CyberattackeGasrechnungen kommen in Düdelingen um Monate zu spät – Enovos erklärt, warum

Cyberattacke / Gasrechnungen kommen in Düdelingen um Monate zu spät – Enovos erklärt, warum
 Foto: Pixabay/Editpress

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Enovos ist spät dran mit den Gasrechnungen in Düdelingen – sehr spät. Kunden beschweren sich auf Facebook. Der Grund für die Verspätung: Die Cyberattacke Ende Juli hat zu Problemen bei der Datenübertragung zwischen dem Gaslieferanten und dem Netzbetreiber Düdelingen geführt.

„Das Problem mit den Rechnungen ist noch immer nicht geklärt. Seit sechs Monaten kommen keine Rechnungen mehr.“ Das schreibt am Mittwoch ein Mann aus Düdelingen auf Facebook. Was war passiert? Düdelinger Enovos-Kunden haben die Gasabrechnung von Juli/August auch nach Monaten noch immer nicht erhalten. Unangenehm, denn bei stetig wachsenden Gaspreisen kann die Rechnung unerwartete Mehrkosten darstellen. Der Grund: Eine Cyberattacke auf das Luxemburger Energieunternehmen Encevo. „Durch die Cyberattacke haben wir einen guten Monat verloren“, sagt ein Enovos-Sprecher am Freitag gegenüber dem Tageblatt.

Bei der Düdelinger Gemeinde nachgefragt

Das Tageblatt hat auch bei der Düdelinger Gemeinde nachgefragt, wie es zu den verspäteten Rechnungen gekommen sei. „Wir wissen nicht, wann Enovos die Rechnungen verschickt“, schreibt die Gemeinde am Donnerstag. „Wir haben den Lieferanten alle Zählerstände weitergeleitet, damit sie dem Endverbraucher die Abrechnung der Gasrechnung ausstellen können.“ Die Stadt Düdelingen ist laut Gemeinde ein Niederdruck-Netzbetreiber und bekommt das Gas über das vorgelagerte Hochdruck-Gasnetzwerk von Creos.

In dieser Situation geht es zum einen um Enovos als Gaslieferant und Düdelingen als Gasnetzbetreiber. Düdelingen liest die Zählerstände ab und gibt sie elektronisch an Enovos weiter, die wiederum die Rechnung erstellen. Normalerweise bekomme Enovos Ende Juli die abgelesenen Daten von Düdelingen – das habe dieses Mal allerdings wegen der Cyberattacke nicht funktioniert. „Wenn die Attacke nicht gewesen wäre, dann wären die Daten eingelaufen wie immer und dann hätte es funktioniert“, meint der Sprecher. Die Cyberattacke selbst habe man relativ schnell abgewehrt – alle Systeme wieder sauber hochzufahren, habe hingegen länger gedauert. Durch die Attacke sei es nicht möglich gewesen, die Zählerdaten zu erhalten. Das sei der erste Grund für die Verzögerung.

Der zweite Grund: Die Gaspreisdeckelung der Regierung. Da Enovos, die Maßnahmen der Tripartite sofort übernehmen wolle, würde es noch bis Ende Oktober dauern, bis die fehlenden Abrechnungen verschickt werden. Die Gaspreisdeckelung müsse noch zuerst technisch implementiert werden. „Wir haben die Details jetzt nach und nach erfahren – es ist wichtig, dass wir das sofort richtig berechnen“, sagt der Sprecher. Bei der Abrechnung Ende Oktober sei dann auch der neue „Plan de paiement“ für die kommenden Monate mit dabei.

Die Gasrechnung nach der Preisdeckelung

Der Preisanstieg beim Gas wird auf 15 Prozent im Vergleich zum durchschnittlichen Preisniveau im September 2022 gedeckelt. Doch was erwartet Kunden nun tatsächlich beim Erhalten der Rechnung? Eine Simulation von Enovos zeigt schnell, dass das tatsächliche Gas bei weitem den größten Teil der Kosten ausmacht. „Vor zwei Jahren hat das Gas auf dem Großhandelsmarkt noch weniger als 20 Euro pro Megawattstunde gekostet – wir hatten im August einen Großhandelspreis von etwa 360 Euro“, sagt der Sprecher.

Das Endresultat ist dann, dass ein Haushalt bei einem jährlichen Verbrauch von 2.700 m3 mit den Oktober-Bedingungen 3.814,24 Euro pro Jahr nur für das Gas bezahlen muss. Durch die Preisdeckelung der Regierung fallen allerdings 1.566,54 Euro davon weg. Der Staat übernimmt seit dem 1. Mai außerdem die Kosten der Netznutzung von Privatkunden. Heißt: Die 456,87 Euro, die üblicherweise für das Gasnetz anfallen würden, bleiben aus. Schlussendlich muss der Kunde bei dieser Simulation von Enovos etwa 2.720 Euro im Jahr bezahlen.

Tommy Albonetti
10. Oktober 2022 - 11.54

@Tarchamps Ech sinn dei Persoun dei am Diddelenger Facebook Grupp Diskusioun lanceiert hat & eise Buergermeeschter huet och Stellung dozou gehol an eng Erklärung ofgin. Bis et esou weit kom ass, hunn ech Enovos schon 2x schreftlech kontakteiert, 3x iwer Telefon. Ech krutt souguer gesot ech soll meng Accompte weider bezuelen ouni Rechnung. Mee dei Suen kommen zereck. Diddelenger Gemeng gouw beschellegt sie hät Kontostänn bei Creos net eran gin doweind hät Enovos keng Donnéen wat gelun ass. Ech hunn och bei den Konsumenteschutz ugeruff gehat, do krut ech awer gesot, soulang Creos selwer net ëffentlech mecht dass se gehackt gin sinn kennen sie naischt lanceiren…. mir deet eng Rechnung dei iwerdeieert hemkennt net weih, mee dei wou Suen net hunn, a kreien op emol eng Rechnung vun 3.000€ oder mei, dei kuken domm dran Dat zum Thema beim Cactus eppes op Pinnwand hänken…..

Jemp
9. Oktober 2022 - 1.44

Wir hätten jetzt eine einmalige Gelegenheit, die Gasversorgung und die Elektrizitätsversorgung wieder zu verstaatlichen, da Privatfirmen ja offensichtlich nicht fähig sind, die Versorgung zu garantieren und sogar zu doof sind, eine Rechnung zu schicken. Da können wir dann gleich auch die Post wieder verstaatlichen, denn die private Post ist mittlerweile nicht mehr fähig, die Rechnungen der privaten Gasmännchen und der privaten Stromversorger in den richtigen Briefkasten zu werfen, weil sie Analphabeten als Briefträger rekrutieren um noch niedrigere Löhne zu zahlen und größere Gewinne zu machen. Vor 40 Jahren haben Staatsbeamte das noch fertiggebracht, pünktlich, ohne Computer und auch zeitlich relativ viel billiger. Damals hat ein Stromeinkassierer mehr Kunden bedient als heute 10 Bürosesselfurzer mit 20 Computern und 10 Briefträgern mit CDD. Wohlgemerkt, ich habe nichts gegen Computer, aber wenn davor Leute sitzen, die nicht lesen können, was auf dem Schirm steht, dann nützt auch der schnellste I7 nichts.

Tarchamps
8. Oktober 2022 - 17.32

"Kunden beschweren sich auf Facebook. " Ja, das hilft. So wie Beschwerden auf die Cactus-Pinnwand kleben. Diese Leute sind nicht ganz dicht.