EmpfehlungenEU-Parlamentarier wollen Transportzeiten für Tiere begrenzen

Empfehlungen / EU-Parlamentarier wollen Transportzeiten für Tiere begrenzen
Kälber in einem Tiertransporter. Foto: PETA Deutschland e.V.

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Die bestehenden EU-Regeln zu Tiertransporten sollen überarbeitet werden. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss im Europäischen Parlament (EP) unter der Leitung der luxemburgischen Grünen-Abgeordneten Tilly Metz hat dazu einen Bericht samt Empfehlungen ausgearbeitet.

Während 18 Monaten hat ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des EP die Umsetzung der EU-Verordnung aus dem Jahr 2005 über den Transport von Tieren in der EU unter die Lupe genommen. Dabei haben sie verschiedene Mängel festgestellt. So würde die Verordnung den „Bedürfnissen der Tiere während des Transports (…) nicht umfassend Rechnung“ tragen, „weder in Bezug auf ihre Art, ihr Alter, ihre Größe und ihre körperliche Verfassung, noch in Bezug auf spezifische Anforderungen bei der Fütterung und der
Tränkung“, heißt es im Bericht der EU-Parlamentarier. Sie bemängeln, dass verschiedenste Unklarheiten in den Regeln dazu führten, dass die Verordnung in den EU-Staaten unterschiedlich ausgelegt werde. Das führe dazu, dass die Sorgfalt, mit der Tiere in der EU transportiert werden, sehr unterschiedlich sei, was sich angesichts der Wettbewerbssituation zum Nachteil der Tiere sowie mancher Tiertransporteure entwickele, je nachdem, wie die Vorschriften angewandt würden.

Denn es gebe große Unterschiede zwischen den EU-Staaten darin, wie die Vorschriften ausgelegt werden. „Sehr besorgt“ zeigen sich die EP-Abgeordneten etwa über die große Menge an „ungeeigneten Fahrzeugen“, die für den Transport der Tiere im Gebrauch seien. Es gebe nicht genug Platz, zu niedrige oder hohe Temperaturen würden den Tieren zu schaffen machen oder sie müssten zu lange etwa an Grenzen in den Fahrzeugen warten und die Tiere hätten keinen Zugang zu Trinkanlagen, wenn diese denn funktionierten, zählt Tilly Metz einige der festgestellten Probleme auf. Zudem würde nicht immer beachtet, in welchem Zustand sich die Tiere befinden, ob sie alt, krank oder verletzt sind oder ein Tier trächtig und daher nicht transportfähig ist.

Die Parlamentarier haben für ihren Bericht unter anderem zehn Anhörungen mit Experten, an die 50 Sitzungen mit Akteuren aus der Branche, Tierhaltern und Tierschützern durchgeführt sowie sich die Lage vor Ort angeschaut, erklärte Tilly Metz gestern. Zudem seien Informationen von Bürgern und nicht-staatlichen Organisationen berücksichtigt worden, wie aus dem Bericht hervorgeht. Das ermöglicht es den EP-Abgeordneten der EU-Kommission, die eine Reform der Verordnung über den Transport von Tieren angekündigt hat, Empfehlungen dazu vorzulegen. Die offenbar dankbar in Brüssel angenommen werden, wie die Vorsitzende des Ausschusses gestern während eines Pressegesprächs nach einer Sitzung erklärte.

