Unicef / Fast eine Milliarde Kinder „extrem stark gefährdet“ durch Klimawandel – Report erwähnt Luxemburg
Wo bleibt eigentlich die Wut der Eltern? Es ist die erste Frage, die einem mit dem neuen Unicef-Bericht über die Gefährdung von Kindern durch die Klimakrise in den Kopf kommt. Luxemburg schneidet zwar gut ab, doch praktisch alle Kinder weltweit sind bedroht. Auch Sandra Visscher, Direktorin von Unicef Luxemburg, sieht keinen Grund, sich auf vermeintlichen Lorbeeren auszuruhen.
Dem am Freitag veröffentlichten Klima-Risiko-Index von Unicef zufolge sind praktisch alle Kinder weltweit (mehr als 99 Prozent) mindestens einem der in dem Index analysierten Risiken ausgesetzt. Fast eine Milliarde Kinder in 33 Ländern und damit fast die Hälfte aller Mädchen und Jungen auf der Erde werden als „extrem stark gefährdet“ eingestuft.
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Den kompletten Report auf Englisch gibt es hier als PDF.
Noch in der Entwicklung befindliche Kinder seien wegen ihrer Konstitution „weniger in der Lage, plötzliche Schocks wie Überschwemmungen, Dürren, extreme Unwetter und Hitzewellen zu überstehen“, heißt es in dem Bericht. Benachteiligungen aufgrund von Klima- und Umweltzerstörung könnten bei Kindern gar dazu führen, „dass sie ihr ganzes Leben keine Chancen haben“.
Erstmals untersucht
Mit seinem Bericht, zu dem Klimaaktivistin Greta Thunberg die Einleitung mitverfasst hat, analysiert Unicef nach eigenen Angaben erstmals die weltweiten Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder. Für den Bericht mit dem Titel „Die Klimakrise ist eine Krise der Kinderrechte: Einführung des Klima-Risiko-Index für Kinder“ wurden aktuelle Daten aus mehr als 160 Staaten, darunter auch Luxemburg, ausgewertet.
Zu den 33 Staaten, in denen Kinder als „extrem stark gefährdet“ eingestuft werden, gehören Mali, Nigeria, Somalia, Madagaskar, Afghanistan, Bangladesch, Indien, der Jemen, Haiti, Myanmar und die Philippinen. Damit seien ausgerechnet Länder betroffen, die mit am wenigsten zur Erderwärmung beitragen, hebt Unicef hervor. Auf die 33 Staaten entfallen demnach nur neun Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen.
Luxemburg belegt von den 163 analysierten Ländern Rang 162. Kinder hierzulande sind demnach im Weltvergleich deutlich weniger stark durch den Klimawandel gefährdet. Nur Island liegt in dem Ranking um einen Platz besser. Dass Kinder in Luxemburg nicht vom Klimawandel betroffen sind, heißt dies aber nicht – schließlich macht der nicht an Landesgrenzen halt. Auch deswegen, sagt die Direktorin von Unicef Luxemburg, Sandra Visscher, gegenüber dem Tageblatt, sei es wichtig, Kindern und Jugendlichen ein Mitspracherecht bei der Klimapolitik zu geben.
Luxemburgs schlechte Luft
Zudem solle man sich von der jetzt guten Platzierung im Bericht nicht in die Irre führen lassen, so Visscher, die auf einen früheren Bericht hinweist, der die gesundheitlichen Gefahren durch Luftverschmutzung auch für Kinder in Luxemburg betont. Visscher erinnert ebenfalls an die rezenten Überschwemmungen, die auch Teile Luxemburgs schwer getroffen haben, und daran, dass Luxemburg im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viele Ressourcen verbraucht. Sich jetzt auf den guten Ergebnissen aus dem Bericht auszuruhen, sei auf jeden Fall der falsche Ansatz, sagt Visscher, schließlich „könnten wir ja auch mal Vorbild sein“.
„Obwohl Kinder und Jugendliche am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind, sind sie schon jetzt am stärksten von seinen Auswirkungen betroffen“, heißt es in dem Bericht, den das UN-Kinderhilfswerk am Freitag veröffentlichte und demzufolge fast die Hälfte aller Kinder weltweit extrem hohen Klima-Risiken wie Hitzewellen, Überflutungen und Dürren ausgesetzt sind.
Konkret leiden demnach schon heute weltweit rund 820 Millionen Kinder und damit mehr als ein Drittel der Heranwachsenden stark unter Hitzewellen. 400 Millionen Kinder seien aktuell durch Wirbelstürme bedroht, außerdem seien 330 Millionen Kinder Überschwemmungen durch Flüsse ausgesetzt. 240 Millionen Kinder sind laut Unicef in Küstenregionen von Überschwemmungen betroffen.
Zu diesen Ereignissen kommen langsam einsetzende Veränderungen hinzu. Schon jetzt litten 920 Millionen Kinder an Wasserknappheit, heißt es in dem Bericht. Auch Infektionskrankheiten wie Malaria oder Dengue, die durch Mücken oder andere Krankheitserreger übertragen werden, nähmen in Folge der Klimaveränderungen zu. Davon seien weltweit derzeit mehr als 600 Millionen Kinder bedroht.
Mehr Mitspracherecht für die Jungen
Unicef hebt hervor, dass sich die klimabedingten Risiken gegenseitig verstärken. So könnten Unwetter und Wirbelstürme in Verbindung mit dem Anstieg des Meeresspiegels zu Sturmfluten führen.
Als Konsequenz aus seinen Befunden ruft Unicef die Regierungen auf, „dringend mehr zu tun, um den Klimawandel und seine Auswirkungen zu bekämpfen und insbesondere die Treibhausgas-Emissionen zu verringern“. Außerdem müsse mehr in Maßnahmen zur Klimaanpassung und die Bildung im Bereich Klima- und Umweltschutz junger Menschen investiert werden.
Unicef fordert überdies, Kinder und Jugendliche müssten „in alle nationalen, regionalen und internationalen Klimaverhandlungen und -entscheidungen einbezogen werden“. Dies gelte auch für die UN-Klimakonferenz im November in Glasgow. (A.B., AFP)
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„..Mit seinem Bericht, zu dem Klimaaktivistin Greta Thunberg die Einleitung mitverfasst hat, ..“ Dann ist der Bericht ja von „höchster Stelle“ abgesegnet. Dass seit Jahrzehnten Kinder auf die Welt kommen in Regionen in denen sich nicht einmal die Vögel vermehren,weil es nichts zu beißen gibt,macht der Mensch munter weit und….schaut zu wie die Kleinen verhungern. DAS ist ein Tabuthema,sowohl im Vatikan als anderswo.Aber der Natur ist das egal.Das müsste auch Greta wissen.
Ech wees et jo nit esou genee,mee mat déen honnerten Milliounen wou Bezos an Branson,an och aaner,an d’Luucht geschoss hun,wiir et meïglich villen,villen Kanner ze hellefen,oder?Mee,daat meet jo keng esou dëck Reklam!