Eine Bürde für Bürden„Es wird das bis dato größte Windrad Luxemburgs“

Eine Bürde für Bürden / „Es wird das bis dato größte Windrad Luxemburgs“
Etwa so könnte die Landschaft mit dem neuen Windrad aussehen Foto: Roger Infalt

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Die Gesellschaft Nordenergie (Gemeinden Ettelbrück und Diekirch) planen zusammen mit der 2001 gegründeten „Société luxembourgeoise des énergies renouvelables S.A.“ (Soler), an der die SEO („Société électrique de l’Our S.A.“) und Enovos Luxembourg S.A. jeweils zur Hälfte beteiligt sind, den Bau des „Windparks Nordenergie“. Vorgesehen ist ein Windrad in der Nähe des Karelshaff, ein zweites, mit einer Gesamthöhe von 230 Metern, soll am Ort „auf dem Hasenbach“ in Bürden errichtet werden.

„Es wird das bis dato größte Windrad Luxemburgs“, hatte ein Verantwortlicher der Soler während der Informationsversammlung vom 9. Juli angemerkt. Es werde zudem eine Windkraftanlage, die am nächsten an Wohnhäusern stehen wird, und zwar in einer Entfernung von nur 750 Metern. Nicht allein diese Tatsache treibt die Einwohner aus Bürden auf die Palme, sondern auch die Vorgehensweise der Bauherren.

Zu keinem Moment seien die Bürger mit in die Planung einbezogen worden. Ganz im Gegenteil. Das Projekt sei bereits 2015 in Angriff genommen worden, die Gemeindeväter aus Erpeldingen/Sauer (die Ortschaft Bürden ist eine Sektion dieser Gemeinde) seien erst 2018 in Kenntnis gesetzt worden, ohne Einzelheiten zu erfahren. Zudem habe man die Einwohner Bürdens erst am 9. Juli dieses Jahres auf einer Informationsversammlung ins Bild gesetzt, oder sollte man besser sagen, vor vollendete Tatsachen gestellt, denn am 6. Juli hatte bereits die Kommodo-Inkommodo-Prozedur für dieses Projekt begonnen.

Der Windpark Kehmen-Heiderscheid steht in direkter Nachbarschaft
Der Windpark Kehmen-Heiderscheid steht in direkter Nachbarschaft Foto: Guido Romaschewsky

„Man kann uns nicht vorwerfen, wir seien prinzipiell gegen Windenergie, es darf uns auch niemand ein Nimby-Verhalten ankreiden, denn wir haben hier in einem Umkreis von nur fünf Kilometern heute bereits 12 Windräder stehen“, so unsere Gesprächspartner Yves Wallers, Georges Pott, Pierre Simon und Jos Schmitgen am Donnerstag vor Ort. „Vielen Bürgern unserer Ortschaft wurde erst nach der Informationsversammlung bewusst, dass sowohl der Standort in unmittelbarer Nähe des Wohngebietes als auch die Ausmaße der WKA nicht unbeträchtliche Auswirkungen auf die Bewohner in puncto Gesundheit und Lebensqualität haben werden.“

Sorgen wegen Abstand und Bau

„Wir hegen gesundheitliche und umweltrelevante Bedenken gegen den Bau dieser Anlage und den gleichzeitig geringen Abstand zum Wohngebiet“, so die Bürger aus Bürden in einem Brief vom vergangenen 20. Juli an den Ettelbrücker CSV-Bürgermeister Jean-Paul Schaaf und an sein Schöffenkollegium. Zum geplanten Standort sei noch nebenbei bemerkt, dass das gigantische Windrad auf einem Areal errichtet werden soll, das wohl noch zur Gemeinde Ettelbrück gehört, doch nur 330 Meter von der Grenze zu Bürden (Gemeinde Erpeldingen/Sauer) entfernt liegt. Würde diese Entfernung unter 300 Meter liegen, müsste eine spezielle Genehmigung beantragt werden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

„Zerspargelte“ Landschaft im nahen Hunsrück
„Zerspargelte“ Landschaft im nahen Hunsrück Foto: Guido Romaschewsky

