Zwischen Abseitstoren und HostertF91-Trainer Carlos Fangueiro im Gespräch: „Wir brauchen einen zusätzlichen Stürmer“

Zwischen Abseitstoren und Hostert / F91-Trainer Carlos Fangueiro im Gespräch: „Wir brauchen einen zusätzlichen Stürmer“
Immer voll bei der Sache: Carlos Fangueiro (r.) Foto: Gerry Schmit

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Der F91 Düdelingen kehrte am Freitagmittag aus Posen zurück und tritt bereits am Sonntag gegen die US Hostert an. Trainer Carlos Fangueiro muss schnell über die Enttäuschung wegkommen, dass die Schiedsrichter schon wieder ein Abseitstor nicht gesehen haben und wartet sehnsüchtig auf seinen neuen Angreifer.

Tageblatt: Herr Fangueiro, in sieben Europapokalspielen hat der F91 Düdelingen drei Abseitstore kassiert. Das muss Sie doch ungeheuer wurmen?

Carlos Fangueiro: Es nervt mich, keine Frage. Am Abend vor unserem Spiel habe ich mir die Champions-League-Partie zwischen Benfica und Dynamo Kiew angesehen. Dort ist der VAR (Video Assistant Referee, Anm. d. Red.) zum Einsatz gekommen. Und dann frage ich mich, warum das in der Conference League nicht der Fall ist. Jeder weiß, dass eine 0:1-Niederlage unsere Chancen auf die Teilnahme an der Gruppenphase verbessert hätte. Aber so kassieren wir wieder einmal ein Abseitstor und müssen jetzt einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Das tut weh, auch wenn wir gegen Lech Posen nicht unsere beste Leistung abgeliefert haben.

Gegen Posen wurde einmal mehr deutlich, dass Düdelingen noch eine Alternative im Sturm braucht. Hat es generell zu lange gedauert, diese Lücken zu schließen?

Wir hatten einen Stürmer an der Angel, aber aus vertraglichen Gründen hat es nicht geklappt und jetzt müssen wir uns weiter darum bemühen, das passende Puzzlestück zu finden. Es bestehen keine Zweifel daran, dass wir einen zusätzlichen Stürmer brauchen. Samir Hadji und Joao Magno leisten ausgezeichnete Arbeit, aber unser Spielstil ist sehr kraftaufwendig und manchmal brauchen die beiden eine Pause. Gegen Lech Posen waren sie nicht so beweglich wie üblich – wahrscheinlich waren sie müde. Ich will aber nicht einfach nur einen Spieler verpflichten. Es muss passen und wir werden uns weiterhin Zeit nehmen, jeden Stürmer genau zu analysieren. Es sollte ein Spieler sein, der aus einer ersten oder zweiten Liga kommt, aus einem Fußballland, das besser als Luxemburg ist. Ich möchte aber auch erwähnen, dass es schade ist, dass hierzulande nationale Transfers nur bis Mitte Juni möglich sind.

Trotz der 0:2-Niederlage in Polen ist eine Teilnahme an der Gruppenphase noch nicht vom Tisch. Müssen in diesem Falle mehrere neue Spieler verpflichtet werden, um die Doppelbelastung aus Meisterschaft und Europapokal zu meistern?

Ja, dann müssen wir reagieren. Neben einem Stürmer muss dann noch ein Abwehrspieler verpflichtet werden. Aber man hat in den vergangenen Wochen gesehen, dass ich mich auf fast alle Spieler verlassen kann.

Am Donnerstag traten Ihre Spieler in einem EM-Stadion in Posen an, am Sonntag werden wohl kaum mehr als 700 Zuschauer gegen Hostert präsent sein. Ist es mental schwer, den Umstieg auf die BGL Ligue zu schaffen?

Das nächste Spiel ist immer das wichtigste und wir konzentrieren uns ab heute (Freitag) auf die Partie gegen Hostert. Es ist schön, in Stadien wie dem in Posen zu spielen, zu reisen, neue Kulturen kennenzulernen und sich dadurch als Mensch weiterzuentwickeln. Das alles ist aber nur möglich, wenn wir die Arbeit in der heimischen Liga ordentlich erledigen. Wir müssen ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen und uns vor allem gut erholen, um gegen Hostert die drei Punkte zu holen.

Da Costa fällt länger aus

Der Düdelinger Abwehrspieler Manuel da Costa plagt sich derzeit mit einer hartnäckigen Achillessehnenverletzung herum. Erste Untersuchungen wurden bereits gemacht, ein IRM soll Klarheit schaffen. Beim F91 geht man davon aus, dass der 36-Jährige drei bis sechs Wochen ausfallen wird.