WM-QualifikationFLF-Damen wollen gegen Nordmazedonien „spielerisch mithalten“

WM-Qualifikation / FLF-Damen wollen gegen Nordmazedonien „spielerisch mithalten“
Jill de Bruyn (r.) und ihre Kolleginnen haben gelernt, dass auf höchstem Niveau alle Fehler sofort bestraft werden  Archivfoto: Gerard Jerry

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Beim vierten Spieltag ihrer allerersten WM-Qualifikationskampagne sind die „Roten Löwinnen“ am Dienstag in Nordmazedonien zu Gast. Der Gegner gilt neben Lettland als eine der Mannschaften, an deren Niveau man sich kontinuierlich herantasten will. Noch sieht Trainer Dan Santos die Nummer 131 der FIFA-Weltrangliste gegenüber den unerfahrenen Luxemburgerinnen (122) allerdings klar im Vorteil. 

Grund dafür sind die internationalen Vergleiche, die aufseiten der Elf von Dan Santos noch fehlen. Die FLF-Auswahl bestreitet bekanntlich ihre allererste Qualifikationskampagne überhaupt. Auf diesem neuen Terrain gab es zum Auftakt im September zwei Niederlagen gegen Nordirland (0:4) und England (0:10). Vor vier Tagen sah man den Luxemburgerinnen in Wiener Neustadt bereits ein anderes Gesicht an. Selbstbewusster – und vor allem defensiv sehr solide – brachten Torhüterin Lucie Schlimé und ihre Kolleginnen die prominenten Österreicherinnen in der ersten Hälfte zur Verzweiflung. Am Ende gab es eine 0:5-Pleite, allerdings mit positiven Erkenntnissen, wie die 27-jährige Jill de Bruyn erklärte: „Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, standen kompakt und haben uns an alle taktischen Vorgaben des Trainers gehalten. Natürlich unterlaufen uns auch in Zukunft noch Fehler, aber es ist wichtig, dass wir immer wieder die Lehren daraus ziehen.“

Sie selbst kassierte in Wiener Neustadt ihre dritte Gelbe der laufenden Kampagne und muss deshalb im vierten Spiel pausieren. „Ich stand gegen England nicht einmal zwei Minuten auf dem Platz, da sah ich bereits Gelb … Das läuft alles ganz anders als in Luxemburg (lacht). Es war mir trotz der Sperre wichtig, mit der Mannschaft weiterzureisen. Einerseits gehöre ich zu den Erfahrensten im Team und gleichzeitig bereiten wir uns ja auch schon die nächsten Spiele vor.“ 

„Ein Stück voraus“

Bevor die FLF-Frauen zwischen November und April gleich drei Heimspiele bestreiten werden, musste eine nicht ganz unproblematische Reise nach Ohrid bewältigt werden. Am Samstag flog das Team von Wien nach Skopje. Dort wartete eine dreistündige Busreise. „Für die Erholung war das natürlich nicht optimal“, sagte die vielseitige Spielerin, die am Freitag 14 Kilometer zurückgelegt hatte. Der nächste Gegner fuhr gegen Lettland seine ersten drei Punkte der Kampagne ein. „Sie sind uns ein Stück voraus“, sagte de Bruyn. „Es handelt sich um eine physische Mannschaft, die gerne schnell nach vorne spielt. Wir haben ihre Schwächen analysiert und hoffen, dass wir uns diesmal auch offensiv mit einem Torschuss zeigen können. Gegen unsere letzten Gegner mussten wir so sehr defensiv arbeiten, dass der Saft fehlte, um die Offensivaktionen bis zum Schluss durchzuziehen. Aber das wird mit der Zeit kommen.“

Auch Trainer Dan Santos sieht die Nordmazedonierinnen klar in der Favoritenrolle. „Sie sind auf einem höheren Level als wir und haben auch schon mehrere Qualifikationsspiele hinter sich. Aber wir können spielerisch mithalten. Es wird auch ein paar Änderungen auf unserer Seite geben“, hatte er bereits vor einer Woche erklärt. Aus diesem Grund dürfte es wiederum ein paar personelle Wechsel im Aufgebot geben, mit einer offensiveren Ausrichtung als in Österreich. Mit Caroline Jorge wurde ein 15-jähriges Offensivtalent nominiert, das möglicherweise ein paar Einsatzminuten bekommen könnte. 

Zähler stehen in Nordmazedonien noch nicht im Fokus, wie der Coach bereits unterstrich: „Auch gegen Nordmazedonien können wir nicht mit Punkten rechnen, aber zumindest handelt es sich um einen Gegner, an dem wir uns messen können. Es ist unser Ziel, schnell auf deren Niveau zu gelangen. Es ist unsere Bestandsaufnahme.“ 

Das FLF-Aufgebot

Tor: Lucie Schlimé, Natascha Kremer
Verteidigung: Cathy Havé, Noémie Tiberi, Emma Kremer, Jessica Berscheid, Jessica Becker, Marianna Lourenco
Mittelfeld: Marta Estevez, Laura Miller, Marisa Soares, Noémie Raths, Edina Kocan, Kelly Mendes, Gabriela Crespo
Angriff: Kim Olafsson, Isabel Albert, Joana Lourenco, Kimberly dos Santos, Julie Marques, Kate Thill, Caroline Jorge
Gesperrt: Jill de Bruyn