„Da Luxemburg in Sachen Normen sicher nicht die strengsten auf der Welt hat und im technischen Regelwerk sich oft auf veraltete deutsche TA-Lärm- (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm) und DIN-Normen basiert, die leider mit der technischen Entwicklung von Windkraftanlagen (immer größer und leistungsstärker) nicht Schritt halten, ist es für uns entscheidend, dass sich solche Projekte am Wohl der Menschen und einem strengeren Regelwerk (siehe Polen – 10H-Regelung; Bayern – 10H-Regelung, Großbritannien – 2-3 km je nach Höhe; Finnland – 2 km; Dänemark – Baustopp, bis Langzeitmessungen vorliegen; usw., usf.) auszurichten haben. (10H: Mindestabstand vom 10-Fachen der Höhe der Anlage zu Wohngebäuden)“, so die Unterzeichneten weiter im erwähnten Brief, die im Rahmen einer Unterschriftensammlung 121 von insgesamt 165 Haushalten in Bürden für ihre Aktion gewinnen konnten.

Auch ein Teil der Umweltstudien rund um Windräder: Fledermaus-Erfassung
Auch ein Teil der Umweltstudien rund um Windräder: Fledermaus-Erfassung Foto: Guido Romaschewsky

Acht Beanstandungen

In Richtung Umweltministerium wurden folgende Beanstandungen verschickt:

1. Warum arbeitet Soler mit einer veralteten DIN-Norm, die nicht das gesamte Infraschallspektrum berücksichtigt und somit die Auswirkungen des biologisch relevanten Tieffrequenzschalls nicht erfassen kann?

2. Warum werden bei Beurteilungen über gesundheitliche Auswirkungen beim Menschen keine aktuellen medizinischen Studien berücksichtigt, obwohl genau diese ja von Fachleuten erstellt wurden, die am besten den negativen Einfluss des Infraschalls beurteilen könnten und müssten?

3. Wo sind die luxemburgischen Langzeitmessungen, die eindeutig belegen, dass die gemessenen Niederfrequenzwerte in Wohnungen und im Umfeld der WKA eben keine gesundheitliche Beeinträchtigung darstellen? Die Unterzeichneten werden ihr Recht auf Entschädigung geltend machen, sollten gesundheitliche Schäden diesbezüglich auftreten.

4. Auf welche wissenschaftlichen Studien beruft sich Soler, die beweisen, dass Abstände von 750 m ausreichen, um die Gesundheit der Bürger von Bürden, aber auch von Warken und Erpeldingen, zu garantieren?

5. Das CHdN (Centre Hospitalier du Nord) – eine Infrastruktur –, wo ein Rettungshubschrauber stationiert ist, liegt in einer Distanz von 2,2 km zum vorgesehenen Ort der WKA. Die Abflug- bzw. Einflugschneise des Hubschraubers liegt öfters genau über dem Grundstück, auf dem die WKA errichtet werden soll. Sind die Verantwortlichen des Umweltministeriums sich dieser Gefahrenzone bewusst? Andererseits werden das Personal sowie die Patienten des CHdN tagtäglich den Risiken des Infraschalls ausgesetzt sein.

6. Inwiefern beeinträchtigt der Schattenwurf die Effizienz der zahlreichen Solaranlagen in Bürden?

7. Die WKA trägt zu einer Minderung der Lebensqualität bei: Der Ettelbrücker Bürgermeister ist sich bewusst (Info-Versammlung 9. Juli), dass es eine Zumutung für die Anwohner aus Bürden ist. Die Bewilligung der Errichtung der WKA wird den Wert der bestehenden und zukünftigen Immobilien erheblich schmälern.

8. Welche Studien wurden in Auftrag gegeben, um die ökologischen Auswirkungen auf Flora und Fauna zu beziffern? Wie ist es möglich, dass eine WKA von einer solcher Größe in unmittelbarer Nähe zu einer Natura2000-Zone realisiert wird?

Die ganzen Infraschall-Aspekte rechtfertigen die Einhaltung möglichst großer Abstände von WKA zu Wohngebäuden und die Vermeidung besonders hoher Anlagen im Sinne einer bürgernahen Planung und eines vorbeugenden Gesundheitsschutzes. Die Politik sollte am Montag dazu die Weichen stellen.

Des Weiteren sollte Luxemburg nicht die Fehler anderer Staaten wiederholen, sondern könnte sich auf das Vorsorgeprinzip berufen und einen Mindestabstand, wie z.B. nach der oben erwähnten 10H-Regel, einführen.