Nur mehr maximal acht Stunden Transport

„Es ist ein riesiger Fortschritt zur aktuellen Situation“, was die EU-Parlamentarier ausgearbeitet hätten, findet die luxemburgische Grünen-Politikerin, auch wenn sich ihre Partei nicht mit allen Forderungen habe durchsetzen können. So verlangen die EP-Abgeordneten, dass künftig Schlachttiere nur mehr während maximal acht Stunden transportiert werden dürften. Ihre Fraktion hätte sich gewünscht, dass diese Regelung künftig für alle Tiere, also auch Zucht- und Masttiere, gilt, doch hätte sie sich nicht damit durchsetzen können, bedauert Tilly Metz. Sie hoffe nun, im Januar, wenn der Bericht samt Empfehlungen im Plenum zur Abstimmung komme, eine Mehrheit für diese Forderung zu bekommen. Auch Konservative und Liberale seien dem nicht abgeneigt. Daneben sollten trächtige Tiere überhaupt nicht mehr transportiert werden, „ausgediente“ oder alte Tiere nur mehr während maximal vier Stunden. Zudem empfehlen die EU-Parlamentarier eine EU-weite Harmonisierung der Kontrollen und Sanktionen, wenn Verstöße bei Tiertransporten festgestellt wurden, sowie eine bessere Ausbildung der Kontrolleure. Darüber hinaus soll eine sogenannte „Weiße Liste“ von Drittstaaten erstellt werden, die mindestens die EU-Vorschriften für Tiertransporte einhalten. Tiere sollten aus der EU nur mehr in diese Länder transportiert werden, zu denen Tilly Metz etwa die Schweiz, Großbritannien und Norwegen zählen würde.

Die luxemburgische Grünen-Abgeordnete geht davon aus, dass die Reform der Verordnung zu Tiertransporten 2023 abgeschlossen werden kann.

Wieder Mann
3. Dezember 2021 - 20.16

@Leila: Werte Leila ich habe weder Gicht, Rheuma noch sonst eine Krankheit , esse kein Fleisch weil es mir nicht schmeckt,.Ich verabscheue die Taktik der Veganer, Vegetarier die andere Mitbürger geradezu missionieren wollen. Dieses Sektierertum erinnert mich enorm an die Vorgehensweise manch brauner Bauernführer die den biodynamischen Anbau , wie auch das Vegetariertum zur Religion erklärten.( Zu diesem Thema gibt es genügend Artikel im Netz)Übrigens dürfte Ihnen nicht entgangen sein , die Nazis das modernste Tierschutzgesetz zum Wohl der Tiere in der damaligen Welt erschufen.Ein Gesetz das bis zum heutigen Zeit gänzlich übernommen wurde.Es dürfte Ihnen nicht entgangen sein diese Gesellen das Tierwohl vor Menschenwohl gestellt haben. Soviel zum Thema unbarmherzige Menschen ,Tierwohl,Menschenwohl.Mir sind Menschen lieber egal was sie essen, sich dieses Essen zu niedrigen Preisen leisten können.

Leila
3. Dezember 2021 - 14.02

"Wenn so viel Mißhandlung der Kreatur vorkommt, wenn der Schrei der auf dem Eisenbahntransport verdurstenden Tiere ungehört verhallt, wenn in unsern Schlachthäusern so viel Roheit waltet, wenn in unseren Küchen Tiere von ungeübten Händen qualvollen Tod empfangen, wenn Tiere durch unbarmherzige Menschen Unmögliches erdulden oder dem grausamen Spiele von Kindern ausgeliefert sind, tragen wir alle Schuld daran.“ ―Albert Schweitzer Dem ist nichts hinzuzufügen, außer: hat sich seitdem etwas zugunsten der Tiere geändert? Nein - NICHTS! Wer stets betont betont, Vegetarier zu sein aber... ist es nicht aus hehren Gründen, sondern verträgt Fleisch ganz einfach nicht mehr (vielleicht zuviel des Guten in früheren Jahren und deshalb heute Gicht oder so?)

Wieder Mann
3. Dezember 2021 - 8.28

Nach Klimaschutz , jetzt Tierschutz für Schlachtvieh. Erst verunglimpft man dem Bürger den fahrbaren Untersatz, jetzt wird durch die Hintertüre zum Angriff auf den Fleischkonsum geblasen. Fakt durch solche Maßnahmen durch die Hintertüre eine Verteuerung der Fleischprodukte eingeführt, viele Menschen sich kein Fleisch mehr leisten können. Ich bin schon seit Jahren Vegetarier, allerdings bin ich der Meinung jeder Bürger sollte essen was er mag, sich seine Mahlzeit zu niedrigem Preis leisten können .