Fipronil-Eier: Aldi informierte Luxemburger Regierung nicht

Fipronil-Eier: Aldi informierte Luxemburger Regierung nicht

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Der Lebensmitteldiscounter Aldi hat bereits vor einigen Tagen verseuchte Eier in Luxemburg entdeckt. Aber: Er meldete den Fund nicht an das Gesundheitsministerium.

In den Luxemburger Filialen des Lebensmitteldiscounters Aldi wurden Eier entdeckt, die mit dem Insektengift Fipronil verseucht sind. Laut Tageblatt-Informationen wurden die betroffenen Eier bereits vor Tagen aus dem Handel gezogen. Allerdings versäumte Aldi, die Abteilung für Lebensmittelsicherheit im Ministerium zu informieren.

„Eigentlich hätte Aldi das dem Gesundheitsministerium melden müssen“, sagt ein Sprecher der Abteilung am Dienstag gegenüber dem Tageblatt. Die Mitarbeiter der Lebensmittelinspektion hätten bereits „einen Verdacht“ gehabt. Aber, so der Sprecher: „Wir haben die Information erst heute von Aldi bekommen.“ Auch die Luxemburger Kunden der Lebensmittelmärkte wurden nicht informiert.

Aldi erklärte, nur Eier aus Belgien zu verkaufen

Pikant: Gegenüber dem Tageblatt hatte ein Aldi-Mitarbeiter noch in der vergangenen Woche erklärt, dass die in Luxemburg verkauften Eier aus Belgien stammten – und deshalb nicht verseucht seien. Wegen des Fipronil-Skandals hatte der Discounter deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf genommen.

Bis wann die Eier dennoch in Luxemburg verkauft wurden – und seit wann Aldi von der Verseuchung wusste – ist unklar. Das niederländische Wirtschaftsministerium hatte bereits am 3. August vor Eiern aus der Charge NL-43868 gewarnt. Eben diese Charge wurde von Aldi auch in Luxemburg verkauft.

Verbraucher müssen erst bei großem Risiko informiert werden

„Die Meldepflicht für Verbraucher gilt erst, wenn ein bestimmtes Risiko für den Konsumenten besteht“, erklärt der Sprecher der Lebensmittelsicherheit. Die Fipronil-Kontamination läge bei den in Luxemburg verkauften Eiern aber nur bei 0,2 Milligramm pro Kilogramm Ei. Dies sei ein geringer Wert.

Wie die Regierung am Dienstagabend mitteilte, wurden die verseuchten Eier ab dem 25. Juli in den Luxemburger Aldi-Filialen verkauft. Betroffen sind Eier mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 15. August 2017 und 16. August 2017 und den Chargennummern X-NL42364-XX und X-NL43868-XX. In den Eiern der Charge NL43868 steckt so viel Fipronil, dass Kinder sie nicht essen sollten. Die Charge X-NL42364-XX ist laut Gesundheitsministerium ungefährlich.

Fipronil ist ein Insektengift, das zur Bekämpfung von Flöhen, Läusen und Schaben eingesetzt wird. Laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung sind nach dem dem Verzehr einer höheren Dosis Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Unruhe und Schweißausbrüche möglich.

Klengen Dokter
9. August 2017 - 7.20

2 BE..... 3 BE.....usw "Affaire à suivre"

Max
9. August 2017 - 7.09

Und in welchem Ausmass waren schon Politiker unter vorgehaltener Hand informiert, blieben tatenlos und stellten andere unsinnige Fragen um vom Thema abzulenken?

Hellseher
8. August 2017 - 23.20

Und morgen wird dann bekannt dass auch andere Handelsketten mit belgischen Eiern betroffen sind.

Rabbelkapp
8. August 2017 - 22.23

Interessant wäre zu wissen, von wo informierte Aldi & Co.-Mitarbeiter denn die Eier die sie verbrauchten, her hatten. Scheint mittlerweiler in so manchen DIngen im alltäglichen Leben hier im Lande geduldet zu sein, dass bestimmte Leute oder Firmen, von wem auch immer ausgesucht, ein wenig kriminell sein dürfen und die Betroffenen davon noch froh sein dürfen wenn sie noch mit einem blauen Auge davon gekommen sind. Kann Jacques Zeyen nur beipflichten "schöne neue Welt". Packen wir es an, es gibt noch viel zu lernen!

Jemp
8. August 2017 - 21.57

Eng Sauerei vun Aldi. Hoffentlech gett et eng ganz säfteg Geldstrof. Den normale Bierger gett jo och gnadenlos bestroft, wann en 1 km/h ze séier firt.

Mir warden..............
8. August 2017 - 21.45

Mir warden op eng Erklärung vun der Aldi Direktioun Letzebuerg.

weit
8. August 2017 - 20.37

Aldi hat doch die Medien und Bevölkerung informiert und die Eier aus dem Verkehr gezogen.

K1000
8. August 2017 - 20.20

Jeder Kebab-Händler oder Thüringer-Verkäufer wird mit Hygiene-Kontrollen genervt !!! Aber Cactus, Aldi, Delhaize etc. können wochenlang unbehelligt solches Zeugs verscherbeln ....... da wären jetzt aber einige Erklärungen vonnöten !!!

jacques zeyen
8. August 2017 - 20.10

Das heisst also,ein wenig vergiftete Eier sind erlaubt. Ein wenig kriminell ist also nicht strafbar. Dann mag ich doch lieber Pferdefleisch in der Lasagne,es sei denn der Sattel wurde mit verarbeitet. Schöne neue Welt. J