RohstoffpreiseGas im Großhandel kostet weniger als vor Beginn des Ukraine-Kriegs

Rohstoffpreise / Gas im Großhandel kostet weniger als vor Beginn des Ukraine-Kriegs
Gas kostet aktuell weniger als vor Beginn des Ukraine-Kriegs Ende Februar 2022. Foto: dpa/Sina Schuldt

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Die Großhandelspreise für Gas in Europa sind zu Jahresbeginn auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr gesunken.

Der europäische Gaspreis hat seine Talfahrt zum Jahresauftakt fortgesetzt. Am Montag startete der als Referenz geltende Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas mit 70,30 Euro je Megawattstunde in den Handel. So günstig war europäisches Gas zuletzt im Februar 2022 vor Beginn des Krieges in der Ukraine.

Später stieg der Preis wieder, auf etwa 73 Euro. Bis Mittwoch war er jedoch weiter auf 68,8 gefallen. Das ist nun der niedrigste Stand seit Ende Januar 2022. Seit Anfang Dezember hat er sich etwa halbiert.

Mit den russischen Kriegsvorbereitungen ist der Gaspreis in Europa seit Sommer 2021 am Steigen. Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 hatte er dann sprungartig zugelegt. Ein Rekordhoch wurde im Sommer (Ende August) bei 342 Euro erreicht. Damals löste ein Lieferstopp durch Russland einen Höhenflug aus. Seitdem geht der Preis langsam wieder zurück.

Die Kursentwicklung in den vergangenen zwei Jahren (2021 und 2022)
Die Kursentwicklung in den vergangenen zwei Jahren (2021 und 2022) Screenshot: www.theice.com

Hintergrund des aktuellen Preis-Rückgangs sind einerseits gut gefüllte Gasspeicher und andererseits eine sich abschwächende Nachfrage, die auf günstige Wetterbedingungen zurückzuführen ist. Das milde Wetter dämpft den Verbrauch. Außerdem wurde quer durch Europa zuletzt deutlich mehr Energie aus Windkraft gewonnen, was den Verbrauch von Gas zur Stromerzeugung verringert.

Die Verbraucher dürften von rückläufigen Preisen vorerst nichts spüren. Immerhin kaufen die großen Energiekonzerne das Gas zumeist Monate im Vorfeld ein, um so ihre Kunden vor großen und schnellen Preisschwankungen zu schützen. Fallende oder steigende Preise spüren die Konsumenten demnach meist erst mit einer gewissen Verzögerung. Zudem kostet Erdgas heute, trotz der rezenten Rückgänge, immer noch deutlich mehr als vor zwei Jahren. Damals lag der Preis für eine Megawattstunde bei gerade mal 17 Euro.

Phil
7. Januar 2023 - 5.40

So langsam müsste doch jedem klar werden, was für ein heuchlerisches Spiel mit den Energiepreissen und den Verbrauchern getrieben wird. Im Mittel werden die Preise wohl hoch bleiben, aber das ist genau die Gewinnmarge die aus dem Endkonsumenten ausgepresst werden kann ohne, dass er auf die Strasse geht.. nach dem Motto... "Naja, lasst uns nicht meckern, es war ja schon schlimmer." Ich fürchte nur, dass dieser Ertragsteigerungstrick nicht der Letzte war!

Jemp
4. Januar 2023 - 17.28

Der wahnsinnige Gaspreis im Sommer war wohl zum grössten Teil von Spekulanten verursacht. Hoffentlich bleibt der Preis so niedrig, damit sie gehörig auf die Fresse fallen.

Nomie
4. Januar 2023 - 15.05

Dann mussen d'Verbraucherpreisser och geschwenn roofgo'en, soss machen der rem ee Puer sech d'Taeschen schei'n voll !