Champions LeagueF91 gegen Pjunik: Das 2,96-Millionen-Euro-Spiel

Champions League / F91 gegen Pjunik: Das 2,96-Millionen-Euro-Spiel
Der F91 Düdelingen und Verteidiger Manuel da Costa wollen dem armenischen Ansturm standhalten Foto: Pjunik Erewan

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der F91 Düdelingen kann am Dienstag gegen Pjunik Erewan (Anstoß: 19.30 Uhr) zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der luxemburgische Meister kann in die dritte Qualifikationsrunde der Champions League vorstoßen und sich gleichzeitig mindestens die Teilnahme an der Conference-League-Gruppenphase sichern.

Setzt sich der F91 im Duell gegen Pjunik Erewan (Hinspiel: 1:0) durch, dann kann gefeiert werden. Erstmals in der Vereinsgeschichte würde sich der Verein für die dritte Qualifikationsrunde der Königsklasse qualifizieren. Gleichzeitig würde feststehen, dass Düdelingen mindestens an der Gruppenphase der Conference League teilnehmen wird. Und das geht so: Verliert der F91 das nächste Duell gegen Roter Stern Belgrad, ist für Düdelingen nicht Schluss. Der Verein fällt in die Europa League und kann sich in den Play-offs für die Gruppenphase dieses Wettbewerbs qualifizieren. Verliert Düdelingen dort ein weiteres Mal, ist die Elf aus der „Forge du Sud“ noch immer nicht ausgeschieden, denn dann darf sie sich über ein Ticket für die Conference-League-Gruppenphase freuen.

So weit, so einfach – oder so schwer … je nachdem, wie man es nimmt. Einfacher ist eine nackte Zahl: Die Mannschaft, die am Dienstag eine Runde weiterkommt, sichert sich mindestens 2,96 Millionen Euro an UEFA-Einnahmen.

Doch bevor sich Düdelingen über die dritte Teilnahme an einer Europapokal-Gruppenphase freuen darf, muss erst einmal Pjunik Erewan aus dem Weg geräumt werden. Beim 1:0-Sieg im Hinspiel wurde jede Menge Selbstvertrauen getankt. In der Hitzehölle von Erewan traten die Düdelinger vor allem in der zweiten Hälfte sehr souverän auf. Nach dem Spiel und der langen Rückreise (der Flug hatte vier Stunden Verspätung) waren die Batterien bei der Mannschaft von Trainer Carlos Fangueiro jedoch platt. „Die Erholung gestaltete sich schwieriger als üblich, aber ich gehe davon aus, dass jeder morgen (Dienstag) bei hundert Prozent sein wird“, sagte der Portugiese bei der offiziellen Pressekonferenz.

Der 45-jährige Übungsleiter kann gegen den armenischen Rekordmeister auf seinen kompletten Kader zurückgreifen und will auch diesmal voll auf Sieg spielen: „Es ist nicht gut, eine Mannschaft auf ein Unentschieden einzustellen. Das kann schnell mal schiefgehen. Wir wollen gewinnen und werden unser übliches Spiel aufziehen.“ 

Quadratmeter, die zählen

Eine kleine Hilfe könnte dabei die Größe des Platzes sein. 676 Quadratmeter weniger stehen im Stade Jos Nosbaum im Vergleich zum Stadion in Erewan zur Verfügung. Das könnte vor allem für das raumgreifende Spiel des Gegners von Nachteil sein. „Das müsste uns eigentlich in die Karten spielen. Wir kennen unseren Platz und fühlen uns hier wohl“, sagt Fangueiro. Pjunik-Trainer Iegishe Melikian wollte nichts von diesem Thema wissen: „Der Platz ist nicht unser Problem. Das einzige Problem, das wir haben, ist, dass wir gewinnen müssen.“

Melikian präsentierte sich auf der Pressekonferenz sehr kämpferisch, aber auch noch teilweise niedergeschlagen nach der Schlappe im eigenen Stadion: „Nach der 0:1-Niederlage waren wir und die Fans sehr niedergeschlagen. Das ist mir sehr nahe gegangen. Wir sind jetzt mit der Einstellung nach Düdelingen gereist, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen und in die Gruppenphase einzuziehen. Wir wissen jetzt genau, wie der F91 spielt, und haben mehrere Matchpläne.“

Fangueiro vertraut darauf, dass seine Mannschaft die Leistungen aus den vergangenen Wochen bestätigen kann: „Es ist einfach wunderbar zu sehen, dass die Dinge, die wir im Training einstudieren, im Spiel auch umgesetzt werden. Zudem gelang es uns bisher immer, unsere schwachen Phasen durch jede Menge Maturität aufzufangen. Ich bin überzeugt, dass dies auch morgen (Dienstag) der Fall sein wird. Ich gehe davon aus, dass der Gegner wie schon im Hinspiel schnell und aggressiv spielen wird. Wir sind darauf gefasst.“

Schafft Düdelingen die Hürde Pjunik, wartet bereits am kommenden Dienstag der serbische Koloss Roter Stern Belgrad. Bereits jetzt ist dieser Gegner Thema im und um den Verein. F91-Stürmer Samir Hadji wiegelte jedoch vor der Partie ab: „Jeder träumt von Duellen gegen eine solche Mannschaft. Uns ist aber allen bewusst, dass wir dies nur erreichen können, wenn wir gegen Pjunik unsere Arbeit erledigen.“

Ausverkauft

Der F91 vermeldete am Montag, dass die Partie gegen Pjunik Erewan ausverkauft ist. Eine Abendkasse wird es dementsprechend nicht geben. Der Verein wies des Weiteren daraufhin hin, dass die Zuschauer den Pendeldienst, der auf dem Parkplatz des Match-Supermarktes startet, in Anspruch nehmen sollen.

Die Aufgebote

F91 Düdelingen:
Tor:
Lucas Fox, João Margato, Jonathan Joubert
Abwehr: Sylvio Ouassiero, Vincent Decker, Joscelino dos Santos, Jules Diouf, Chris Stumpf, Manuel da Costa, Valentino Tallarico, Mehdi Kirch
Mittelfeld: Filip Bojic, Miguel Gonçalves, Ivan Englaro, Hugo Antunes, Aldin Skenderovic, Dejvid Sinani, Bruno Freire, Charles Morren, Enzo Lima, Eliot Gashi
Angriff: Edis Agovic, Samir Hadji, Francisco Ninte, Mohcine Hassan
Trainer: Carlos Fangueiro

Pjunik Erewan:
Tor:
David Yurchenko, Vlad Chatunts, Sergey Mikayelyan, Stanislav Buchnev
Abwehr: Zoran Gajic, Juninho, Gevorg Najaryan, Mikhail Kovalenko, Artur Avagyan, Alexander Gonzalez, Arman Yeghiazaryan, Robert Demirchyan, Sergiy Vakulenko, Anton Bratkov
Mittelfeld: Leao Lima, Artak Dashyan, Hovhannes Harutyunyan, Nemanja Mladenovic, Zambrano Tillero, Eugeniu Cociuc, Yuri Gareginyan, David Davidyan
Angriff: Luka Juricic, Yusuf Otubanjo, Uros Nenadovic
Trainer: Iegishe Melikian