GemeinderatEscher geben grünes Licht für Schrebergärten

Gemeinderat / Escher geben grünes Licht für Schrebergärten
Blühende Landschaften statt Wildwuchs. Die Spielregeln in den Schrebergärtenanlagen auf dem „Gaalgebierg“ werden durch eine neue Konvention anders festgelegt. Im Interesse aller Beteiligten übernimmt ein „Comité de pilotage“ die Verwaltung der Gärten. Foto: Editpress/Claude Lenert

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Gut gefüllte Tagesordnung im Escher Gemeinderat. Kulturell sei die Stadt gut aufgestellt, hieß es, auch mit Blick auf Esch2022. Infrastrukturmäßig stimmt das weniger. Deshalb wird der Sitzungssaal rundum erneuert. Die „Maison médicale“ braucht mehr Platz und zieht nach Belval. Mit Neuzugang Ben Funck sind die Reihen der LSAP wieder vollzählig. Und die Neubelebung der Schrebergärten bekam grünes Licht. Endlich. Eine Zusammenfassung.

Es heißt Abschied nehmen. Abschied vom Sitzungs-, Empfangs- und Hochzeitssaal im Escher Rathaus. Eingangs der Stadtratssitzung gab Bürgermeister Georges Mischo (CSV) am Freitag bekannt, dass die umfangreichen Renovations- und Modernisierungsarbeiten bereits am kommenden 4. April beginnen. „Diese Arbeiten sind dringend nötig und eigentlich überfällig, besonders was Technik (Ton!) und Umwelt, aber auch die Ästhetik anbelangt“, so Mischo. Rund 2,7 Millionen Euro werden investiert. Unter anderem in Holz, Glas und Vorhänge. Als Übergangsunterkunft für den Gemeinderat wurde ein Saal in Belval gefunden. Dort wird dann auch bereits die nächste Sitzung abgehalten. Bis voraussichtlich Anfang 2022 wird der Rat dort tagen, solange dürften die Arbeiten im Rathaus dauern.

Abschied nehmen heißt es dann aber auch von der „Maison médicale“ in der rue Emile Mayrisch gegenüber dem Krankenhaus „Centre hospitalier Emile Mayrisch“ (CHEM). Dem Wunsch des Gesundheitsministeriums entsprechend zieht sie nach Belval um, allerdings definitiv. Mehr Platz und adäquate Arbeitsbedingungen seien die Hauptursache für den Umzug, so Bürgermeister Georges Mischo. Die Stadt Esch habe mit dieser Entscheidung nichts zu tun, betont er.

Der Neue

Neben Schwanengesang gab es aber auch einen Willkommensgruß. Nämlich für Ben Funck (siehe Tageblatt vom 19. März). Mit dem 28-Jährigen sind die Reihen der LSAP nach Jahren endlich wieder vollzählig. Er rückt für Dan Codello nach, der zwar bei den letzten Gemeindewahlen auf der LSAP-Liste gewählt wurde, danach die Partei jedoch verließ, aber sein Mandat behielt. Im Februar ist Codello aus dem Gemeinderat ausgetreten, um sich fortan neuen Aufgaben im Rahmen grenzüberschreitender Zusammenarbeit zu widmen.

Ben Funck betonte in seiner Antrittsrede, wie froh er sei, jetzt einer von 19 Gemeinderäten im Dienste ihrer Heimatgemeinde zu sein. Seine Herangehensweise beschreibt er mit einem Zitat des sozialistischen Urgesteins Willy Brandt: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ Wenn man Ben Funck so reden hört, scheint kein Zweifel dran zu bestehen, dass er sich in Zukunft einmischen und die Escher Politik mitgestalten wird.

Lebendige Kultur

Die Escher Kulturpolitik steht auf gesunden Füßen, gab Schöffe Pim Knaff (DP) am Freitag zu verstehen. Die Bilanz der letzten Jahre von Kreativität und Kunst in der Minettemetropole lasse sich sehen. Er führt es auf die Agenda 21 zurück, mit der Esch und die neue Koalition sich 2017 als eine der ersten Städte des Landes einen Kulturentwicklungsplan gaben. Auch im Hinblick auf Esch2022. Womit Esch beim Großereignis in rund einem Jahr im Sinne des multikulturellen Charakters der Stadt auftrumpfen will, soll im Mai im Detail vorgestellt werden.

Zwei Einwände der Opposition: Bei den Vorbereitungen zu Esch2022 gebe es kaum Fehler, die in Esch nicht gemacht wurden. Zudem scheine sich das Interesse der Bevölkerung bisher zurückzuhalten, was bedauerlich sein, so Laurent Biltgen („déi Lénk“). Jean Tonnar (LSAP) wies darauf hin, dass Esch auch vor 2017, also eigentlich seit immer eine Vorreiterrolle in der Kultur gespielt habe, unter anderem mit dem Theater am Brillplatz.

Kultur in Esch, das ist natürlich besonders auch die Kulturfabrik – die Kufa. Auch sie wartet mit einem neuen Programm auf. Details gibt es im April bei einer Pressekonferenz.

Aufbruch im Schrebergarten

Kein Warten hingegen mehr, was die Schrebergärten auf dem „Gaalgebierg“ anbelangt (siehe Tageblatt vom 18. Februar).

