wie noch nie. Es werden weiterhin Bücher in vier Sprachen angeboten, wobei Englisch immer mehr gefragt sei. Auch an der neuen Adresse werden die Kunden wieder eine Leseecke vorfinden, so, wie es auch in der rue Beaumont der Fall ist. Da die neue Adresse nur einige Meter entfernt von der aktuellen ist, erwägen die Besitzer, sich vielleicht auch von Kunden beim Umzug helfen zu lassen. „Etliche Kunden – und wir haben viele sehr treue Kunden – haben uns Hilfe beim Transport der Bücher angeboten. Wir denken ernsthaft darüber nach, ob wir das nicht zusammen mit ihnen tun sollen.“ Als der vorige Inhaber Edmond Donnersbach dort einzog, habe er das Gleiche getan, sagt Najafi.

Was das Projekt „Pop-up-Stores“ der Gemeinde angeht, so können sich Interessierte bis zum 19. Dezember für drei frei werdende Lokale bewerben (rue des Capucins Nr. 25 und 26 sowie rue Philippe II Nr. 38).