Fälschungen bereiten Regierung wenig Sorgen

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Die EU warnt: Produktpiraterie kostet Tausende Arbeitsplätze. Luxemburg ist von den Auswirkungen jedoch kaum betroffen.

Produktpiraterie kostet in der EU jedes Jahr 800.000 Arbeitsplätze. Mit diesen erschreckenden Zahlen hat der Europäische Wirtschafts- und Sozialauschuss vergangene Woche aufgewartet. Das Wirtschaftsministerium gibt für den Standort Luxemburg jedoch Entwarnung. Es gebe im Land nur wenig produzierendes Gewerbe, dadurch halte sich die negativen Auswirkungen von gefälschten Produkten auf den nationalen Arbeitsmarkt in Grenzen, erklärten die Volkswirte auf Nachfrage des Tageblatts.

Insgesamt wurden im Jahr 2016 EU-weit Fake-Waren im Wert von 670 Millionen Euro beschlagnahmt, den wirtschaftlichen Schaden schätzen Volkswirte auf bis zu eine Billion Euro. In Luxemburg sind fünf Mitarbeiter der Zollverwaltung für den Kampf gegen gefälschte Produkte abgestellt. „Aber alle Beamte, die für den Import von Waren aus Nicht-EU-Ländern zuständig sind, sind in Kontrollen involviert“, erklärt Nadine Scholtes vom Zoll im Gespräch mit dem Tageblatt. Die Kontrolleure checken aber nicht nur Frachtflieger am Flughafen oder Lkw auf der Autobahn. Ein besonderes Augenmerk legen sie auch auf ganz banale Postpakete.

Die Fälschung kommt im Postpaket

„Der Trend geht in Richtung ‚Small Parcels‘, die von Expresslieferanten oder per Post gebracht werden“, sagt Scholtes. Darüber landen nicht nur Drogen sondern auch Fälschungen direkt beim Kunden in Luxemburg. 436 Fälle behandelten die Zollfahnder 2016, insgesamt beschlagnahmten sie in jenem Jahr 67.400 gefälschte Gegenstände. Den größten Batzen davon stellten die 19.920 Kapseln von gefälschten Potenzmittelchen, die ein französisches Netzwerk über Luxemburg verschiffte. Im Jahr 2017 nahm der Luxemburger Zoll bereits 39.800 Artikel in Beschlag.

Die meisten Fälschungen kommen laut Zoll-Sprecherin Scholtes übigens aus Ostasien und der Türkei. Spitzenreiter sind Medikamente, es folgen Zigaretten, Spielsachen – und sogar Lebensmittel. „Das liegt daran, dass hier große Mengen in Paketen verschickt werden können“, sagt Scholtes. Am öftesten gefälscht werden allerdings Markenprodukte wie Schuhe und andere Kleidungsstücke.

dinonicola
4. August 2017 - 19.23

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Rosch
30. Juli 2017 - 15.42

Produktpiraterie kostet in der EU 800.000 Arbeitsplätze. Das sind zwar unbewiesene Spekulationen aber sicher ist eines: Das ist nur ein Bruchteil der Arbeitsplätze, die EU-weit durch die aktuelle Verbrennungsmotor-Hysterie in der gesamten Autoindustrie (Herstellung, Logistik, Wartung und Verkauf), Mineralöl- und Zuliefererwirtschaft verloren gehen. Und wir werden trotzdem sterben ! So sicher wie das Amen nach dem Gebet kommt.