SchengenFisch und Wein von der Mosel: „Festival du Pinot et de la Friture“ feiert 50. Jubiläum

Schengen / Fisch und Wein von der Mosel: „Festival du Pinot et de la Friture“ feiert 50. Jubiläum
Die Veranstalter waren hocherfreut über den Besucherstrom aus dem In- und Ausland Foto: Herbert Becker

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„Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“, wusste seinerzeit schon der Historiker Jean Jaurès. Diesen oft zitierten geflügelten Ausspruch bemühen wir gerne im Hinblick auf das traditionsreiche „Festival du Pinot et de la Friture“ am geschichtsträchtigen Dreiländereck in Schengen. Auf dem idyllisch direkt an der Mosel gelegenen Festplatz „Ënnert de Lannen“ ging am Wochenende die 50. Auflage des Festes über die Bühne.

Nahezu alle Tische sind bereits besetzt, als wir am Samstagabend auf dem Festplatz eintreffen. Wir sind verabredet mit Gilbert Ruppert, Präsident der „Amicale Schengen Asbl.“, und mit Yves Kerg, Präsident der „Jugendinitiative Boermereng Asbl.“. Die beiden Vereine richten das Fest seit 2012 gemeinsam aus.

Näheres zur Entstehung, Philosophie und Historie des Festivals erfahren wir von Gilbert Ruppert. „Gestartet sind wir 1971 mit einem klassischen Zeltfest ganz hier in der Nähe an der Mosel, als es diesen Platz in der heutigen Form noch nicht gab“, erklärt er. „Grundgedanke des Festes war in erster Linie die Promotion der Burgunderweine, die hier an der südlichen Mosel besonders gute Böden vorfinden und daher von ausgezeichneter Qualität sind. Dazu stand die Pflege der Wein- und Lebenskultur im Fokus. Bei Vereinsgründung waren übrigens nahezu alle lokalen Winzer Mitglied der ‚Amicale’. Bis 1987 fand das Fest in der beschriebenen Form statt. Auf der Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal kamen wir dann auf die Idee, eine klassische ‚Friture de la Moselle’ anzubieten. Das ist bis heute der Hauptanziehungspunkt für unsere Gäste.“

Rein-Erlös zur Dorfverschönerung

Nach der Ankündigung der „Amicale“, sich nach dem Jubiläumsfest aus Altersgründen aus der Organisation zurückziehen zu wollen, ergriff man in Bürmeringen gleich die Initiative. „Wir haben unlängst die ‚Kulturinitiative Schengen’, kurz KIS, ins Leben gerufen“, berichtet Yves Kerg. „Jeder aus unserem Club, der sich zu alt fühlt, und jeder aus der ‚Amicale’, der noch Lust und Laune verspürt, kann hier Mitglied werden. Dieser Verein wird dann künftig unser neuer Kooperationspartner bei der Planung und Durchführung des Festivals sein.“

„Wir verprassen im Übrigen den Rein-Erlös des Festes nicht für kurzweilige Unternehmungen“, bemerkt Gilbert Ruppert. „Der Gewinn wird der Dorfverschönerung zur Verfügung gestellt. So haben wir uns zum Beispiel an der Renovierung des Markushauses finanziell beteiligt. Weitere Zuwendungen sind künftig geplant für die Restaurierung des Steinkelters am Kochhaus sowie die Re-Installation des Mosaiks des Gemeindewappens.“

Mit lobenden Ausführungen sprach sich Ruppert auch über die Unterstützung von den Gemeindeautoritäten aus. Sowohl bei der Logistik und der Materialbeschaffung wie Stände, Zelt oder Bestuhlung für das Fest als auch für unbürokratische Erteilungen der erforderlichen Genehmigungen wird man hier tatkräftig unterstützt.

Frisch gereinigter Fisch

Neben der einheimischen Bevölkerung entdecken wir vor Ort auch zahlreiche Gäste aus Frankreich und Deutschland. Man genießt hier offensichtlich das moselländische Ambiente, lässt die Seele baumeln und genießt einen „gudde Patt Muselwäin“. Vornehmlich Grau- und Weißburgunder und Auxerrois finden wir im Angebot, dazu prickelnde Perlen von den heimischen Winzern sowie den bei den aktuellen Temperaturen hochgeschätzten leichten „Summerwäin“ von der Genossenschaftskellerei.

Zum Moselwein gehört ohne Frage auch „e gudde Mauffel“. Klassiker und zugleich Renner ist hier die klassische „Friture“. Mehr als 5 Zentner des köstlichen frittierten kleinen Fisches gehen am Wochenende über die Theke. Nicht fehlen dürfen Grillwurst, Metties, Koteletten und, aus der portugiesischen Küche, die Bifana, das beliebte Schweinefleisch-Sandwich.

Die Degustation der „Friture“ lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Gilbert Ruppert gesellt sich noch einmal zu uns. „Das A und O bei der ‚Friture‘ ist ein absolut sauberer Fisch“, erklärt er. „Die Fische kommen frisch geputzt bei uns an. Der ‚Club des jeunes’ hat jedoch gestern jedes einzelne Exemplar noch einmal mit der Zahnbürste gereinigt und anschließend getrocknet. Ein Plus in puncto Qualität und es hält das Frittierfett lange sauber.“

Musikalisch unterhalten wurden die Besucher an beiden Tagen vom Orchester „Hämelmaous“ (Romain Thielen und Nathalie Slaby). Dazu gab’s am Sonntagnachmittag noch ein Konzert mit den „Gehaansbléiser“.

Unser Fazit: „Muselfësch a Muselwäin“ – eine exzellente Vermählung und nur zu empfehlen.

Kosti
8. August 2022 - 20.04

Reinerlös für verschiedene Restaurierungen,Dorfverschönerung, usw. ist denn die Gemeinde nicht im Stande solches selbst zu finanzieren,bei diesen heissen Sommertemperaturen könnte man auch mal ans Schengenmuseeum denken,z.B. klimatisieren von Museeumsbistro,dort ist es unerträglich und immer mehr unerträglicher,für verschiedenes unötiges Gestalten gemeindeseits was Geldsummen verschlingt ist ein Budget vorhanden, lächerliches und armseliges Getue. All Kommentar überflüssig.