In der Ratssitzung am Freitag gab es grünes Licht für eine neue Konvention, welche die Spielregeln in den Gartenanlagen neu festlegt. Dazu gehört vor allem eine andere Aufteilung. Die beiden Vereine „Gaart an Heem“ (CTF) und „Escher Gaardefrënn“ werden sich die Anlagen nicht mehr querbeet teilen. Die „Gaardefrënn“ werden ab jetzt alleine für den „Bouwenacker“ zuständig sein und die Garten-und-Heim-Leute nur für „Schneier“.

Ein „Comité de pilotage“, in dem Gemeindeverwaltung, Schrebergärtenvereine sowie das CIGL („Centre d’initiative et de gestion local“) vertreten sind, wird, wie Schöffe Martin Kox („déi gréng“) sagte, die Zuständigkeiten neu verteilen und vor allem dafür sorgen, dass keine Entscheidungen mehr ohne das Wissen und den Segen des Rathauses getroffen werden können. Dem Wildwuchs in den Gartenanlagen dürfte damit endgültig ein Ende gesetzt sein. Dies gilt auch für die Wasserversorgung, die im vergangenen Jahr für viel Unmut gesorgt hat, vor allem, weil einige Pächter kein Wasser bekamen, aber trotzdem dafür zahlen müssen. Geplant ist jetzt, die Wasserverteilung in den Anlagen zu erneuern.

Betont wurde am Freitag auch, dass die „sehr großen“ Gärten bei einem nächsten Pächterwechsel geteilt werden. Dies auch, um der Nachfrage nach den nach wie vor sehr beliebten Gärten mitten im Grünen gerecht zu werden.

Die Konvention wurde einstimmig angenommen. Im Rahmen der Diskussion über die Gartenanlagen hieß es unter anderem auch noch, dass die unzähligen Gartenschläuche, die in den Anlagen entlang der Wege zu finden sind, schnellstmöglich entsorgt werden. Was unter anderem die Kontrolle in den Schrebergärten anbelangt, betonte Vera Spautz (LSAP) auch, dass Esch mehr Bannhüter brauche.

Jemp
22. März 2021 - 10.18

@Willi Pedalo: Sie haben vergessen vorzuschlagen, dass auch alle öffentlichen Toiletten ans Fahrradwegenetz angeschlossen werden müssen. Der Anschluss an die Kanalistion kann dann später erfolgen, das Fahrradwegnetz ist wichtiger.

Willi Pedalo
21. März 2021 - 12.25

Ohne Kosten zu scheuen sollten die Gemeindeverantwortlichen genötigt werden, die Schrebergärten an das Fahrradwegenetz anzuschließen.Wie überhaupt neue Wohn-,Geschäfts-,Büroviertel nur noch mit Fahrradwegen erreichbar sein dürften.

Gariuen
20. März 2021 - 15.23

Gibt's denn auch fließendes Wasser für die Gärten? :-)

Blaat‘s Gast
20. März 2021 - 12.23

Dass Esch ,seit der SCV -Gewaltübernahme aus dem letzten Loch pfeift ist bekannt. Dies beweist ja heute auch der Zustand indem sich diese einst mächtigste Landespartei befindet. Nachdem die Escher Universisität und fast alle namhaften Geschäfte nach Belval gezogen sind wird auch der neue , von einigen wenigen Escher Schildbürger gewählte STADTRAT DER « WEISEN « nach diesem Kaff ziehen. Um dies dem Escher Steuerzahler unterjubeln zu können müssen eben absolut in Pandemiezeit dringliche Gemeindeflickarbeiten herhalten , besonders was Technik ( TON) und UMWELT (sic) und besonders die Ästhetik ( re-sic) für diese ausschliesslich aus Herren , gebürtigen Escher , Mondorfer usw. Stadtschulzen und Scheffen betrift. Dass in Seuchezeit auch die MAISON MEDICALE diekt neben dem städtischen Spital bessere Dienste an den Escher in Belval leisten wird ist unseren Weisen nicht entgangen. Von Opostionian diesem staatlichen Befehl , nicht die geringste Spur seitens des Escher Schuldheiß und Genossen . Der neue , den Platz des abtrünnigen tzotzialistischen ex-Gemeinderat (der freudig einen sicheren Gemeindearbeitsplatz unter einem CSV-Schulzen der unsicheren Kinobescäftigung in der entlegenen Hauptstadt vorzug ,) einnehmenden Ersatzmann soll sich wenn möglich daran erinnern dass sein deutsches Vorbild , der Willy abdanken musste da er u.a.m. den besten Weg die Zukunft zu gestalten nicht so genau nahm wie er behauptete. Der rührige PIM möchte doch mit seinen Vorschusslorbeeren für das Europa Kulturjahr 22 . das Reultat dieser Veranstaltung erst einmal ruhig abwarten .Dies umso mehr , da die jetztigen Stadtführer sich endlich bewusst sind dass die Mehrzaahl der Escher absulut kein Interesse an diesem Unsiinn bezeugen. Esch wäre bestimmt eine Schuhfabrik nützlicher als eine Kulturfabrik sein , oder ? Dass man weigstens die Stimmen der Schreibergärtner behalten will ist normal .Adios ESCH. - Gratissimum BELVAL