BascharageFledermaus, Eidechse und Faust: Der Widerstand gegen die Umgehungsstraße geht weiter

Bascharage / Fledermaus, Eidechse und Faust: Der Widerstand gegen die Umgehungsstraße geht weiter
Protestaktion am Ostermontag, da darf die Ostereiersuche nicht fehlen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Das Wetter meinte es zwar nicht sonderlich gut mit den Organisatoren, trotzdem zog die nächste Protestveranstaltung der Bürgerinitiative Suessem (BIGS) gegen die Umgehungsstraße Bascharage am Ostermontag recht viele Menschen an.    

Rund 50 Teilnehmer seien es über den gesamten Nachmittag gewesen, schätzt Patrizia Arendt, Sekretärin der BIGS. Neben der traditionellen Ostereiersuche blieb genug Zeit, die nächste symbolische Aktion gegen den Bau der Bascharager Umgehungsstraße anzugehen. Dabei wurden am „Bobësch“ und am „Zämerbësch“ Plaketten in Herzform aufgehängt. Zunächst einmal entlang der Straße Plaketten mit aufgemalten Eidechsen. Arendt erklärt: „Eidechsen sind geschützte Tiere und müssen demnach bei Bauvorhaben umgesiedelt werden. Eigentlich hätte das längst geschehen müssen. Denn es ist nicht so einfach, einen neuen Lebensraum für sie zu schaffen.“ Auf eineinhalb bis zwei Jahre schätzen Experten die Zeit, ehe die Tiere eine neue Heimat akzeptieren würden. Und dort, wo sie umgesiedelt werden sollen, sei noch immer nichts geschehen, so Arendt.

Im „Bobësch“, einer Natura2000-Zone, sind es die Fledermäuse, die vom Bau der Umgehungsstraße bedroht sind, weshalb sie hier auf den Plaketten abgebildet sind. „Einen Ersatzlebensraum für Fledermäuse zu schaffen ist viel schwieriger als für Eidechsen. Sie lassen sich nicht so einfach in eine neue Umgebung umsiedeln“, erklärt Patrizia Arendt. Als drittes Symbol kam am Montag die Faust zu Ehren. Sie unterstreicht die Entschlossenheit zum Widerstand gegen den Bau der Umgehungsstraße, der im Juli 2018 vom Parlament verabschiedet wurde. Die 4,2 Kilometer lange Straße verläuft vom Ortsausgang in Käerjeng bis zur „Collectrice du Sud“ größtenteils auf Sanemer Boden und durchquert den „Bobësch“ und den „Zämerbësch“. 

Anfang März hatte die „Biergerinitiativ Gemeng Suessem“ eine Nichtigkeitsklage vor dem Verwaltungsgericht gegen Entscheidungen des Umweltministeriums vom 19. November 2020 und vom 25. Februar 2021 eingereicht. Es geht dabei um Absenkungsarbeiten am CR110 zwischen Sanem und Bascharage sowie den Bau von Stützmauern. Für die BIGS stehen die Arbeiten „im direkten Zusammenhang mit der zu bauenden Brücke der Umgehungsstraße über den CR110.“ Sie schlussfolgert, dass „das wirkliche Ziel des vom Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten eingereichten Projekts darin besteht, den Ponts & Chaussées zu erlauben, schon jetzt mit den Arbeiten an der Umgehungsstraße Bascharage zu beginnen.“ 

Grober J-P.
7. April 2021 - 22.17

Warum nicht unterirdisch? Die A13 sollte ursprünglich doch unter dem Hierschbierg verschwinden, oder irre ich mich wieder? Das wäre ein Segen für Petingen und Rodingen.

Joseph
7. April 2021 - 20.45

Der Bobësch und der Zämerbësch sind ein wertvolles und von der EU geschütztes Ökosystem welches nicht wegen einer Umgehungsstraße zerstört werden darf damit die Elektroautos in der Zukunft dort im Stau stehen. Dieses Natura2000 Gebiet ist eine grüne Lungen zwischen Sanem und Bascharage und wichtig für die Lebensqualität der Bürger beider Ortschaften. Der Bau dieser Umgehungstrasse wird etwa 8 ha Wald, wertvolle Biotope und die biologische Vielfalt kaputt machen. Dazu kommt eine Zerschneidung des Naturschutzgebiets Dreckwiss. Es gibt vernünftigere Lösungen um die Lebensqualität im Zentrum von Bascharage zu verbessern.

Emile
7. April 2021 - 19.48

Ech denken oft wann ech durch Kaerjeng fueren un déi Leit , déi do wunnen. Sie stinn mir méi noo, wéi d' Fliedermeis an all déi Saachen. D'Strooss muss kommen.

J.C. Kemp
7. April 2021 - 17.10

Et ass wéi mat der Nordstrooss. Joerelang ass dogéint Stuerem gelaaf a manifestéiert gin. Elo bäisst bal jiddereen sech an den Hënner a seet, hätt scho misste vill éischter sin, a firwaat geht se net bis op Huldang? Mat där dote geht et och esou. Déi kommend Generatioun baut se dach!

CESHA
7. April 2021 - 16.08

Ich hätte gedacht, die "Käerjhénger" wären froh über eine Umgehungsstrasse, damit sich die Blechlawine nicht mehr durch den Ortskern wälzen müsste.

HTK
7. April 2021 - 11.21

Leider sind Immo-Haie und Baumogule nicht an Fledermäusen interessiert.Und wenn die Lebensqualität in den Ortschaften gegen Null tendiert,weil immer mehr Einwohner immer mehr Autos fahren,dann muss man das Unmögliche versuchen und eine Lösung finden.Die Schweine müssen sich mit den Metzgern zusammensetzen und eine gemeinsame Lösung finden,sozusagen. Die Betroffenen werden wohl nicht an dieser Aktion teilgenommen haben.Die Luxemburger müssen sich überlegen wie weit sie das Land zubetonnieren wollen,da ist eine Umgehungsstraße Kleinkram. Welche Untaten möglich sind schaue sich einmal das Moselstädtchen Wasserbillig an. Das ist Untergang in Waschbeton.