Luxemburger im AuslandFlaute statt frischer Wind: Barreiro und Mainz gewinnen auch unter dem neuen Trainer nicht

Luxemburger im Ausland / Flaute statt frischer Wind: Barreiro und Mainz gewinnen auch unter dem neuen Trainer nicht
Leandro Barreiro (r.) musste gegen Frankfurt ein paar Schläge einstecken. In dieser Szene war das Bein von Djibril Sow sehr hoch. Die Aktion im Strafraum wurde zunächst als Foul bewertet, aber durch Videobeweis zurückgenommen. Foto: dpa/Torsten Silz

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Auch unter dem neuen Trainer Bo Svensson bleibt der Befreiungsschlag aus, Mainz 05 taumelt dem ersten Abstieg seit 14 Jahren entgegen. Nach der couragierten Leistung am vergangenen Wochenende gegen Bayern München (2:5) gab es für den Verein von Leandro Barreiro an diesem Samstag eine 0:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt. Heute kommt es in Lüttich zum Duell der Luxemburger.

Nach dem Sturz ans Tabellenende und dem missratenen Einstand in seine Rettungsmission suchte Bo Svensson angestrengt nach Mutmachern. Der neue Trainer des FSV Mainz 05 legte die Stirn in tiefe Falten, tippelte nervös mit den Fingern – und flüchtete sich dann doch von einer Durchhalteparole zur nächsten. „Wir dürfen nicht den Kopf in den Sand stecken oder in Selbstmitleid versinken“, sagte der Däne, oder auch: „Wir haben noch 19 Spiele und 57 Punkte vor uns.“

Das 0:2 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt machte aber wenig Hoffnung, dass allzu viele dieser zu vergebenen Punkte an den Bruchweg wandern. Zu wenig spielerische Klasse und zu geringes Aufbäumen im so wichtigen Rhein-Main-Derby verdeutlichten, wie kompliziert die Mission Klassenerhalt für die 05er wird.

Barreiro stand 90 Minuten auf dem Platz. Schiedsrichter Bastian Dankert zeigte nach vermeintlichem Foulspiel an dem Luxemburger in der 64. Minute auf den Elfmeterpunkt (siehe Foto), nahm seine Entscheidung aber nach Hinweis des Videoschiedsrichters zurück.

Für diese Aktion wurde Barreiro im Sport-1-Doppelpass vom TV-Kommentator kritisiert, der ihm mangelnde „Intellektualität“ unterstellte. Das war aber nicht der einzige Aufreger, für den Reif sorgte. Auf Twitter wurde er des Rassismus bezichtigt, nachdem er folgenden Satz vom Stapel gelassen hatte: „Nach dem Spiel gegen Stuttgart gab es die Herren Reus und Hummels, nicht etwa irgendwelche Jungtürken, sondern schon die Herren, um die es geht, die gesagt haben: Pass auf, wir sind eine Mannschaft, die kann nicht verteidigen.“

In der Startelf: Gestern stand für Mica Pinto das Derby an. Mit Sparta Rotterdam unterlag der Luxemburger gegen den großen Lokalrivalen mit 0:2. Der Linksverteidiger stand 90 Minuten auf dem Platz. Marvin Martins kam beim portugiesischen Zweitligisten Casa Pia (1:1 gegen Arouca) wie gewohnt auf der rechten Abwehrseite zum Einsatz. Vahid Selimovic (OFI Kreta) wurde bereits nach 45 Minuten beim 0:0 gegen Atromitos Athen ausgewechselt. Florian Bohnert und Mainz 05 II holten am Samstag ein 1:1-Remis gegen die SV Elversberg. In dieser Partie kam bei den Saarländern mit Mirza Mustafic ein weiterer Luxemburger zum Einsatz. Morgen treffen die Mainzer in der Regionalliga Südwest auf den FC Gießen.

Nicht im Einsatz: Nach seiner Gelb-Roten Karte war Dirk Carlson am Freitag beim 3:2-Erfolg des KSC gegen Greuther Fürth nicht dabei. Maxime Chanot (New York City FC/USA) befindet sich in der Winterpause, während Anthony Moris (Union Saint Gilloise/B) das Training wieder aufgenommen hat und am Mittwoch in einem Testspiel auf den KRC Genk treffen wird. Christopher Martins und Young Boys Bern sind in die Vorbereitung gestartet. Die Meisterschaft wird wieder am 20. Januar mit dem Duell gegen den FC Lugano aufgenommen. Vincent Thill saß am Freitag bei der 0:2-Niederlage von Nacional Madeira gegen Sporting Lissabon auf der Ersatzbank. Bei Gil Vicente stand Tim Hall  ein weiteres Mal nicht im Aufgebot. Zum Restart der 3. Bundesliga gab es für den 1. FC Saarbrücken eine 0:1-Niederlage gegen den SV Meppen. Maurice Deville war nach seinem Muskelfaserriss noch nicht bereit für einen Einsatz. Nicht viel besser lief es für Jeff Saibene, der mit dem 1. FC Kaiserslautern nur ein 0:0-Remis gegen Viktoria Köln erreichte.

In Vertragsverhandlungen: Bleibt Lars Gerson noch ein paar Jahre in Norrköping oder geht die Reise weiter? Vor vier Tagen hat sein Verein dem Luxemburger ein erstes Angebot gemacht. Der Defensivallrounder hat um Bedenkzeit gebeten und will sich auch im Ausland umschauen. Spätestens in ein bis zwei Wochen wird eine Entscheidung fallen.

Heute: Um 20.45 Uhr kommt es in der belgischen Jupiler League zum Luxemburger Duell. Laurent Jans empfängt mit Standard Liège seinen Ex-Verein Waasland Beveren, wo mittlerweile sein Nationalmannschaftskollege Danel Sinani aktiv ist. Ob beide zum Einsatz kommen werden, ist derzeit noch ungewiss. Die beiden Luxemburger gehörten in dieser Saison in unregelmäßigen Abständen zur Anfangsformation. Jans stand in den vergangenen drei Ligaspielen immer von Anfang an auf dem Platz, Sinani wurde zuletzt mal eingewechselt, mal blieb er auf der Bank und mal stand er in der Anfangself.

Im Trainingslager: Olivier Thill reist heute mit seinem neuen Verein Worskla Poltawa ins Trainingslager ins türkische Antalya und wird dort die nächsten drei Wochen verbringen. Für Dynamo Kiew und Gerson Rodrigues hat die Vorbereitung heute begonnen. Bis Freitag bleibt die Mannschaft in der ukrainischen Hauptstadt, danach folgt der Abflug ins Trainingslager in die Vereinigten Arabischen Emirate. Auch Enes Mahmutovic und der FK Lwiw sowie Sébastien Thill und der FK Tambow haben das Training wieder aufgenommen.