Ein Denkmal...
26. Juli 2020 - 18.47

@Herr Yann, da bleibt mir die Spucke weg, weiss nicht mehr was ich sagen soll. Aber denken Sie bloss nicht sie hätten mich zu den Grünen bekehrt. Für den CSV/ADR Wähler hätte ich mir schon eine Entschuldigung erwartet.? Als Strafe beten Sie vor dem schlafen gehen einen "Vater Unser" für Peter Green der die Tage von uns gegangen ist.? In Ihrem alter müsste man den Text dazu ja noch wissen. Ich fahre in die Stadt auf ein Bier, mal sehen wer heute geöffnet hat

Yann
26. Juli 2020 - 17.09

@Ein Denkmal.... @Herr Yann " Ich bin Kommunist durch und durch, um das mal hier Richtig zu stellen, ein alter Anhänger von der “Rouder Wullmaus” ?, fragen Sie Ihren Grossvater der erklärt Ihnen das, und sagt Ihnen auch wer von den Grünen mal bei denen mitgemischt hat." Brauch ich nicht , ich BIN der Großvater, hab die Wullmaus selber im Atheneum verkauft Anfang der 70er. " Naturlich haben Sie recht, die Grünen bleiben, und die SUV´s auch. Das ist aber auch ihr Glück, denn Ihre Wähler bestehen haupsächlich aus Neider, Neider die dem Nachbar seinen SUV nicht gönnen weil Sie sich keinen leisten können. " Die kaufen sich einen Tesla der noch teurer ist als eine solche Drecksschleuder, Neid ist das nicht. "Und bevor Sie wieder was behaupten was Sie nicht wissen, ich fahre keinen SUV, ich fahre 2 alte Sportwagen aus den 60er." So einen alten Italiener als 'Sport'wagen zu bezeichnen, ist doch etwas gewagt. " Was ist mit Cattenom, da fällt nen nichts ein, Herr Yann?" Was soll damit sein? Ein Kohlekraftwerk verteilt mehr Radioaktivität als diese Klitsche.

Ein Denkmal....
26. Juli 2020 - 12.26

@Herr Yann, Ich bin Kommunist durch und durch, um das mal hier Richtig zu stellen, ein alter Anhänger von der "Rouder Wullmaus" ?, fragen Sie Ihren Grossvater der erklärt Ihnen das, und sagt Ihnen auch wer von den Grünen mal bei denen mitgemischt hat. Naturlich haben Sie recht, die Grünen bleiben, und die SUV´s auch. Das ist aber auch ihr Glück, denn Ihre Wähler bestehen haupsächlich aus Neider, Neider die dem Nachbar seinen SUV nicht gönnen weil Sie sich keinen leisten können. Und bevor Sie wieder was behaupten was Sie nicht wissen, ich fahre keinen SUV, ich fahre 2 alte Sportwagen aus den 60er. Da vergisst sogar manch Grüner sein Parteigebetbuch, und zieht das Iphone um ein Foto zu machen. (Nein, nicht von mir)? Was ist mit Cattenom, da fällt nen nichts ein, Herr Yann?

tonnar
26. Juli 2020 - 12.10

@jean-pierre goelff "Vun wegen ,,Nachhaltigkeit,,….esou eng Millen hält esou eng 20 Joër,vun Nachhaltigkeet ass do nit allzevill ze gesinn!" Nee, no 20 Joer ass se amortiséiert a bis da ginn et besserer déi méi Suen abréngen, dat ass deen eenzege Grond.

J.C.Kemp
26. Juli 2020 - 9.30

Baut dem Minister T. e klengt Häischen 500m dovunn ewech, fir dat em näischt dovun entgeht.

jean-pierre goelff
26. Juli 2020 - 7.00

Vun wegen ,,Nachhaltigkeit,,....esou eng Millen hält esou eng 20 Joër,vun Nachhaltigkeet ass do nit allzevill ze gesinn!

Yann
25. Juli 2020 - 21.26

@ Ein Denkmal "Damit man nicht vergisst das die Grünen mal hier waren." Lieber CSV/ADR-Wähler, die sind gekommen um zu bleiben, die geh'n nicht mehr weg.

ruthenau
25. Juli 2020 - 17.38

Hoffentlech kréie mer och esou eng zu Diddeleng um Sender, wa bis déi lescht Antenn ausgeschalt ass.

Ein Denkmal..,
25. Juli 2020 - 16.18

Damit man nicht vergisst das die Grünen mal hier waren. Das waren die, erzählt man dann im Schulunterricht, denen wir es zu verdanken Haben dass man Cattenom dicht gemacht hat?

Zuzi
25. Juli 2020 - 15.20

Gut so, wir brauchen noch mehr von den Dingern.